Oberderdingen plant weitere Betreuungsangebote
Drei mögliche Szenarien für künftige Kitas

Foto: Michael Häffele
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Oberderdingen (kn) In Oberderdingen werden künftig weitere Kinderbetreuungsplätze benötigt. Das teilt die Gemeinde mit. Das Thema wurde in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates besprochen, wobei die Verwaltung drei mögliche Konzepte vorgestellt hat. Eine konkrete Umsetzung sei allerdings von Faktoren abhängig, die überwiegend nicht von der Gemeinde beeinflussbar sind, darunter die Finanzierung und die Gewinnung von Fachkräften.

Scheune zur Kindertageseinrichtung umfunktionieren

Die Gemeinde geht von einem steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen aus. Für Kinder über drei Jahren könnten zusätzliche Plätze im A-Bau der Strombergschule geschaffen werden. Im U3-Bereich sei ein zusätzliches Angebot erforderlich. Deshalb hat die Gemeinde eine Machbarkeitsstudie beim Architekturbüro Weindel für das Gebäude in der Hauptstraße 35 in Auftrag gegeben, das sich im Eigentum der Gemeinde befindet. Architekt Michael Weindel stellte die Studie vor: Es sei geplant, die Scheune so zu verändern, dass im Erdgeschoss eine Kindertageseinrichtung mit zwei Krippengruppen Platz findet. Im oberen Bereich könnte Platz für acht Wohnungen geschaffen werden. Der Bau soll über die gemeindeeigene Kommunalbau GmbH entstehen. Diese würde mit der Gemeinde eine Bauherrengemeinschaft bilden, sodass für den Betreuungsbereich eine Finanzierung möglich sei.

Weiterführung eines Interims in der Alten Schlossgartenhalle

Auch im Oberderdinger Ortsteil Flehingen bestehe weiterer Bedarf. Aktuell wird der Neubau der katholischen Pfarrgemeinde Flehingen-Sickingen, der gemäß Vereinbarung von der Gemeinde als eine gemeinsame Investitionsmaßnahme von rund drei Millionen Euro entsteht, fertiggestellt. Im Neubau entstehen zwei Ü3-Gruppen je 25 Kinder und zwei U3-Gruppen je zehn bis zwölf Kinder und somit eine U3-Gruppe mehr als seither im Interim in der Alten Schlossgartenhalle. Die dort freiwerdenden Räume können voraussichtlich zum Januar 2023 für eine U3-Gruppe mit zehn bis zwölf Kindern und eine Ü3-Gruppe mit bis zu 25 Kindern genutzt werden. Geplant ist eine kommunale Trägerschaft. Die künftige Leiterin konnte bereits gewonnen werden, allerdings werden noch weitere Mitarbeiter gesucht.

Ehemalige Güterhalle könnte einen "vollwertigen zweigruppigen Kindergarten" ermöglichen

Für die Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze zieht die Gemeinde die Nutzung der ehemaligen Güterhalle in der Bahnhofstraße in Erwägung, die sich im Eigentum der Gemeinde befindet. Das Gebäude ist denkmalgeschützt, eine Finanzierung könnte somit über Stadterneuerungsprogramme erfolgen. Architekt Günther Meerwarth stellte die ersten Pläne vor. Das Bauwerk bestehe aus monolithischen Sandsteinblöcken als Umfassungswände, die Öffnungen der Tore, Türen und Fenster seien jeweils mit Sansteingewänden gefasst. Die Substanz der Sandsteinbauteile ist laut Meerwarth in einem "einwandfreien und wertigen Zustand". Der Innenraum sei ohne feste und eventuell hinderliche Einbauten. Die neue Raumaufteilung würde sich an den bestehenden Öffnungen in den Außenwänden orientieren. Im Bestand ließe sich ein vollwertiger zweigruppiger Kindergarten mit gemeinsamen Mehrzweckraum, Küche und Garderoben und einer Nutzfläche von 286 Quadratmeter ermöglichen. Die notwendigen Sanitärräume mit einem Windfangbereich und Büro seien als Neubau auf der bestehenden Rampe geplant. Dieser Anbau ist als Holz-Fertigbauteil eingeplant. Als Außenspielbereich stehen auf dem Grundstück 415 Quadratmeter zur Verfügung.

Hoher Sanierungsbedarf des evangelischen Kindergartens in Großvillars

Im Ortsteil Großvillars besteht der evangelische Kindergarten im Kirchhoffeld, bei dem keine räumliche Erweiterung möglich sei. An dem Bau bestehe ein hoher Sanierungsbedarf. Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Kirchengemeinde, per Vertrag aus dem Jahr 2002 jedoch im Besitz der bürgerlichen Gemeinde, die somit alle Unterhaltskosten trägt. Architekt Günter Meerwarth wurde beauftragt, einen Neubau eines Kindergartens mit drei Gruppen in direkter Nachbarschaft zur Heinrich-Blanc-Schule zu untersuchen. Damit wären Synergien auch mit der Grundschule und der Waldenserhalle denkbar. Da eine Änderung der städtebaulichen Planungen oberhalb der Schule hin zu einer Fläche für einen Gemeinbedarf denkbar sei, sollen die rechtlichen Voraussetzungen dafür in einem nächsten Schritt abgestimmt werden. Zur Finanzierung sei ein Förderprogramm erforderlich, das aktuell nicht bestehe. Bei der Planung werde mit einer Einrichtung mit zwei Gruppen im Ü3-Bereich und einer Krippengruppe gerechnet. Laut Architekt Meerwarth sei dafür eine Grundstücksgröße von etwa 2250 Quadratmeter erforderlich.

Foto: Michael Häffele
Das Gebäude in der Hauptstraße 35 könnte zu einem Kindergarten umgebaut werden. | Foto: Architekturbüro Weindel
Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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