Festplatz in Wössingen bleibt
Gemeinderat lehnt Pläne einer möglichen Bebauung ab
Walzbachtal (kuna) „Wer dafür stimmt, wird sich keine Freunde machen“, warnte Sascha Fanz (FDP). In der Sitzung des Gemeinderates Walzbachtal ging es am Montagabend um die mögliche Bebauung des Festplatzes in Wössingen. Einige Bürger waren erschienen, um die Debatte zu verfolgen. Am Ende war klar: Die Pläne werden nicht weiter verfolgt.
Zu wenig bezahlbarer Wohnraum
In Walzbachtal fehlt es an bezahlbarem Wohnraum. Silke Meyer (SPD) betonte daher, dass es wichtig sei, auch diejenigen zu berücksichtigen, die sich kein Eigentum leisten können. Da der Festplatz Eigentum der Gemeinde und bereits versiegelt ist, habe er gute Voraussetzungen für eine Bebauung. Wie der Bürgermeister Timur Özcan ausführte, sei es auch denkbar, an diesem Ort eine Unterkunft für Geflüchtete zu errichten. Auf Kritik entgegnete er: „Wir wollen Wohnraum schaffen für Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft.“ Auch die Situation mit den ukrainischen Flüchtlingen sei bis dato unklar. Es könnte sein, dass noch mehr kommen werden. Die hohe Nachfrage an Wohnraum würde letztlich für eine Bebauung sprechen, so auch Stadtplaner Lars Petri.
Kritik aus der Bevölkerung
Petri stellte dem Gremium die Vorentwürfe vor und ging auf die Stellungnahmen ein, die im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung eingekommen waren. Insbesondere aus der Bevölkerung hagelte es Kritik. Der Festplatz würde in direkter Nähe zur Walzbach liegen und somit eine Hochwassergefahr bestehen. Auch die Nutzung als Fläche für Feste und als Parkplatz, insbesondere für den direkt angrenzenden Fußballverein, wurde häufig hervorgebracht. Seitens der Verwaltung hieß es, dass nur selten Feierlichkeiten auf dem Platz stattfinden würden und somit eine "alternative Nutzung" sinnvoll sei. Auch längere Wege durch den Wegfall des Parkplatzes seien zumutbar. Özcan erklärte auch, dass es bereits Gespräche mit dem FV Wössingen gegeben hätte, die „konstruktiv“ gelaufen seien. Der Verein hätte die Gründe für die Bebauungspläne schlussendlich nachvollziehen können.
"Feste auch an anderer Stelle möglich"
Auf Nachfrage von Levin Huthwelker (Grüne) stellte Özcan klar, dass Feste auch an anderer Stelle, wie etwa auf dem Rathausplatz, möglich seien. Der Rathausplatz sei zwar kleiner, mit Straßensperrungen an Festtagen könnte man dem Platzmangel jedoch entgegensteuern. „Möglichkeiten gibt’s, wenn man sie möchte“, erklärte der Bürgermeister. Reiner Braun (CDU) und Sascha Fanz (FDP) lehnten dagegen die weiteren Planungsschritte mit aller Deutlichkeit ab. „Wir bitten darum, einen Cut zu machen und nicht unnötig Geld auszugeben“, fasste Fanz die Haltung seiner Fraktion zusammen. Er verwies dabei auch auf die ablehnende Haltung der Bevölkerung. Schlussendlich wurden die Pläne für eine mögliche Bebauung des Festplatzes durch neun Gegenstimmen abgelehnt. Dem gegenüber standen vier Zustimmungen aus den Reihen der Grünen und der SPD sowie eine Enthaltung.
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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