Moritz Baumann ist neuer Bürgermeister in Kürnbach
"Habe bis zum Ende alles gegeben"
Kürnbach (hk) Moritz Baumann, frischgebackener Bürgermeister von Kürnbach, hat sich bei der Wahl am Sonntag, 3. März, mit einem deutlichen Wahlsieg von 66,41 Prozent der Stimmen gegen seinen Konkurrenten Armin Ebhart durchgesetzt (wir berichteten). Der 24-Jährige tritt somit in die Fußstapfen des bisherigen Amtsinhabers. Mit der Übernahme des Chefsessels im Kürnbacher Rathaus hat sich Baumann auch den Titel als momentan jüngster Bürgermeister in Deutschland gesichert. Im Interview mit der Brettener Woche/kraichgau.news spricht Baumann, dessen Amtszeit offiziell am 1. Mai beginnt, über seinen Wahlerfolg und seine künftigen Ziele als Bürgermeister.
Herr Baumann, welche Gedanken gingen Ihnen durch den Kopf, als das Wahlergebnis verkündet wurde?
Ich war natürlich überglücklich, aber auch einfach komplett überwältigt – nicht nur wegen der enorm hohen Wahlbeteiligung und des herausragenden Ergebnisses, sondern auch, weil wir so lange auf diesen Moment hingearbeitet und -gefiebert haben. Gleichzeitig ist einfach eine große Anspannung von mir abgefallen, die sich während der Wartezeit aufgebaut hatte.
Wie erklären Sie sich die Deutlichkeit des Wahlergebnisses?
Ich denke, da sind viele Punkte zusammengekommen. Ausschlaggebend war bestimmt nicht nur meine thematische und fachliche Ausrichtung, sondern auch die persönliche Herangehensweise und dass ich bis zum Ende noch einmal alles gegeben habe und versucht habe zu zeigen, dass ich wirklich Bürgermeister in Kürnbach werden möchte.
Wie wollen Sie die Bürgerinnen und Bürger "abholen", die Sie nicht gewählt haben?
Ich möchte die Kürnbacherinnen und Kürnbacher in den kommenden Jahren durch meine Arbeit und meine Persönlichkeit überzeugen. Wichtig ist mir, dass nicht nur die anfallenden Aufgaben bewältigt werden, sondern dass Probleme gemeinsam und auf Augenhöhe gelöst werden. Dabei ist es mein Anspruch, Bürgermeister aller Kürnbacherinnen und Kürnbacher zu sein. So hoffe ich, auch diejenigen überzeugen zu können, die mich nicht gewählt haben.
Was hat Sie im Wahlkampf im Gespräch mit den Bürgern überrascht? Gab es Themen, die Sie jetzt stärker wahrnehmen?
Gerade die Intensität des Themas "Eigenständigkeit von Kürnbach" hat mich sehr überrascht. In vielen Gesprächen ist mir aufgefallen, dass oftmals eine gewisse Angst besteht, irgendwann eingemeindet zu werden und die Unabhängigkeit zu verlieren. Besonders wichtig war es mir deswegen, den Kürnbacherinnen und Kürnbachern diese Angst ein Stück weit zu nehmen – solange wir die vor uns liegenden Aufgaben gemeinsam angehen und gut bewältigen, steht unserer Eigenständigkeit nichts im Wege.
Es gibt aber auch Themen, die aufgrund ihrer Dringlichkeit zuerst angegangen werden müssen – welche wären das?
Zeitlich am dringlichsten ist sicherlich die Erweiterung des Kindergartens Bachstraße. Dort fehlt aktuell noch die Kindergarten-Bedarfsplanung, die wir schnellstmöglich erstellen müssen, um die Erweiterung korrekt planen zu können. Daran schließt sich dann auch der Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung in Grundschulen ab dem Schuljahr 2026/2027 unmittelbar an. Aber auch die Nahversorgung vor Ort sicherzustellen, Wohnraum zu schaffen und den Ortskern zu beleben sind Themen, die mir am Herzen liegen und die wir in den kommenden Jahren gemeinsam angehen werden.
Was sehen Sie als Ihre wichtigste Aufgabe bei der Führung Ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Rathaus?
Die wichtigste Aufgabe als Führungskraft sehe ich darin, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützend zur Seite zu stehen, ein offenes Ohr für ihre Anliegen und Bedenken zu haben und die erforderlichen Entscheidungen zu treffen.
Die Fragen stellte Brettener Woche-Redakteurin Havva Keskin.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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