Hochwasserschutz: In Oberderdingen denkt man über Sicherheitspuffer bei Rückhaltebecken nach
In Oberderdingen wird über zusätzlichen Hochwasserschutz nachgedacht. Im Gespräch ist momentan ein Sicherheitspuffer bei Rückhaltebecken.
OBERDERDINGEN (ch) Obwohl das Hochwasser von 2013 bei Betrieben entlang des Kraichbachs an der Hagenfeldstraße teils erhebliche Schäden verursacht und auch diverse Privatgärten entlang der Weinstraße in Mitleidenschaft gezogen hat, ist Oberderdingen von Hochwasserkatastrophen größeren Ausmaßes bislang verschont geblieben. Dennoch will Bürgermeister Thomas Nowitzki lieber auf Nummer sicher gehen und hat vor, das Thema Hochwasserschutz im September nochmals auf die Tagesordnung des Gemeinderats zu setzen.
Zusätzliches Rückhaltebecken in den Breitwiesen
„Vom Hochwasser am Kraichbach im Jahr 2013 war eine Firma besonders betroffen“, ruft der Rathauschef in Erinnerung. Die im Nachgang in Auftrag gegebene Untersuchung von Verbesserungsmöglichkeiten soll nun im Gemeinderat vorgestellt werden.
Darin schlagen die Experten des auf Wasserbau spezialisierten Ingenieurbüros Wald & Corbe unter anderem vor, im damals überfluteten Gewann Breitwiesen ein weiteres Regenrückhaltebecken zu bauen. „Das würde dann allerdings über die vom Land vorgegebenen Anforderungen hinaus gehen – mit der Folge, dass wir möglicherweise keine Landesförderung erhalten“, räumt der Bürgermeister ein, fügt aber hinzu: „Eine sinnvolle Maßnahme will ich nicht von der Förderung abhängig machen.“ Das zusätzliche Rückhaltebecken hätte ein Fassungsvermögen von rund 24.000 Kubikmeter und würde das Unterdorf zusätzlich gegen Hochwasser und Starkregen absichern. Die Baukosten veranschlagen die Experten auf 350.000 Euro.
Erweiterung bestehender Becken
Auch die drei in Flehingen bestehenden Regenrückhaltebecken an Kohl-, Kraich- und Humsterbach wurden nochmals auf ihre Leistungsfähigkeit hin überprüft. Zwar sind alle drei bereits auf ein hundertjähriges Hochwasser ausgelegt, die Starkregen der letzten Jahre haben nach Ansicht Nowitzkis jedoch gezeigt, dass sie bis zur Obergrenze ausgelastet waren. Wenn man nun den nach neueren Richtlinien zulässigen Klimafaktor hinzurechne, müssten die Becken eigentlich nachjustiert werden. „Falls das zu vertretbaren Kosten technisch möglich ist, werde ich dem Gemeinderat auch vorschlagen, das zu machen“, unterstreicht der Bürgermeister. Und was sind für ihn „vertretbare Kosten“? Maximal 100.000 Euro insgesamt für die Erweiterung aller drei Becken, lautet die Antwort. „Dann hätten wir aber einen Schutz, der über ein 100-jähriges Hochwasser weit hinaus reicht“, ist sich der Bürgermeister sicher.
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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