Im Südwesten droht eine Mückenplage
Hubschrauber der Stechmückenbekämpfer kaputt

Karlsruhe/Speyer (dpa/lsw) Im Südwesten droht eine Mückenplage - nachdem am Wochenende gleich zwei Hubschrauber der Stechmückenbekämpfer ausfielen, rechnet die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) mit einer drastischen Verbreitung der lästigen Tiere. Maximal 50 Prozent der Mückenpopulation am Rhein könnten nun noch abgetötet werden, sagte am Montag Kabs-Sprecher Norbert Becker. Es werde mehrere Wochen dauern, bis wieder Einsätze aus der Luft möglich seien. Bis dahin könne nur zu Fuß bekämpft werden.

"Das ist ein schwerer Rückschlag"

Die nach starken Regenfällen überfluteten Rheinauen bieten derzeit ideale Bedingungen für das massenhafte Schlüpfen von Schnakenlarven."Das Ausfallen der Hubschrauber ist ein schwerer Rückschlag", sagte Becker. Rund 80 Prozent der Gebiete mit den Stechmücken-Brutstätten seien nur aus der Luft zugänglich. Vor allem entlang des Rheins ab Landkreis Rastatt Richtung Philippsburg (Kreis Karlsruhe) sowie auf rheinland-pfälzischer Seite um Wörth und Germersheim sei mit starker Belästigung durch Mücken zu rechnen. Diese leben nach dem Schlüpfen etwa sechs Wochen - der Höhepunkt der Mückenbelästigung werde in etwa vier Wochen sein», sagte Becker. Eigentlich seien er und seine Mitarbeiter gut im Plan gewesen bei der Bekämpfung. "Jetzt sind wir am Boden zerstört."

Ein Heli kaputt, ein anderer ging in Flammen auf

Die Kabs war wie geplant am Samstag in Südbaden zu Fuß und per Helikopter ausgerückt, um den biologischen Wirkstoff auf den Brutstätten auszubringen. Auf dem Rückflug ging dann der erste Hubschrauber kaputt. Der als Ersatz angeforderte zweite Hubschrauber fing am Sonntag auf der Insel Elisabethenwörth wegen eines Kabelbrandes Feuer und brannte aus. Das Einsatzgebiet der Kabs reicht vom Kaiserstuhl in Baden-Württemberg bis nach Hessen im Norden und das rheinland-pfälzische Bingen im Westen.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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