Genossenschaft weiterhin auf gutem Kurs
Jahreshauptversammlung Weingärtner Freudenstein-Hohenklingen

Vorstand und Aufsichtsrat der Weingärtner Freudenstein-Hohenklingen eG: Vorstandsvorsitzender Armin Notter, Vorstandsmitglied Horst Steinhilper, Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Siegmund und Geschäftsführer Dieter Epple  (von links). | Foto: Timo Steinhilper
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  • Vorstand und Aufsichtsrat der Weingärtner Freudenstein-Hohenklingen eG: Vorstandsvorsitzender Armin Notter, Vorstandsmitglied Horst Steinhilper, Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Siegmund und Geschäftsführer Dieter Epple (von links).
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Freudenstein-Hohenklingen (TS) Am Freitag, 8. Juli, fand in der Freudensteiner Kelter die Jahreshauptversammlung der Weingärtner Freudenstein Hohenklingen (WG) statt. Im Namen von Vorstand und Aufsichtsrat begrüßte Vorstandsvorsitzender Armin Notter die anwesenden Mitglieder. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde von den Anwesenden in einer Schweigeminute den im vergangenen Jahr verstorbenen Klaus Hagmaier, Rolf Glöckler und Helmut Mössner gedacht, die teilweise jahrzehntelang innerhalb der Genossenschaft Verantwortung getragen und deren Entwicklung mitgeprägt hatten.

Eiswein-Lese bei minus 20 Grad

Den Bericht des Vorstands trug dann der Vorstandsvorsitzende Notter vor. Die WG hat derzeit 53 Mitglieder, die zusammen eine Rebfläche von knapp 24 Hektar bewirtschaften. Wie immer nahmen auch klimatische Begebenheiten einen breiten Raum in seinem Bericht ein. Im Jahr 2021, rief Armin Notter den Anwesenden ins Gedächtnis, habe man am 17. September mit der Lese begonnen („Schwarzriesling“) und diese am 21. Oktober beendet („Lemberger Selektion“). Wobei strenggenommen, so Notter, die Lese schon im Februar begonnen habe, nämlich am 11. Februar, als rund 20 Mitglieder frühmorgens ab 5 Uhr bei minus 20 Grad Lemberger Eiswein im Auftrag der Württembergischen Zentralgenossenschaft (WZG) gelesen haben. Notter: „Ein absolutes Highlight für unsere Genossenschaft!“

Jahrgang 2021 etwas unterdurchschnittlich

„Über die Lesezeit im Herbst hatten wir durchwachsenes und wechselhaftes Wetter,“ so Notter weiter. „Regen, Sonnenschein – fast alles war dabei.“ Auch habe das Weinjahr 2021 mit seinem milden Winter, einem zu trockenen April, daran anschließenden Spätfrösten, einem feuchten Juni sowie Juli und August mit hohem Peronospora-Druck (eine Pilzerkrankung der Reben; Anm. der Red.), den Wengertern einiges an Flexibilität und Aufwand, vor allem was die Laubarbeiten im Weinberg betrifft, abverlangt. Kein Wunder also, wenn der Jahrgang 2021 als nicht sonderlich ertragreich (Notter: „Im Schnitt 71 Kilogramm pro Ar“) und etwas unterdurchschnittlich, was die Qualitäten angeht, in die Annalen eingehen wird.

Dank für Einsatz um "Kulturgut Wein"

Den Bericht des Aufsichtsrats trug im Anschluss daran Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Siegmund vor. Er bescheinigte den Vorstandsmitgliedern eine einwandfreie und korrekte Arbeit und appellierte an die anwesenden Mitglieder, die Arbeit des Vorstands weiterhin tatkräftig zu unterstützen.
In seinem auf den Bericht des Aufsichtsrats folgenden Grußwort bedankte sich Ortsvorsteher Timo Steinhilper bei den Mitgliedern der WG sowie dem gesamten Vorstands- und Aufsichtsratsteam für deren Einsatz zur Erhaltung des „Kulturgutes Wein“. Ohne den Weinbau, so der Ortsvorsteher, seien Freudenstein und Hohenklingen schlichtweg nicht vorstellbar. Weiterhin hob er die Bedeutung der WG als Botschafterin von Freudenstein und Hohenklingen besonders hervor und wünschte für die in den kommenden Jahren anstehenden, vielfältigen Herausforderungen alles Gute. Auch erläuterte er die aktuell laufenden Sanierungsmaßnahmen an der Rathaus-, bzw. Kelterfassade und stand für Fragen seitens der Wengerter zur Verfügung.

Riesling-Trockenbeerenauslese aus Freudenstein gewinnt dritten Platz in internationalem Wettbewerb

Ein weiteres Grußwort richtete Bernhard Idler, seines Zeichens Vorstandsmitglied der WZG und in dieser Funktion zuständig für den Kellerbetrieb innerhalb der Zentralgenossenschaft, an die Versammlung. Idler sparte nicht mit Lob für die Freudensteiner und Hohenklingener Weingärtner, die mit ihrem Einsatz und Engagement dazu beitrügen, dass die WZG im Premiumbereich Produkte wie zum Beispiel die Weine der Serie „Rebenschätze“ oder den im Februar 2021 geernteten Eiswein für das Sortiment der WZG beisteuern würden. Dennoch, so Idler, sei der Weinmarkt wie kaum ein anderer Bereich im Lebensmittelmarkt nach wie vor hart umkämpft und die WZG müsse mit innovativen Ideen stets neue Marktsegmente erschließen. Allerdings, so Idler, „nur mit billig kommen wir nicht weiter.“
Ein Beispiel dafür, wie neue, preis- und qualitätsbewusste Käuferschichten erschlossen werden können, brachte er zum Ende seines Berichtes vor. So habe zum Beispiel vor kurzem die 2020er Riesling-Trockenbeerenauslese aus Freudenstein beim vom Verlag „Meininger“ ausgelobten internationalen Wettbewerb „Best of Riesling“ den dritten Platz in der Kategorie „Riesling edelsüß“ erzielt – gegen namhafte nationale und internationale Konkurrenz.
Als kleine Überraschung überreichte er zum Ende seines Vortrages zwei Kartons aus der Schatzkammer der WZG mit „historischem Inhalt“: 1990er Trollinger-Lemberger Spätlese von der Freudensteiner Reichshalde; der erste Wein der damaligen WG Freudenstein nach der Rebumlegung Ende der 80er Jahre, der nach Abschluss der Versammlung entkorkt und verkostet wurde!

Genossenschaft steht wirtschaftlich gut da

Anschließend trug Geschäftsführer Dieter Epple den Prüfbericht des baden-württembergischen Genossenschaftsverbands vor. Wie schon in all den Jahren zuvor, bescheinigten die Genossenschaftsprüfer der WG eine einwandfreie und gewissenhafte Arbeit. Ebenso erläuterte er die Jahresabschlüsse sowie die Verwendung des Gewinns. In seinem wie immer detaillierten Bericht ging er ausführlich auf die Bilanzzahlen sowie die Gewinn- und Verlustrechnung ein. Alles in allem steht die Genossenschaft – trotz Corona - wirtschaftlich gut da, wenn auch der Umsatz pandemiebedingt sank; beim Weinverkauf hält der seit einigen Jahren festzustellende Trend weg von der Liter- hin zur 0,75-Literflasche nach wie vor an. Ein überaus informativer und spannender Bericht zur Entwicklung der Sortenstruktur der Genossenschaft rundete seinen Vortrag ab.
Hans Krauß oblag es nun, namens der Mitglieder die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat zu beantragen. Beide Voten erfolgten einstimmig. Er dankte zum Abschluss sowohl dem Vorstands- als auch dem Aufsichtsratsteam und appellierte an die anwesenden Mitglieder, nach besten Kräften bei der Fortentwicklung der WG mitzuhelfen.

Im Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft herrscht weiterhin Kontinuität: Horst Steinhilper wurde in seinem Amt als Vorstandsmitglied bestätigt, ebenso Bernd Siegmund und Walter Stolzenthaler in ihren Funktionen als Aufsichtsräte. Als weiteres, zusätzliches Aufsichtsratsmitglied verstärkt Jungwengerter Simon Obhof das Kontrollgremium.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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