Hotline des Gesundheitsamtes auch samstags erreichbar
Landrat bittet Bevölkerung um Beachtung der Verhaltensregeln

Region (enz) „Wir appellieren seit drei Wochen an die Menschen, aber offenbar herrscht immer noch bei zu vielen die Sorglosigkeit vor.“ Der Landrat des Enzkreises, Bastian Rosenau, hätte sich nach eigenen Angaben gewünscht, dass man in der Corona-Krise auf eine weitere verordnete Einschränkung des öffentlichen Lebens hätte verzichten können.Dennoch ist der Kreischef mit der neuerlichen Verschärfung seitens der Landesregierung einverstanden – „denn wir können nicht sehenden Auges in eine Lage kommen, in der wir die Menschen nicht mehr behandeln und versorgen können.“ Er denke aber auch an die Arbeitnehmer und an die vielen kleinen und mittleren Betriebe in der Region, zum Beispiel in der Gastronomie: „Wie man sich und seine Familie vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Corona-Virus am besten schützen kann ist das eine. Wenn dann aber noch finanzielle Sorgen dazukommen, kann das für die Betroffenen eine sehr belastende Situation sein“, so seine Einschätzung. Wenn nun Bund und Land Milliardenbeträge zur Verfügung stellten, um die Wirtschaft zu unterstützen, dann müsse und werde hier auch der Enzkreis im Rahmen seiner Möglichkeiten seinen Beitrag leisten, so die Ankündigung des Kreischefs.

„Betroffenen zeitnah ein Stück Planungssicherheit und Verlässlichkeit bieten“ 

„Konkret heißt das, dass bis auf Weiteres alle auch sonst üblichen Hilfen für Industrie und Gewerbe möglichst unbürokratisch ausgezahlt und fortgesetzt werden. Ebenso erhalten alle Einrichtungen, die zum Beispiel im Sozialbereich mit dem Enzkreis kooperieren, weiter die volle Zuwendung, und zwar vorerst unabhängig von einer Prüfung der Leistungserbringung. Nur so können wir den Betroffenen zeitnah ein Stück Planungssicherheit und Verlässlichkeit bieten.“ Hilfen gibt es zudem für Menschen, die in Quarantäne gehen müssen, und für Angestellte, die kurzfristig ohne Job dastehen: „Auf unserer Homepage stehen dazu Telefonnummern und E-Mail-Adressen“, betont der Landrat. Auch die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer hätten Informationen auf ihren Homepages eingestellt und Hotlines geschaltet.

„Reduzieren Sie Ihre Sozialkontakte auf das absolute Minimum“ 

Verlässlichkeit ist für Rosenau auch in einem anderen Zusammenhang gefragt: „Selbst wenn Sie es vielleicht nicht mehr hören können - aber meines Erachtens kann man es nicht oft genug wiederholen: Bitte achten Sie nach wie vor auf eine gründliche Handhygiene. Reduzieren Sie Ihre Sozialkontakte auf das absolute Minimum. Bitte treffen Sie sich nicht mit der Clique, auch nicht im Freien. Gehen Sie nur aus dem Haus, wenn Sie etwas absolut Notwendiges zu erledigen haben wie einen Arztbesuch oder einen dringenden Einkauf. Und auch hier gilt es, einen Abstand von ein paar Metern zu anderen Menschen einzuhalten. Das gilt vor allem für die Supermarktkasse. Auch sollte man sich derzeit keine Freunde zu sich nach Hause einladen oder ohne Not den Großeltern einen Besuch abstatten. Denn wie es die Kanzlerin so treffend formuliert hat: Im Moment ist Abstand der größte Ausdruck von Fürsorge.“
Diese Maßnahmen schränken den Alltag natürlich stark ein, das weiß auch der Erste Landesbeamte des Enzkreises, Wolfgang Herz, der im Landratsamt die „Task Force Corona“ leitet. „Unser oberstes Ziel muss es jedoch sein, dem Virus die Verbreitung so schwer wie möglich zu machen. Wir müssen Ansteckungswege unterbrechen und so versuchen, die Corona-Welle flach zu halten.“

Um die zahlreichen Anfragen der Bürger besser beantworten zu können, wurde die Telefon-Hotline des Gesundheitsamtes unter anderem mit Medizin-Studenten und ausgebildeten Rettungssanitätern verstärkt. Dort kann nun auch samstags angerufen werden. Antworten auf häufig gestellte Fragen finden sich zudem auf der Homepage des Enzkreises unter www.enzkreis.de.

Mehr zur aktuellen Corona-Krise auf unserer Themenseite

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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