Nachgefragt: „Tretfallen“ bei Diefenbach sorgen für Unruhe - Ein Gutachter soll alte Bohrlöcher prüfen

Gefahr auf der Wiese: Das Tückische am jüngsten Diefenbacher Loch war seine teilweise Überdeckung durch die Grasnarbe. | Foto: Kreisumweltamt Enzkreis
  • Gefahr auf der Wiese: Das Tückische am jüngsten Diefenbacher Loch war seine teilweise Überdeckung durch die Grasnarbe.
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(ch) Plötzlich tut sich auf einer Wiese in der Sternenfelser Teilgemeinde Diefenbach ein Loch auf: 50 Zentimeter breit und fast vier Meter tief. Die Bevölkerung ist verunsichert. Zumal es bereits der zweite Vorfall dieser Art ist.

„Das Loch war an der Grasnarbe etwas zugewachsen, das war das Tückische - wie eine Tretfalle“, erinnert sich der stellvertretende Sternenfelser Bürgermeister, Christoph Gutjahr. Er hat die Bodenöffnung Ende letzten Jahres auf einer von ihm gepachteten Mähwiese in Diefenbach entdeckt. Zumindest vorläufig gibt er Entwarnung: Erst letzte Woche sei die Vertiefung unter Anleitung des Kreisumweltamts fachmännisch verfüllt worden.

Bereits beim ersten Loch um Überprüfung gebeten

Ganz beruhigt ist er aber nicht. Bereits beim ersten, 2012 aufgetretenen Bodenloch – „Ich glaub, das war 14 Meter tief“, so Gutjahr – habe er darum gebeten, alle Stellen zu überprüfen, an denen in den 1980er Jahren Grundwasserentnahmestellen für den Bau des Freudensteiner Bahntunnels gebohrt wurden.

Bahn soll Gutachter beauftragen

Das soll nun offenbar geschehen, wie das Umweltamt des Enzkreises auf Nachfrage bestätigt. „Wir hatten im Dezember eine Arbeitsbesprechung mit der Deutschen Bahn“, sagt der Leiter des Kreisumweltamts, Axel Frey. Ergebnis: Die Bahn soll einen Gutachter beauftragen, der die anderen ehemaligen Grundwasserentnahmestellen auf ihr Gefahrenpotenzial überprüft. Diese ehemaligen Bohrlöcher liegen nach Freys Worten entlang des gesamten etwa acht Kilometer langen Tunnels.

"Man stelle sich vor, da wäre jemand reingefallen"

„Alle 100 Meter war ein Bohrloch, auch im Wald“, ergänzt Christoph Gutjahr. „Man stelle sich vor, da wäre bei einer Treibjagd jemand reingefallen, da wäre schon der Sturz heftig – und da sucht einen ja auch keiner.“ Die Befürchtung, dass sich mit den Jahren noch andere Löcher auftun könnten, teilt auch der Kreisumweltamtsleiter.

Karsteinbrüche unwahrscheinlich

Was aber ist die Ursache? Axel Frey will sich nicht abschließend äußern: Wegen des Keuper-Bodens spreche nichts für Karsteinbrüche, sagt er. Stattdessen liege die Vermutung nahe, dass die Bohrlöcher damals nicht ordentlich verschlossen worden seien. Aber das müsse der Gutachter noch genau untersuchen.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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