Ortschaftsratssitzung in Obergrombach: Gasanschluss kein Thema mehr

Der Ortschaftsrat im Bruchsaler Ortsteil Obergrombach hat sich über die künftige Energieversorgung informiert. Dabei kamen auch Zweifel an der Idee einer Versorgung mit Erdgas zur Sprache.

Bruchsal-Obergrombach (kk) Die letzte öffentliche Sitzung des Ortschaftsrats Obergrombach beschäftigte sich in erster Linie mit dem Thema „Heizungskonzepte heute und morgen – Energieversorgung in Obergrombach“. Dazu konnte Ortsvorsteher Jens Skibbe gleich drei Experten begrüßen: Diplom-Ing. Dorit Helms vom Stadtplanungsamt Bruchsal, Armin Baumgärtner als Geschäftsführer der Stadtwerke Bruchsal und Birgit Schwegle von der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises Karlsruhe.

Zweifel an Gasversorgungsidee

Armin Baumgärtner erläuterte eingangs das Thema „Obergrombach mit Gasanschluss“. Schon vor Jahren hatte eine Umfrage in Obergrombach ergeben, dass nur wenige Hausbesitzer Interesse an einem Gasanschluss bekundeten. Aktuell könnte ein Gasanschluss noch am ehesten von Untergrombach her erfolgen, der mit rund einer Million Euro zu Buche schlagen würde. Insgesamt müssten im Ort 8,25 km Erdgasleitungen zu den einzelnen Häusern verlegt werden, was weitere 2,9 Millionen Euro kosten würde. Außerdem müsste eine Gasdruckregelstation für 200.000 Euro gebaut werden. Zusammen sind das runde vier Millionen Euro an Investitionen, die getätigt werden müssten, bezogen auf aktuelle Preise im Tiefbausektor und Ausführungskosten. Selbst wenn es gelänge, bis zum Jahre 2030 eine Anschlussdichte von 30 Prozent zu erreichen, wäre eine Gasleitungsverlegung nicht erstrebenswert. So sei zum Beispiel nicht vorhersehbar, wie sich der Gaspreis in Zukunft entwickelt und ob die Zulieferung von Gas angesichts der politischen Lage überhaupt gewährleistet werden kann. Baumgärtner sieht die Zukunft der Energieversorgung eher in der Nutzung erneuerbarer Energien und Alternativen wie Luftwärmepumpen, Pellets, Hackschnitzel, Biomasse und Solarenergie.

Bürgerbefragung zu Energieversorgung

Birgit Schwegle äußerte sich ebenfalls zu möglichen Alternativen einer Energieversorgung mit Erdgas. Dabei stellte sie verschiedene Heizungssysteme vor und erläuterte auch das neue Gebäudeenergiekonzept, das in absehbarer Zeit in Kraft treten soll. Weiter führte Schwegle aus, dass Bürger und Kommunen die Energieversorgung wieder verstärkt in die eigene Verantwortung nehmen sollen. Sie verwies auf Bürgergenossenschaften, die bereits andernorts die Energieversorgung in die eigene Hand genommen haben. Um ähnliches für Bruchsal und Obergrombach zu erreichen, schlägt sie Bürgerbefragungen vor. Jens Skibbe erklärte, er werde eine solche Umfrage für Obergrombach ins Auge fassen.

Standplatz für Elektrofahrzeug

Weiter gab der Ortsvorsteher bekannt, das Obergrombach Standort eines der Zeozwei-Fahrzeuge werden soll, die mit elektrischer Energie fahren. Als Standplatz ist ein Platz vor der alten Sparkasse vorgesehen, wo eine Ladestation installiert werden soll.

Lkw-Verbot auf Verbindungsstraße?

Der Gemeinderat Gondelsheim hat sich mit einer Anfrage an den Ortschaftsrat Obergrombach gewandet, wonach die Verbindungsstraße zwischen Obergrombach und Gondelsheim für Lkw-Verkehr komplett gesperrt werden soll. Abschließend verabschiedete Skibbe die Verwaltungsangestellte Waltraud Lauber, die viele Jahre lang in der Verwaltungsstelle als Ansprechpartnerin für die Obergrombacher Bevölkerung fungierte. Er überreichte ihr einen Blumenstrauß mit Gutschein.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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