Seniorenbungalows auf ehemaliger Industriebrache
Seniorenwohnpark Eden in Flehingen wurde eingeweiht

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Oberderdingen (hk) Mit der feierlichen Einweihung des neuen Seniorenwohnparks Eden ist die Umnutzung einer ehemaligen Industriebrache am Ortsrand von Flehingen abgeschlossen. Die für das Projekt gegründete Baugenossenschaft Eden, hinter der das christliche Sozialwerk Bethesda aus Neulingen im Enzkreis steht, hatte am Freitag, 19. August, zur Feier eingeladen. Ein Wohnkonzept der besonderen Art, bestehend aus insgesamt über 50 Seniorenbungalows, sei auf dem rund drei Hektar großen Gelände des ehemaligen Sägewerks Braxmeier & Krauth entstanden – darüber waren sich die zahlreichen Festredner einig.

Siedlungsrat aus Bewohnern des Wohnparks

Das moderne Wohnmodell mit "dörflichem Charakter" trage den Bedürfnissen "junger Senioren" Rechnung, die sich Versorgungssicherheit im Alter wünschten, betonte Hans-Jürgen Walz, Vorstand der Baugenossenschaft. Es bestehe die Möglichkeit, unabhängig wie im "eigenen Haus" zu wohnen, sich aber nicht um die Belange des Hauses und der Anlage kümmern zu müssen. Die Bungalows in Holz-Massivbauweise bestehen aus drei oder vier Zimmern. Einen langen Atem mussten alle Beteiligten beweisen, rief Bürgermeister Thomas Nowitzki in Erinnerung. Bereits 2012 sei der Sägewerksbetrieb auf dem Gelände als Gewerbe abgemeldet worden, 2015 wurde das Vorhaben der Öffentlichkeit vorgestellt. Doch dann hatten unter anderem die vorgeschriebenen Artenschutzuntersuchungen dazu beigetragen, dass sich die Vorarbeiten für den Wohnpark über mehrere Jahre hinzogen. Die Herausforderungen mit dem Artenschutz von Fledermäusen konnten schließlich gelöst werden – ein Ersatzquartier für die Tiere wurde auf dem Gelände geschaffen. "Das war eine lange Zeit der Hängepartie, bevor wir 2017 die Klarheit hatten, dass wir den Wohnpark realisieren können", sagte Peter Mayer, ebenfalls Vorstand der Baugenossenschaft Eden. Nowitzki freute sich über das Entstehen einer nachbarschaftlichen Gemeinschaft: "Ich kann Sie zu diesem Miteinander nur beglückwünschen", sagte der Oberderdinger Bürgermeister. Inzwischen hat sich sogar ein Siedlungsrat aus Bewohnern des Wohnparks gebildet, der die Anliegen der Senioren an den Vorstand weitergibt. Die Energieversorgung wird durch Photovoltaik, Geothermie und Wärmepumpen gesichert. Im Rahmen der Feier wurde zudem um Spenden für den Förderverein Mühlwerk Sinneswandel geworben. Der Verein will in der Alten Mühle in unmittelbarer Nähe des Seniorenwohnparks ein von Menschen mit Behinderung betriebenes Café realisieren.

"Nicht das letzte seiner Art"

Der erste Bungalow-Wohnpark wurde bereits 2010 in Neulingen-Bauschlott errichtet. Daraufhin beschloss das Sozialwerk Bethesda, diese Wohnform unter der neu gegründeten Baugenossenschaft Eden eG weiterzuentwickeln. Seit 2012, so Mayer, seien Pläne für einen weiteren Senioren-Wohnpark in Maulbronn "in der Pipeline, aber bisher ist dort noch nichts passiert." Die guten Erfahrungen der letzten Jahre hätten deutlich gezeigt, dass man an dieser Wohnform auch in Zukunft festhalten werde, so Walz. Und auch der Landrat des Landkreises Karlsruhe, Christoph Schnaudigel wagte einen Blick in die Zukunft: "Das ist ein innovatives Projekt. Ich bin überzeugt, dass es nicht das letzte seiner Art sein wird." Und auch beim Thema Lärmschutz machte Schnaudigel Hoffnung auf eine baldige Lösung: "Wir werden eine Lösung finden, das ist überhaupt keine Frage." Ob es ein Lärmschutzwall oder eine Lärmschutzwand oder etwas ganz anderes sein werde, ließ der Landrat allerdings offen.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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