Fünfte kommunale Pflegekonferenz
Thema Demenz im Fokus
Region (red) Zur fünften kommunalen Pflegekonferenz des Landkreises Karlsruhe unter dem Motto „Zusammen pflegt man weniger allein…“, trafen sich am Mittwoch, 18. Oktober, im Bürgerhaus Malsch über 100 Teilnehmende aus Vertretungen der Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Fachkräfte, die Kranken- und Pflegekassen sowie ehrenamtliche Initiativen. Gemeinsam widmeten sie sich dem Thema Demenz, um Ansätze für die Begleitung und Versorgung der Betroffenen und ihren Angehörigen zu entwickeln.
Soziale Kontakte von enormer Bedeutung für Demenzerkrankte
„Jeder Einzelne von uns ist aufgefordert, seinen Beitrag für ein gelingendes Miteinander zu leisten, indem wir einander wahrnehmen, aufeinander achtgeben und im Bedarfsfall Unterstützung anbieten, damit wir in unserem Sozialraum trotz des demografischen Wandels, Fachkräftemangels und dem zunehmenden Wegfall familiärer Unterstützung gut alt werden können“, so Knut Bühler, erster Landesbeamter, bei seiner Begrüßung. Wie wichtig soziale Kontakte für Menschen mit Demenz sind, stellte auch Ulla Reyle vom Institut für Gerontologie und Supervision aus Tübingen dar. Den Teilnehmenden zeigte sie auf, welche Rahmenbedingungen benötigt werden, um vulnerablen Gruppen ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft zu sichern.
Individuelle, ressourcenorientierte Begleitung notwendig
Gemeinsam leiteten die Anwesenden Handlungsmöglichkeiten für Städte, Gemeinden und die Pflege ab und überdachten bisherige Strukturen. Aufbauend auf diesen Vortrag gab Ute Hauser, Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg, den Anwesenden einen Einblick in das Curriculum zur ehrenamtlichen Erstbegleitung der deutschen Alzheimer Gesellschaft. Denn „nach der Diagnose brauchen Menschen mit Demenz in der Regel noch keine Pflege oder Betreuung, sondern eine individuelle, ressourcenorientierte Begleitung“, so Hauser.
Teilhabe stärken und Öffentlichkeit sensibilisieren
Mit dem Slogan “Umsonst geht es nicht – aber es ist nicht umsonst“ eröffnete Beate Preuss vom Seniorenbüro der Stadt Viernheim ihren Vortrag zu den Handlungsmöglichkeiten für Kommunen in Zeiten des demografischen Wandels und ging insbesondere auf die Rathausgespräche ein, die die Stadt 2021 gemeinsam mit dem Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg durchführte. Weitere Best-Practice-Beispiele wie "Lebenslang Musik" von dem Sozialunternehmen Lebenslang Lebendig Mensch und ein Projekt des Demenz Support Stuttgart zeigten neue Wege auf, um die Teilhabe und Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu stärken und die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren.
Am "Markt der Möglichkeiten" konnten sich die Teilnehmenden in der Pause über zahlreiche weitere Angebote informieren und die Zeit zum Austausch nutzen. Sozialdezernentin Margit Freund schloss die Veranstaltung und ermutigte dazu, die neu gewonnenen Eindrücke in die jeweilige Praxis und das eigene Umfeld zu tragen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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