Bürgermeisterwahl in Eisingen
Trio kämpft um Chefsessel

Jens Balzer | Foto: privat
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Eisingen (hk) Für die Bürgermeisterwahl in Eisingen am 28. November gibt es inzwischen ein Bewerber-Trio: Die 55-jährige Janette Fuchs (parteilos) aus Neulingen und der 33-jährige Jens Balzer (parteilos) aus Flein haben inzwischen ihre Kandidaturen bekannt gegeben. Bereits im August hatte der 36-jährige Sascha-Felipe Hottinger aus Königsbach-Stein mitgeteilt (wir berichteten), dass er Bürgermeister von Eisingen werden wolle.

„Eisingen ist eine Gemeinde, in der man sich gegenseitig unterstützt“

Die Gemeinde Eisingen im Enzkreis kennt Jens Balzer nach eigener Aussage wie seine eigene Westentasche, hat er doch dort seine Kindheit und Jugend verbracht. Geboren ist er in Pforzheim und lebt heute mit Ehefrau Carina in Flein im Landkreis Heilbronn. Nach dem Studium Medienmanagement, Fachrichtung Sport- und Eventmanagement an der MHMK Stuttgart sowie Kommunikationsmanagement an der Universität Hohenheim folgten berufliche Stationen bei der Deutschen Kreditbank in Berlin und bei Deloitte in Stuttgart als Senior Consultant. Seit 2018 ist Balzer bei der Porsche Financial Services in Bietigheim-Bissingen als Projektkoordinator tätig. „Die Kandidatur in Eisingen ist meine Herzensangelegenheit“, erzählt der 33-Jährige im Gespräch mit der Brettener Woche/kraichgau.news. Da seine Eltern, Teile der Familie sowie Freunde noch immer in Eisingen wohnhaft sind, sei auch er immer noch dort verwurzelt. Geprägt habe ihn seine Zeit in den dortigen Vereinen wie dem FSV Eisingen, CVJM Eisingen und TTC Eisingen. Folglich liege ihm viel an einer guten Zusammenarbeit mit den Clubs in Eisingen, um diese „zu fördern und zu motivieren, damit weiterhin gute Ideen entstehen und umgesetzt werden können. Sie nehmen eine Schlüsselrolle in der Gemeinde ein“. Und weiter: „Eisingen ist eine Gemeinde, in der man sich kennt, gerne wohnt und gegenseitig unterstützt“, ist Balzer überzeugt.

„Motiviert, die Herausforderungen anzugehen“

Die vergangenen Monate mit Wahlkampf und Pandemie hätten deutlich gezeigt, auf welchen Themen in den kommenden Jahren der Fokus liege: Klimawandel, Fachkräftemangel in sozialen Berufen, Integration oder auch die Digitalisierung in den verschiedensten Bereichen des Lebens. Der 33-Jährige begründet seinen Einstieg in die aktive Politik daher wie folgt: „Diese Punkte werden uns auf nationaler sowie auch auf kommunaler Ebene begleiten und müssen angegangen werden. Ich bin motiviert, diese Herausforderungen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern in Eisingen anzugehen.“ Die Möglichkeit, diese Themen in der Heimatgemeinde zu gestalten und den kommenden Generationen damit eine gute Zukunft zu ermöglichen, sei sein Antrieb, sich für das Amt des Bürgermeisters zu bewerben.

„Schrecke vor neuen Herausforderungen nicht zurück“

Für die Herausforderungen im Amt des Bürgermeisters sehe er sich durch seine beruflichen Erfahrungen gewappnet: „Insbesondere die vergangenen drei Jahre als Projektkoordinator haben mir gezeigt, dass bei der Suche nach Lösungen Struktur, Transparenz und Kommunikation essenziell für den Erfolg sind“, so Balzer. Er sei sich sicher, in der Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat sowie den Bürgern von der Erfahrung in dieser Vermittlerrolle profitieren zu können. Aufgrund seiner Ausbildung als Bankkaufmann und verschiedenen Tätigkeiten im Finanzsektor habe er auch ein gutes Verständnis für Zahlen. „Da die kommenden Herausforderungen auch immer eine Geld-Frage sein werden, wird dies auch nützlich sein“, sagt er. 

„Kandidatur in einem anderen Ort kommt für mich nicht infrage“

Auf die Frage, mit welchen Argumenten der Bürgermeisterkandidat die Eisinger überzeigen will, antwortet der 33-Jährige: „Wenn es nicht um das Amt des Bürgermeisters in Eisingen gehen würde, dann würde ich mich nicht bewerben. Ich bin Eisinger und daher können sich die Bürgerinnen und Bürger darauf verlassen, dass ich stets mit 100 Prozent Einsatz meinen Aufgaben nachgehen werde.“ Die Möglichkeit im Heimatdorf etwas zu bewegen sei etwas ganz Besonderes – und das motiviere ihn. Gleichwohl sei ihm bewusst, dass er nicht nur aufgrund seines Alters, sondern auch aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit weniger Erfahrung im Verwaltungsbereich mitbringe. „Dies ist jedoch ein Bereich, den man erlernen kann. Außerdem bin ich der Meinung, dass ich hier mit meiner Erfahrung aus der freien Wirtschaft auch neue Ideen einbringen kann“, so Balzer.

„Mein Herz schlägt für meine Heimat“

Auch die 55-jährige Janette Fuchs bewirbt sich als Stadtoberhaupt in Eisingen, sie ist seit 2014 Bürgermeisterin der Gemeinde Todtmoos im Schwarzwald. Fuchs kommt ursprünglich aus Neulingen-Bauschlott, ist gelernte Verwaltungsbeamtin und hat nach eigenem Bekunden 35 Jahre lang in verschiedenen Funktionen Verwaltungs- und Führungserfahrung gesammelt. „Mein Herz schlägt für meine Heimat, mit der ich nach wie vor fest verwurzelt bin“, sagt Fuchs. Aus diesem Grund wolle sie in den Enzkreis zurückkehren und ihr „Können, Engagement und langjährige Erfahrung als Verwaltungsfachfrau und Bürgermeisterin zum Wohle der Gemeinde Eisingen einbringen.“ Als parteiunabhängige Kandidatin stehe für sie an oberster Stelle, Themen ausschließlich sachorientiert zu diskutieren.

Gut vernetzte Bürgermeisterin

1987 habe sie die Ausbildung für den mittleren Verwaltungsdienst bei der Gemeinde Neulingen sowie die Staatsprüfung absolviert. Zudem sei sie staatlich geprüfte Wirtschaftsassistentin. An der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl habe sie zudem das Kontaktstudium für die Verwaltung absolviert. Von 1987 bis 2014 war sie in unterschiedlichen Funktionen in der Ispringer Gemeindeverwaltung beschäftigt und ist seit 2014 Bürgermeisterin der Schwarzwaldgemeinde Todtmoos. „Als erste Bürgermeisterin im Hochschwarzwald bin ich seit sieben Jahren für die durch den Tourismus geprägte Gemeinde und rund 30 Mitarbeiter verantwortlich“, teilt die 55-Jährige mit. Als gut vernetzte Bürgermeisterin kenne sie die Abläufe in Gemeinde- und Kreisverwaltungen, im Regierungspräsidium und in Ministerien. „Dieses umfassende Know-How und meine langjährige Berufserfahrung möchte ich gerne auch in Eisingen einbringen und nutzen“, verspricht sie. Bestehendes bewahren und, wo nötig, weiterentwickeln sowie Lust und Raum für Innovationen – das sei die Bandbreite ihres Handelns und Gestaltens. In ihrem in fünf Themenpunkte unterteiltem Wahlprogramm führt sie ihre wichtigsten Anliegen auf: Der Lebensraum Eisingen in Bezug auf Umwelt und Klima, Eisingen als Betreuungs- und Bildungsraum für Kinder, Jugend und Familien, Eisingen als Wohnraum für alle Generationen sowie Eisingen als Wirtschaftsraum für Gewerbe, Einzelhandel und Tourismus, die moderne Verwaltung in Bezug auf Rathaus, Bauhof, Politik und Digitalisierung.

Weitere Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Eisingen haben noch bis zum 2. November 2021 Zeit, sich zu melden.

Jens Balzer | Foto: privat
Janette Fuchs | Foto: privat
Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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