Lucien Kacsányi will Bürgermeister von Kraichtal werden
„Zusammen erreicht man mehr als einer alleine“

Ebenfalls am Montag hat Lucien Kacsányi als zweiter Anwärter für den Bürgermeister-Posten seinen Hut in den Ring geworfen. | Foto: privat
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Kraichtal (hk) An wen wird Ulrich Hintermayer am 14. März 2021 das Amt des Bürgermeisters in Kraichtal übergeben? Bereits im November 2020 hatte der 27-jährige Tobias Borho aus Bruchsal angekündigt, sich bewerben zu wollen – am Montag hat er seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus in Münzesheim abgegeben. Ebenfalls am Montag, 4. Januar, hat Lucien Kacsányi als zweiter Anwärter für den Bürgermeister-Posten seinen Hut in den Ring geworfen. Der 41-Jährige kam in Leipzig auf die Welt und wuchs in Budapest auf. 1987 kam er samt Familie nach Karlsruhe-Grötzingen und schlug dort Wurzeln. In Pfinztal besuchte er die Grund- und Realschule. 1999 schloss er das Technische Gymnasium in Karlsruhe mit dem Abitur ab. Es folgten vier Jahre als Zeitsoldat bei der Bundeswehr. 2006 legte er seine Diplomarbeit nach drei Jahren BWL-Studium erfolgreich ab. Danach war Kacsányi bis 2015 bei namhaften Unternehmen der Lebensmittelbranche tätig, bis er am Karlsruher Institut für Technologie seine Position in der dortigen Verwaltung antrat. Kacsányi ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit zwölf Jahren leben seine Frau und er in Kraichtal, davon zehn Jahre in Landshausen und seit zwei Jahren in Menzingen.

„Gehe positiv an die ganze Sache ran“

Der 41-Jährige erklärt im Gespräch mit der Brettener Woche/kraichgau.news, dass er ohne Zweifel ins Rennen um die Nachfolge von Ulrich Hintermayer gehe: „Es fiel mir nicht schwer, meine Bewerbung abzugeben. Ich hatte dabei ein gutes Gefühl und ich gehe positiv an die ganze Sache ran“, sagt er optimistisch. Die Entscheidung zur Kandidatur habe er sich gründlich und gemeinsam mit seiner Frau überlegt. „Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir die einzigen Bewerber sein werden“, sagt der Betriebswirt mit einem Lachen.

„Es spornt mich an, im Fokus zu stehen“

Zur Kandidatur bewogen hätten ihn „persönliche Wunschvorstellungen“ für seine Kinder, die er hoffe, in einer weiterhin lebenswerten Gemeinde aufwachsen zu sehen. „Wir haben hier eine Heimat und mit viel Glück ein Haus gefunden“, berichtet Kacsányi. Er habe aber dabei die Erfahrung gemacht, dass man es gerade als junge Familie schwer habe, in Kraichtal sesshaft zu werden. Die schwierige Wohnsituation sei seiner Ansicht nach in den letzten Jahren eher stiefmütterlich behandelt worden. Wenn man dann mitbekomme, wie sich andere Familien nicht in Kraichtal niederlassen könnten, blute einem das Herz. „Das wollte ich nicht mehr mittragen“, sagt Kacsányi bestimmt. Als Bürgermeister und den damit einhergehenden Gestaltungsmöglichkeiten sehe er sich daher „am Puls der Stadt“. Zudem sporne es ihn an, "im Fokus der Bürgerinnen und Bürger zu stehen".

Partnerschaftliche Beziehungen zu anderen Kraichgau-Gemeinden

Als Bürgermeister könne man darüber hinaus durch kurze Kommunikationswege ins Gespräch kommen und direkt erfahren, "wo der Schuh drücke". Ihm sei aber auch klar, dass aus Kraichtal nicht „von heute auf morgen ein Schlaraffenland“ werde. Er wolle aber daran arbeiten, dass die Stadt zumindest aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt werde. Dazu gehöre es auch, partnerschaftliche Beziehungen zu anderen Kraichgau-Gemeinden zu pflegen: „Zusammen erreicht man mehr, als einer alleine“, ist Kacsányi überzeugt.

Weiterentwicklung von Gewerbegebieten im Fokus

Am Herzen liegen dem Betriebswirt nach eigenen Angaben Wohnraum für Familien und seniorenfreundliche Infrastrukturen. „Jeder sollte so lange wie möglich in seinen eigenen vier Wänden bleiben können“, sagt der 41-Jährige. Wichtig seien ihm auch Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder. „Meine Frau und ich sind beide berufstätig und wir haben erlebt, wie schwierig es ist, für die Arbeitszeit einen Betreuungsplatz zu finden.“ Letztendlich habe das Paar die Entscheidung treffen müssen, ihr Kind in Flehingen unterzubringen. Auch auf die Weiterentwicklung von Gewerbegebieten, dem flächendeckenden Breitbandausbau in allen Stadtteilen sowie die Verkehrsentlastung lege er viel Wert.

„Ich bin sehr leidenschaftlich“

Seine Stärken beschreibt der Bürgermeisterkandidat so: „Ich bin sehr leidenschaftlich.“ Er habe stets ein Ziel im Auge, dem er sich verschreibe. Als eine „nicht dauerhafte Schwäche“ nennt er, dass er kein Politiker sei. Diese fehlenden Kompetenzen will er mithilfe der Mitarbeiter in der Verwaltung erlernen. Kacsányi ist Mitglied der Freien Wählervereinigung Kraichtal, betont aber, als unabhängiger Kandidat anzutreten. Bis zum 15. Februar können weitere Kandidaten ihre Bewerbung abgeben. Die Bürgermeisterwahl in Kraichtal findet am 14. März, also am selben Tag wie die Landtagswahl von Baden-Württemberg statt.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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