Vortrag am 12. April in Maulbronn
Dr. Axel Kwet über 200 Jahre Amphibienforschung in Südbrasilien

Der Reptilien- und Amphibienforscher Dr. Axel Kwet hält am Freitag, 12. April, in Maulbronn einen Vortrag über die Amphibienforschung in Südbrasilien (Symbolbild). | Foto:  lessysebastian - stock.adobe.com
  • Der Reptilien- und Amphibienforscher Dr. Axel Kwet hält am Freitag, 12. April, in Maulbronn einen Vortrag über die Amphibienforschung in Südbrasilien (Symbolbild).
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Maulbronn (red) Auf Einladung des BUND Maulbronn hält der namhafte Reptilien- und Amphibienforscher Dr. Axel Kwet am Freitag, 12. April, um 19.30 Uhr in der Aula des Salzach-Gymnasiums einen Vortrag über "200 Jahre Amphibienforschung in Südbrasilien – Terra incognita zwischen Araukarien und Atlantischem Regenwald".

Viele Arten durch bioakkustische Untersuchungen entdeckt

Kwet ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Naturkundemuseum Stuttgart, Autor verschiedener Sachbücher und zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen zum Thema Amphibien und Reptilien sowie Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT). Er hat selbst in Brasilien Forschungsarbeiten durchgeführt und viele Arten durch seine bioakkustischen Untersuchungen entdeckt.

Süden Brasiliens von Vulkanplateau geprägt

Der bei uns nur wenig bekannte Süden Brasiliens ist von einem mächtigen Vulkanplateau geprägt, das vor rund 130 Millionen Jahren während der erdgeschichtlichen Trennung Südamerikas und Afrikas entstand. Auf den heute bis zu 1.400 Meter hohen, ausgedehnten Flächen des Hochlandes dominieren urtümliche Araukarienwälder und offene Campos-Graslandsavannen, die steilen und unzugänglichen Berghänge sind mit den Resten der südlichsten Ausläufer des Atlantischen Küstenregenwalds Brasiliens bedeckt, der heute zu 95 Prozent verschwunden ist. Am südöstlichen Rand des Plateaus schneiden sich gewaltige Schluchten und einige der tiefsten Canyons Lateinamerikas Hunderte von Metern tief in die Hochfläche hinein.

Forschungen beginnen erst 1822

Dieses subtropische und sehr artenreiche Gebiet der beiden südlichsten brasilianischen Bundesstaaten, Rio Grande do Sul und Santa Catarina, war vor 200 Jahren noch dünn besiedelt und weitgehend unerforscht. Erst 1822 begann mit der Unabhängigkeit Brasiliens die Erschließung dieser südlichen Gebiete durch europäische Einwanderer, vor allem aus Deutschland.

Koloniale Geschichte Südbrasiliens

Siedlungen wie Blumenau, Pomerode oder Hansa-Humboldt zeugen von dieser kolonialen Geschichte. Auf den Spuren der deutschen Immigranten und bedeutender Naturforscher wie Johann Baptist Spix oder Prinz zu Wied-Neuwied, verläuft der herpetologische Streifzug durch das unbekannte Südbrasilien.

Viele Arten erst in den letzten Jahren wissenschaftlich bearbeitet

Aus der vielfältigen Fauna ragen neben Schlangen insbesondere die Amphibien mit zahlreichen Arten heraus, die zu Beginn der Forschungen des Vortragenden 1995 oft noch unbekannt waren und erst in den letzten Jahren wissenschaftlich bearbeitet und beschrieben wurden. Eindrücke von dieser faszinierenden Region und ihrer spannenden (Herpeto-)Fauna werden nicht nur im Bild, sondern auch durch Tonaufnahmen der ungewöhnlichen Froschrufe sowie kleine Filmsequenzen vermittelt.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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