Corona-Pandemie verzögert geplante Eröffnung eines Heisenberg-Standorts in Oberderdingen
Heisenberg-Gymnasium kommt später

Der Heisenberg-Standort in Oberderdingen soll im Schuljahr 2022/2023 an den Start gehen (im Bild der Standort in Bruchsal). | Foto: ch
  • Der Heisenberg-Standort in Oberderdingen soll im Schuljahr 2022/2023 an den Start gehen (im Bild der Standort in Bruchsal).
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Oberderdingen (hk) Die geplante Neugründung des Heisenberg-Gymnasiums in Oberderdingen (wir berichteten) wird sich verzögern. Dies hat Bürgermeister Thomas Nowitzki gegenüber der Brettener Woche erklärt. Bei der Schule handelt es sich um ein privates Ganztagsgymnasium des gleichnamigen gemeinnützigen Vereins. Bereits im Februar hatte der Bruchsaler Heisenberg-Schulleiter Manuel Sexauer bei einer Info-Veranstaltung in Oberderdingen das vornehmlich naturwissenschaftlich-technische Profil des bislang in Karlsruhe, Ettlingen und Bruchsal vertretenen allgemeinbildenden Gymnasiums vorgestellt. Zu Beginn des Jahres ging man noch davon aus, dass vor Weihnachten zwei Startklassen feststehen würden. Der Zeitplan habe sich aber nun, bedingt durch die Corona-Pandemie, nach hinten verschoben, so Nowitzki.

Träger und Gemeinde einig über zeitliche Verzögerung

„Durch die Corona-Pandemie musste die Schulleitung des Heisenberg-Gymnasiums alle Kräfte bündeln, um an den bestehenden Standorten den Schulbetrieb entsprechend aufrechterhalten und die Schülerinnen und Schüler in dieser besonderen Zeit gut durch die Prüfungen bringen zu können. Vor besonderen Herausforderungen stand auch die Gemeindeverwaltung durch Corona und kam dadurch ebenfalls bis an die vorhandenen Grenzen“, sagt Bürgermeister Nowitzki auf Nachfrage. Der Träger und die Gemeindeverwaltung seien sich deshalb einig gewesen, dass sich die Einrichtung eines Heisenberg-Gymnasiums zeitlich verzögern werde. „Die Kommunikation mit dem Heisenberg-Gymnasium war vor Corona sicher einfacher. Jedoch haben wir Verständnis für die Situation der Schule in einer solchen außergewöhnlichen Zeit“, betont Nowitzki. Sowohl beim Heisenberg als auch bei der Gemeindeverwaltung seien alle zeitlich stark mit den Herausforderungen und der Organisation rund um Corona belastet.

„Der Arbeitskreis ist die Grundlage für die weiteren Schritte“

Auf dem Weg zur Gründung des Gymnasiums in Oberderdingen sei der nächste Schritt nun die Einrichtung eines Arbeitskreises, der sich aus Eltern und Vertretern des Heisenberg-Gymnasiums zusammensetzen und von einem früheren Rektor und einer Elternbeiratsvorsitzenden des Gymnasiums geführt werden soll. „Der Arbeitskreis lebt von einer aktiven Elternschaft und ist die Grundlage für die weiteren Schritte“, so Nowitzki. Die Verwaltung werde laut dem Gemeindeoberhaupt in engem Kontakt mit dem Arbeitskreis stehen. „Wir hoffen, dass der Arbeitskreis, der ursprünglich 2020 hätte starten sollen, im kommenden Jahr eingerichtet werden kann“, ist Nowitzki zuversichtlich. Ziel sei es, zum Schuljahr 2022/2023 ein Heisenberg-Gymnasium in Oberderdingen zu eröffnen. Bis dahin müssten auch noch die notwendigen Genehmigungen vom Regierungspräsidium eingeholt werden. „Außerdem müssen dann die Rahmenbedingungen geschaffen und präsentiert werden. Dazu gehören die Bedarfsabfrage der Lehrer, die Anmeldezahlen und die Standortfrage“, so Nowitzki.

50 bis 60 Interessenbekundungen liegen vor

In der Fragerunde, die sich an die Vorstellung des pädagogischen Konzepts am Heisenberg-Gymnasiums im Februar anschloss, war es unter anderem auch um die Zugangsvoraussetzungen, die öffentliche Verkehrsanbindung, die Lehrerversorgung und die Raumfrage gegangen. Diese Fragen konnten, wie Bürgermeister Nowitzki darlegt, ebenfalls noch nicht abschließend geklärt werden. Die Standortfrage und Lehrerversorgung könne erst nach Abfrage des Bedarfs genau beantwortet werden. „Ein wichtiger Punkt ist, dass das zweizügige Gymnasium die notwendigen Schülerzahlen für die ersten beiden Schuljahre vorliegen hat, um den Standort Oberderdingen zu sichern.“ Bisher würden zwischen 50 und 60 Interessensbekundungen vorliegen. „Aus unserer Sicht ist die Einrichtung eines Arbeitskreises die Grundlage um weitere Anmeldungen zu erhalten. Daraus resultieren dann die konkreten Rahmenbedingungen, die den Eltern präsentiert werden“, so Nowitzki. Notwendig für einen stabilen Betrieb seien rund 70 Bewerbungen.

„Die Veränderung in der Schullandschaft ist schon deutlich zu sehen“

Abschließend bekräftigt der Bürgermeister, wie auch schon im Februar, warum das Gymnasium in Oberderdingen das Bildungsangebot stärken werde: „Die Veränderung in der Schullandschaft ist schon deutlich zu sehen. Leider geraten die Werkrealschulen weiter sehr unter Druck, da Schülerinnen und Schüler an Realschulen abwandern und dort den Hauptschulabschluss machen. Die Schülerzahlen der Gemeinschaftsschulen stagnieren.“ Die Bedeutung eines Gymnasiums für eine Gemeinde und die Region werde daher immer größer.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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