Baum des Jahres 2023
Moorbirke in Oberderdingen gepflanzt

Andrea Schwarz, Ansgar Mayr, Mirjam Saknus, Thomas Nowitzki und Michael Deschner (von links) | Foto: Barbara Lohner
  • Andrea Schwarz, Ansgar Mayr, Mirjam Saknus, Thomas Nowitzki und Michael Deschner (von links)
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Oberderdingen (red) Wie die Gemeinde mitteilt, haben Bürgermeister Thomas Nowitzki, Förster Michael Deschner und Försterin Mirjam Saknus vom Forstamt im Landratsamt Karlsruhe am Tag der Deutschen Einheit den Baum des Jahres 2023, eine Moorbirke, im Gemeindewald gepflanzt. Die Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz und Ansgar Mayr waren ebenfalls dabei. Im Anschluss waren alle Bürgerinnen und Bürger zu einem Vesper und interessanten Gesprächen eingeladen.

"Für Demokratie einsetzen"

Angeregt vom amerikanischen "Arbor Day" beschloss die UNO 1951, am 25. April einen internationalen "Weltfesttag des Baumes" einzuführen und mit Aktionen aktiv zu werden. "Daraufhin pflanzte der damalige Bundespräsident Deutschlands, Theodor Heuss, am 25. April 1952, einen Ahorn im Bonner Hofgarten", berichtete Nowitzki bei seiner Begrüßung. Er wies daraufhin, wie wichtig der Tag der Deutschen Einheit sei, und verdeutlichte, dass in Deutschland seit 70 Jahren stabile Verhältnisse herrschen. Dennoch hob er heraus, dass den Menschen aufgrund der deutschen Vergangenheit oft die  Selbstsicherheit fehlen würde, die gebraucht wird, um sich für die Demokratie einzusetzen. An deren Stabilität habe sich nichts verändert, jedoch müssten die etablierten Parteien verstehen, dass die Bürgerinnen und Bürger von ihnen die Lösung der dringenden Fragen, etwa bei der Migrationspolitik, erwarten.

"Waldbewirtschaftung wird schwierig"

Im Gemeindewald wurden in diesem Jahr insgesamt 3.700 Festmeter Holz eingeschlagen. Davon waren 2.400 Festmeter planmäßig und 1.300 Festmeter zufällig. "Die Waldbewirtschaftung wird schwierig. Die Bäume müssen immer mehr aufgrund von Schädlingen und Hitze gefällt werden“, sagte Förster Michael Deschner. Um dieser Herausforderung entgegenzuwirken, würden weitere fünf bis sieben Jahre feuchte Sommer benötigt, um den Zustand vor 2018 wiederherzustellen.

Seit 17 Jahren Waldpädagogik 

Neben der ökologischen Waldbewirtschaftung spiele auch die Waldpädagogik seit 17 Jahren eine große Rolle. Ziel dabei ist es, das Interesse am und das Wissen über den Wald den Kindern bereits im Kindergartenalter bis hin zur Schule spielerisch zu vermitteln. Der Förster und sein Team veranstalten deshalb jedes Jahr Waldtage und -wochen mit den Kindergärten und den Grundschulen. In diesem Jahr wurde das Angebot erweitert, so dass nun auch Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen Zeit während des Unterrichts im Wald verbringen können. Ziel ist es dabei, das Interesse der älteren Schülerinnen und Schüler für den Lebensraum Wald zu wecken sowie Wissen über ihn an Generationen weiter zu vermitteln. Ende Januar 2024 wird es wieder einen Waldspaziergang mit dem Bürgermeister und Förster geben, zu dem alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind.

Moorbirke kommt vor allem in Mooren vor

Mirjam Saknus berichtete über die Besonderheiten der Moorbirke. Diese ist eine Pionierbaumart. „In dieser Region ist sie eher selten. Für optimales Wachstum benötigt sie Freiflächen, Moorboden und viel Licht. Außerdem kann sie durch ihre weiße Rinde das Sonnenlicht reflektieren und gut mit Kälte umgehen. Häufig findet man sie in Moorregionen“, erzählte Mirjam Saknus. In Deutschland gibt es immer weniger Moore, da diese für die Landwirtschaft häufig entwässert wurden. Das nächste Moor befindet sich in Kaltenbronn.

70 Besucher nahmen teil

Bürgermeister Thomas Nowitzki und Förster Michael Deschner haben 2015 beim Waldlehrpfad im Bereich Kupferhalde eine Pflanzaktion anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Wiedervereinigung Deutschlands durchgeführt. Seit 2016, im Jahr des 1250-jährigen Gemeindejubiläums, wird am Tag der Deutschen Einheit die Baumpflanzaktion durchgeführt. Nach der Winterlinde folgten Fichte, Esskastanie, Flatterulme, Robinie, Rotbuche und in diesem Jahr die Moorbirke. 
Rund 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren am Tag der Deutschen Einheit vor Ort dabei. Am Ende waren alle zu einem Vesper gegen eine Spende eingeladen, das von Andrea Steinhilper und Eva Wegner, Mitarbeiterinnen des Rathausteams, zusammen mit Thomas Barta organisiert wurde.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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