Gemeinde zieht positives Fazit von Hilfsangeboten
Oberderdinger Nachbarschaftshilfe in Corona-Zeiten

Oberderdingen (kn) In der sich immer weiter zuspitzenden Corona-Krise hatte die Gemeinde Oberderdingen gemeinsam mit den Kirchen und Vereinen einen Ehrenamtsdienst für Hilfsangebote eingerichtet. Bürgermeister Thomas Nowitzki hatte dabei die Bürger aufgerufen, sich bei der Gemeinde zu melden, wenn sie Hilfe benötigen oder Hilfe anbieten möchten. Und das Angebot lief laut Pressesprecherin Barbara Lohner schnell an. Sowohl Hilfesuchende, als auch Menschen, die Hilfe anbieten, hätten sich bei der Gemeinde gemeldet.

Die Hilfe in Zahlen

In Zahlen stellt sich die Hilfe so dar: 28 Personen haben ihre Hilfe für den Ehrenamtsdienst angeboten. Davon kommen 17 Bürger aus Oberderdingen, sieben aus Flehingen und vier aus Großvillars. Drei der Hilfewilligen konnten aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer der sogenannten Risikogruppen und zum Selbstschutz nicht an der Initiative teilnehmen. Eine Frau aus dieser Gruppe konnte sich jedoch inzwischen durch das Nähen von Mund-Nase-Bedeckungen dennoch hilfreich einbringen.

Acht Menschen haben um Hilfe gebeten

Um Hilfe gebeten haben acht Personen. Davon kommen sieben aus Oberderdingen und eine aus Flehingen. Teilweise hatten sich auch die Angehörigen von Hilfebedürftigen gemeldet, die selbst zu weit weg wohnen, um ihren Eltern beim Einkaufen oder sonstigen Erledigungen zu helfen. Alle, die um Hilfe gebeten haben, gehören Risikogruppen an, meist aufgrund ihres Alters, so die Gemeinde in einer Mitteilung. Mit dem Coronavirus infiziert oder in Quarantäne ist niemand davon. Benötigt wird nach Angaben der Gemeinde Oberderdingen überwiegend Unterstützung beim Einkauf oder auch beim  Abholen von Rezepten. "Oft ist herauszuhören, dass die Älteren die Gefahr für sich nicht sehen oder dass sie niemanden zur Last fallen wollen – und erst auf Drängen ihrer Kinder Hilfe annehmen", heißt es in dem Schreiben der Verwaltung. 

Organisation von echter Nachbarschaftshilfe

Die Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der Gemeinde Oberderdingen, Michaela Kallenbach, organisierte den Ehrenamtsdienst. Sie koordinierte die Hilfsdienste und brachte die Personen zusammen. Dabei achtete sie auch auf die räumliche Nähe der Wohnorte. Daraus ergab sich in allen Fällen eine Nachbarschaftshilfe, da meist nur ein Steinwurf zwischen Helfern und Hilfebedürftigen liegt. „Ich weise alle darauf hin, dass die Nachbarschaftshilfe auf Vertrauen basiert, wir gerne die Erfahrungen der anderen weitergeben, aber nicht reglementieren. Die meisten packen Einkaufszettel und Geld in einen Umschlag und bekommen im Umschlag dann den Kassenzettel und das Rückgeld mit dem Einkauf zurück. Die Übergabe findet kontaktlos an der Haustür statt“, berichtet Kallenbach.

Hilfesuchende und Helfer können sich immer noch melden

Nach dem der Ehrenamtsdienst angelaufen war, hatte sich Kallenbach bei allen Beteiligten erkundigt, ob alles wie abgesprochen laufe oder, ob es jemandem eventuell auch zu viel werde. "Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Es läuft wohl recht problemlos. Von einigen wurde mir erzählt, dass sich beide Parteien schon freuen, wenn sie – wann auch immer – zusammen einen Kaffee trinken können“, erzählt Kallenbach. Weiterhin können sich täglich von neun bis 12 Uhr alle Einwohner der Gemeinde Oberderdingen mit Flehingen und Großvillars unter 07045 43105 oder kallenbach@oberderdingen.net melden, die zur „Risikogruppe“ gehören und beispielsweise Hilfe beim Einkaufen, bei Botengängen oder alltäglichen Aufgaben benötigen. „Ebenso freuen wir uns über Hilfsangebote engagierter Menschen in unserer Gemeinde“, so Kallenbach.

Mehr lesen Sie auf unserer Themenseite #gemeinsamdurchdiekrise.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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