Kein Rückgang des Ehrenamtlichen-Engagements
Offene Hilfe-Angebote sind wieder angelaufen - viel Geduld und Disziplin bei allen Beteiligten
Endlich - erstmals nach dem allgemeinen Lockdown im März tut sich wieder etwas in den Offenen Hilfen der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten e. V. In der Bruchsaler Moltkestraße bieten diese Familien entlastenden Dienste (FED), d. h. Freizeit-, Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Beeinträchtigungen in der Region. Noch nie in deren Geschichte gab es Kurzarbeit - in diesem Jahr war dies nun der Fall - für zwei Monate.
Nun sind die Freizeit-Angebote für alle Altersgruppen wieder angelaufen - so wie es eben in Coronazeiten möglich ist: „mit einem verschärften Hygienekonzept, viel Desinfektionsmittel, viel Geduld und Disziplin bei allen Beteiligten – wie Hauptamtliche, Ehrenamtliche und Klienten“ - betont Brigitte Zapf, Mitarbeiterin der Offenen Hilfen.
Angebote sind vom Einsatz der Ehrenamtlichen abhängig
Alle Angebote im Erwachsenen- sowie im Kinder- und Jugendlichenbereich stehen und fallen mit der Zahl an ehrenamtlichen Freizeithelfern. Aber würden sich die Ehrenamtlichen diesem erhöhten Risiko aussetzen wollen? Wären sie bereit, unter viel aufwendigeren und erschwerten Arbeitsbedingungen mitzuarbeiten? Sie waren es - und darüber hinaus kamen sogar verstärkt Anfragen an Brigitte Zapf und Tim Molina Ruiz, Mitarbeiter im Kinderbereich des FED, ob und wie man denn helfen könne. „Das war wirklich ganz toll“, freut sich Brigitte Zapf über diese Solidarität. So hat sich eine feste Gruppe Ehrenamtlicher gebildet, die nun sehr flexibel sowohl im Erwachsenen- als auch im Kinder- und Jugendbereich einsetzbar ist. „Die Angebote konnten dank dieses Engagements alle durchgeführt werden, es gab keine kurzfristigen Absagen der Helfer“, lobt auch Molina Ruiz.
Verschärftes Hygienekonzept erforderlich
Auf Basis der verschärften Verordnung des Sozialministeriums von Baden-Württemberg („über den eingeschränkten Betrieb von Einrichtungen der Tages- und Nachtpflege nach § 71 SGB XI und über eingeschränkte Gruppenangebote im Vor- und Umfeld von Pflege“) musste eigens ein individuelles Konzept für die Freizeitbetreuung der Offenen Hilfen erstellt werden. Dazu gehört auch, dass jeder Teilnehmer täglich einen Unbedenklichkeitsbogen ausfüllt und Fieber gemessen wird. Die Betreuer bringen jeden Tag Wechselkleidung mit - auch die Schuhe müssen gewechselt werden. Busreinigung vor und nach jedem Transport von höchstens 6 Personen (inklusive Fahrer) – mit einem freien Sitzplatz zwischen den Mitfahrern – ist schon zur Routine geworden. Alle Betreuungskräfte erhielten vor der Durchführung eines Gruppenangebotes eine Schulung was Vorgaben, Maßnahmen und Schutzkleidung und vieles mehr betrifft.
Relaxen beim Picknick auf dem Merkur
Für die Ferienbetreuung wurde eine Schleuse vor dem Hof in der Moltkestraße aufgebaut, vor der die Eltern ihre Kinder abgeben und abholen – natürlich mit Mundschutz für Groß und Klein. Alle Spielmaterialien, Trinkbecher und andere Utensilien müssen regelmäßig gereinigt werden. „Die Eltern waren schon sehr froh, dass es wieder losging und hatten viel Vertrauen in unser Konzept“, berichtet Tim Molina Ruiz. Normalerweise bietet der FED immer einwöchige Freizeiten an, die jedoch in diesem Jahr ausfallen müssen. Für Erwachsen mit Handicap fanden Feierabendausflüge mit Stadtbummel in Mannheim und Picknick auf dem Merkur bei Baden-Baden statt.
Im Sommerferienprogramm werden derzeit 26 Kinder betreut. Hier waren Ausflüge in Museen der Region, zu Outdoorspielplätzen oder zu einem Barfußpark geboten. „Normalerweise sind im Ferienprogramm immer Besuche auf Indoorspielplätzen oder im Schwimmbad vorgesehen, das fällt nun alles weg“, erzählt Tim Molina Ruiz. Es hätten aber schon etliche Wasserschlachten im Hof der Offenen Hilfen stattgefunden. Hier sei eben Kreativität gefragt, so der FED-Mitarbeiter.
Weitere Informationen zu den FED-Angeboten bei Brigitte Zapf, Tel: 07251 715 196, brigitte.zapf@lebenshilfe-bruchsal.de
Autor:Claudia Schuler aus Region |
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