Mehr Menschen kehren den Kirchen im Südwesten den Rücken

Bonn/Stuttgart (dpa/lsw) In Baden-Württemberg verlassen immer mehr Menschen die katholische und die evangelische Kirche. Die Zahl der Austritte sei im vergangenen Jahr in den beiden Bistümern Rottenburg-Stuttgart und Freiburg deutlich gestiegen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag in Bonn für die Katholiken mit. Insgesamt hätten sich mehr als 35 500 Menschen entschieden, der Kirche den Rücken zu kehren. Im Jahr 2017 hatten die katholischen Bistümer im Südwesten noch rund 28 000 Austritte hinnehmen müssen. Bis Ende 2018 gehörten noch etwa 3,64 Millionen Menschen in Baden-Württemberg der katholischen Kirche an (2017: 3,69 Millionen).

Schwund bei Katholiken rasanter

Auch die evangelische Kirche wird kleiner, wenngleich der Schwund nicht so rasant ist wie bei den Katholiken: In Württemberg stieg die Zahl der Austritte im Jahr 2018 auf etwas mehr als 19 000 (2017: rund 17 300). Insgesamt zählte die württembergische Landeskirche Ende 2018 noch fast zwei Millionen Mitglieder. In Baden entschieden sich mehr als 12 100 Protestanten für den Austritt (2017: 10 500), die Zahl der Gläubigen in der Landeskirche liegt dort bei rund 1,14 Millionen. Aufgerechnet mit den Eintritten, Taufen und Todesfällen liegt der Mitgliederschwund in beiden Kirchen noch deutlich höher.

Kirchen erklären Rückgang mit Alterung der Gesellschaft

Die Kirchen erklären den Rückgang vor allem mit der Alterung der Gesellschaft. Nach einer Studie des katholischen Bistums Essen sind die Hauptgründe für den Austritt aus der Kirche dagegen die Kirchensteuer, Entfremdung oder fehlende Bindung zur Kirche, rückständige Haltung der Kirche, Glaubenszweifel, ein persönlich enttäuschendes Erlebnis und Skandale.

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Kraichgau News aus Bretten

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