Der Feigenkaktus - Kleinwüchsiger Amerikaner im Weinberg
Teil 8 unserer Serie Klimawandel im Kraichgau
BRETTEN (ch) Zunehmende Wetterextreme, steigende Meeresspiegel, sich ausbreitende Wüsten – weltweit finden Forscher immer mehr Anzeichen des Klimawandels. Auch im Kraichgau registriert der Brettener Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) schon seit Jahren den Klimawandel anhand von Wanderungsbewegungen in der Tier- und Pflanzenwelt. Heute: der Feigenkaktus.
Die Wanderer staunten: „Da wächst ja ein Kaktus aus der Fuge einer Trockenmauer.“ Tatsächlich: In den sonnenverwöhnten Weinbergen im Brettener Umland gedeiht der Feigenkaktus, mit wissenschaftlichem Namen Opuntia. Seine Sprosse sind scheibenförmig rund bis oval. Sie übernehmen die Funktion der Blätter, die zu Dornen umgewandelt sind.
Einwanderer aus Amerika
Diese stachelige Pflanze stammt ursprünglich aus Amerika und gedeiht rund um das Mittelmeer an trockenen und heißen Standorten. Dort kann sie selbst auf kargen Böden eine Höhe von bis zu sechs Metern erreichen. Wobei sie meist undurchdringliche Bestände bildet. Im zwar milden, aber im Winter doch kühlen, mitteleuropäischen Klima des Kraichgaus bleibt diese Pflanze allerdings klein und wird erst dann beachtet, wenn sie ihre leuchtend gelben Blüten entfaltet, um Insekten wie Bienen und Käfer anzulocken.
Süße Früchte
Die saftigen Früchte, Kaktusfeigen genannt, sind leuchtend gelb bis rot gefärbt und schmecken süß. Ihr Geschmack erinnert an die allseits bekannten Essfeigen. Da sich der Feigenkaktus wegen des Klimawandels weiter ausbreiten wird, bittet der BUND Bretten um Fundmeldungen wildwachsender Exemplare unter www.bund-bretten.degd
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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