In Bretten zuhause: Drei Gedenkveranstaltungen erinnern im Februar an Melanchthons Geburtstag
Richtungsweisende Glaubensfragen
BRETTEN (ssw) Es handelt sich nicht um einen runden Geburtstag und doch ist es eine schöne Tradition in Bretten geworden, Philipp Melanchthons anlässlich seines Wiegenfests besonders zu gedenken. 523 Jahre ist es her, dass der Reformator und Universalgelehrte, auf den die Kraichgaustadt zu Recht stolz ist, nahe dem Marktplatz das Licht der Welt erblickte. Drei Veranstaltungen am Wochenende, 15. und 16. Februar, gelten dem Melanchthon-Geburtstag.
Musikalischer Auftakt
Der Auftakt ist musikalischer Natur: Mitglieder der Hof-Capelle Carlsruhe, die im vergangenen Jahr mit großem Erfolg im Alten Rathaus Bretten gastierten, spielen am Samstag, 15. Februar, um 19.30 Uhr in einer kleineren Besetzung das Geburtstagskonzert für Philipp Melanchthon im Melanchthonhaus. Der Geiger Hans-Joachim Berg aus Mannheim und die Brettener Musikerin Kirstin Kares am Cembalo stellen an diesem Abend einen bunten Kosmos der kammermusikalischen Hofmusik des 18. Jahrhunderts vor. Zu Beginn ist eine Sonate aus dem 17. Jahrhundert des Stuttgarters Philipp Friedrich Böddecker zu hören. Eine seiner musikalischen Lebensstationen war die damalige badische Residenzstadt Durlach. Vom Karlsruher Hof wird Musik von Johann Melchior Molter, Giacinto Schiatti, Aloys Schmittbaur und Friedrich Schwindl auf dem Programm stehen. Die Musik am Darmstädter Hof wird mit einem Werk des Komponisten Christoph Graupner beispielhaft vertreten sein, mit einer Sonate für Violine und concertantes Cembalo. Die Hof-Capelle Carlsruhe hat sich mit den Wieder-Erstaufführungen dieser noch immer weitgehend unbekannten Komponisten einen Namen gemacht. Durch den Abend führt mit vielen wissenswerten Informationen zum Leben der Musiker bei Hofe der Musikwissenschaftler Dr. Martin Kares.
Gedenkgottesdienst
Der Gedenkgottesdienst am Sonntag, 16. Februar, um 10 Uhr in der Gedächtnishalle gehört ebenfalls zu den Feierlichkeiten für den Reformator. Es predigt zu diesem Anlass der Theologische Referent an der Europäischen Melanchthon-Akademie, Pfarrer Dr. Hendrik Stössel.
Sonntagsvortrag
Den Sonntagsvortrag zum Melanchthon-Geburtstag am 16. Februar um 17 Uhr hält der Hausherr, Prof. Dr. Günter Frank, Kustos des Melanchthonhauses und Direktor der Europäischen Melanchthon-Akademie Bretten, der an das Symposium und den Festvortrag von Kardinal Koch im Oktober 2019 anknüpft. Professor Dr. Frank stellt die Frage: „Die Confessio Augustana neu lesen – Was dürfen wir für das Jahr 2030 hoffen?“
Im Jahr 2030 jährt sich zum 500. Mal die Verlesung und Überreichung der „Augsburger Bekenntnisschrift“, der wichtigsten Bekenntnisschrift der evangelischen Kirchen, verfasst von Philipp Melanchthon. Melanchthon wie Luther waren davon überzeugt, dass dieses Bekenntnis in Übereinstimmung mit der alten katholischen Kirche stand, die zu reformieren sie sich bemühten. Welches ökumenische Potential besitzt diese Bekenntnisschrift heute im Zeitalter der ökumenischen Bewegung? Kann das Jubiläumsjahr 2030 die Kirchen näher zueinander bringen? Prof. Dr. Frank versucht, auf die Fragen zu diesem überaus komplexen Glaubensthema realistische Antworten zu finden.
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Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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