Altes Steinzeugwerk in Bretten: Bis Anfang Mai sollen alle Gebäude fallen
(ch) Am Brettener Alexanderplatz ändert sich gerade die seit Jahrzehnten gewohnte Silhouette. Gegenüber auf der Diedelsheimer Höhe hat die Firma Harsch mit dem Abriss ihres alten Steinzeugwerks begonnen.
Bis Anfang Mai sollen alle alten Gebäude fallen. Der Abriss ist die Voraussetzung für das geplante neue Wohn- und Gewerbegebiet, den sogenannten Steinzeugpark. Am Dienstag, 25. April, um 18 Uhr wird der Brettener Gemeinderat voraussichtlich den geänderten Bebauungsplan „Steinzeugpark“ verabschieden.
Unbelastetes und brauchbares Material wird vor Ort recycelt
Die vorbereitenden Arbeiten für den Abriss laufen bereits seit Anfang Februar, sagte auf Nachfrage von kraichgau.news Johan Busic, Prokurist der Firma Harsch Immobilien. Bevor die Abrissbagger in Aktion treten konnten, mussten die Gebäude erst entkernt und bestimmte Materialien wie Kabel und Dämmstoffe aussortiert werden. „Teilweise wird das anfallende Material entsorgt, teilweise wird es wiederverwendet“, erläuterte Busic. Vorausgesetzt, das Material sei unbelastet und fürs Recycling geeignet. Zum Beispiel werden Mauerteile in einer sogenannten Brecheranlage vor Ort zerkleinert und direkt ins Gelände eingearbeitet, um Höhen und Tiefen auszugleichen.
Sprühnebel sollen Staubbelastung mindern
Vier Abbruchbagger sind zehn Stunden lang jeden Werktag im Einsatz. Um die Nachbarschaft in Rinklingen, Diedelsheim und der Kernstadt vor den beim Abriss entstehenden Staubwolken bestmöglich zu schützen, setzt die zur Harsch-Gruppe gehörende Brettener Abbruchfirma EBRD eine Schneekanone ein. Mit dem ausgestoßenen Sprühnebel sollen Staubpartikel schon kurz nach ihrer Entstehung in der Luft gebunden und zum Abregnen gebracht werden.
Kamin soll als Wahrzeichen stehen bleiben
Sobald das Gelände freigeräumt und neu eingeebnet ist, sollen laut Johan Busic die Erschließungsarbeiten beginnen, sprich die Verlegung von Kanalisationsrohren und Versorgungsleitungen sowie der Bau von Straßen und Wegen. Und was ist mit dem 30 Meter hohen Kamin? Bleibt er wie geplant erhalten? „Eine spannende Frage“, so Johan Busic. „Wir wollen den Kamin nach wie vor als Wahrzeichen erhalten, aber wir wissen noch nicht, wie er auf die mit den Abrissarbeiten verbundenen Erschütterungen reagieren wird.“ Ein zuvor von Harsch in Auftrag gegebenes Gutachten zur Standsicherheit des Kamins sei jedenfalls positiv ausgefallen.
Optimismus vor der Gemeinderatssitzung
Insgesamt liege man relativ gut im Zeitplan „Wir hoffen, dass wir ihn halten können“, sagte der Harsch-Manager. Die Frage, ob er bei der bevorstehenden Gemeinderatssitzung noch Probleme auf die Firma zukommen sehe, verneinte Busic. „Sonst würden wir nicht ins Rennen gehen.“ Am 24. Januar hatte der Gemeinderat zwar einstimmig für die Aufstellung des Bebauungsplans votiert, jedoch auch Bedingungen gestellt, darunter die Verkleinerung der großzügig geplanten Baufenster. Die Firma Harsch will auf dem rund 2,8 Hektar großen Areal unter anderem Wohnhäuser, Gewerberäume, eine Kindertagesstätte, eine Mehrzweckhalle und Räume für einen gastronomischen Betrieb errichten.
Fotos: hk/swiz/ch
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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