Leserbrief zu „Eine emotionale Ausnahmesituation“ vom 6. Mai 2020
"Dachte, mich trifft der Schlag"

Leserbrief zum Artikel „Eine emotionale Ausnahmesituation“ vom 6. Mai 2020 

"Als ich gestern Ihren Artikel „Eine emotionale Ausnahmesituation“ gelesen habe, dachte ich, mich trifft der Schlag. Ich hatte gehofft, dass wir in der jetzigen Situation alle verstehen, dass man miteinander eine Krise bewältigt und nicht gegeneinander. Aber Ihr Artikel hat mich wieder auf den Boden zurückgeholt.
Die Menschen, die von dem anonymen Schreiben kritisiert und angeschwärzt werden, riskieren jeden Tag ihre Gesundheit. Sie pflegen die Menschen, die nicht von ihren „besorgten“ Familien gepflegt werden können oder vom einen oder anderen auch nicht gepflegt werden wollen. Für mich stellt sich die Frage, warum schwärzt man eine emotionale Situation mit einem anonymen Brief an das Landratsamt und die Zeitung an? Hat dieser Mensch die Heimleitung auf das Ganze persönlich angesprochen? Warum pflegt er seine Schwiegermutter nicht selbst zu Hause, wenn er so besorgt ist? Dann kann er alles das richtigmachen, was andere anscheinend falsch machen.
Ich würde dem anonymen Schreiber einfach nur empfehlen, sich mal in so eine Situation zu begeben. Vielleicht kann er dann nach mehreren Wochen, unzähligen Überstunden und der ständigen Gewissheit, sich vielleicht anzustecken, den Pflegerinnen und Pflegern gute Tipps geben, wie man nach so viel Negativem dann bei einer positiven Überraschung cool und ohne Emotionen bleibt.
Für mich bleibt nur noch zu sagen: Ich finde es feige, sich hinter dem Mantel „anonym“ und „Angst“ zu verbergen. Wenn ich eine Meinung habe, dann vertrete ich sie, egal, welche Konsequenzen das hat. Ich sage nur noch: Danke an all die Menschen, die sich in der aktuellen Zeit an vorderster Stelle befinden und unsere komplette Gesellschaft am Laufen halten. Danke!"

Thomas Rudolph, Bretten

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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