Leserbrief zur Ortsvorsteherwahl in Bretten-Dürrenbüchig
Die Enttäuschung ist zu verstehen, aber ...

Herr Six hat recht. Da jeder Dürrenbüchiger bei der Wahl zum Ortschaftsrat mehrere Stimmen hat, muss man das Ergebnis nicht auf die Zahl der Stimmen sondern die der Wähler beziehen. Das lässt sein Ergebnis in deutlich besserem Licht erscheinen als dargestellt. Er hatte recht, den entstandenen falschen Eindruck zu korrigieren.

Warum ich mich als völlig unbetroffener Brettener Neubürger in diese Diskussion einmische: Ich habe nichts dagegen, wenn jemand auf demokratischem Weg, demokratisch festgelegte Regeln ändern will. Ich werde aber hellhörig, wenn jemand diese Regeln uminterpretiert, nur weil es ihm besser in den Kram passt. Bedenklich finde ich, wenn ein hauchdünner Vorsprung zum "Wille des Volkes" erklärt wird.

Die Wahl des Ortschaftsrats und die Wahl des Ortsvorstehers sind zwei ganz unterschiedliche Vorgänge. Aus der einen Wahl Ansprüche für die andere abzuleiten, ist verfehlt. Das sieht auch die Gemeindeverordnung BW so. In der ist ausdrücklich festgehalten, dass der Ortsvorsteher nicht aus dem Ortschaftsrat kommen muss, d.h. sogar jemand mit 0 Stimmen kann Ortsvorsteher werden.

Ich verstehe Herrn Sixs Enttäuschung über seine Nicht-Wahl. Welchen Lohn hat ein Politiker für seine Arbeit außer Anerkennung? Die Aufwandsentschädigung wiegt den Aufwand an Zeit und Nerven sicher nur selten auf. Aber es wäre für ihn besser gewesen die - wie er sagt - einstimmige Entscheidung des Ortschaftsrats gegen ihn, einfach still zu akzeptieren, zumal sie auch laut Bürgermeister Nöltners Interview - korrekt gefallen ist. Wer nicht will, dass ein Thema diskutiert wird, sollte es nicht anstoßen.

Dietrich Homburg
Bretten

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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