Wiedereröffnung des Kiga "Krabbennest" in Ruit
Elf Jahre "politische Kontroverse" finden ein glückliches Ende

Freude über den neuen Kindergarten: Brettener Bürgermeister Michael Nöltner, Ortsvorsteher Aaron Treut, Baubeauftragter Daniel Postler, Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff und Architekt Marcus Weiss (von links). | Foto: kuna
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  • Freude über den neuen Kindergarten: Brettener Bürgermeister Michael Nöltner, Ortsvorsteher Aaron Treut, Baubeauftragter Daniel Postler, Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff und Architekt Marcus Weiss (von links).
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Bretten-Ruit (kuna) Nach elf Jahren geht ein kontrovers diskutiertes Bauprojekt in Bretten-Ruit zu Ende und die Kindergartenkinder, die zeitweise in Containern neben der Festhalle Ruit untergebracht waren, können in ein modernes und erweitertes Gebäude zurückkehren. Zu diesem Anlass fanden sich am Dienstagnachmittag, 13. Dezember, Vertreter der Stadt Bretten, der Bauleitung sowie Mitglieder des Ortschaftsrates zu einem gemeinsamen Rundgang durch den neuen Kindergarten „Krabbennest“ zusammen.

Sanierung und Erweiterung

Der Umbau des Kindergartens sei notwendig gewesen, da dieser die Vorgaben des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) nicht mehr erfüllt habe und das Gebäude in die Jahre gekommen sei, ließ der Brettener Bürgermeister Michael Nöltner das Bauprojekt Revue passieren. Die Einrichtung habe zudem eine Erweiterung erhalten. Dieser Neubau, der sich durch ein Foyer an das Bestandsgebäude anschließt, sei in Holzrahmenbauweise erfolgt, erklärte der Architekt Marcus Weiss. „Das bedeutet: Alles, was neu ist, besteht im Inneren aus Holz.“

Schalldämmung sorgt für angenehme Atmosphäre

Wie Weiss weiterhin betonte, sei großer Wert auf die Akustik gelegt worden. Durch die „Sauerkraut-Platten“ an den Decken – wie die Holzwolle-Leichtbauplatten aufgrund ihrer Optik auch genannt werden – sei im ganzen Gebäude für eine angenehme Lautstärke gesorgt, was zuträglich für das Personal und die Kinder sei. Vorher sei das Gebäude „schalltechnisch anstrengend“ gewesen, erinnerte Weiss.

"Glückliche Kindergesichter"

Der Kindergarten stieß bei den Versammelten auf rege Begeisterung. Der Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut berichtete, dass er die Einrichtung bereits in Betrieb besichtigt habe und dabei durchweg auf „glückliche Kindergesichter“ gestoßen sei. Auch Nöltner zeigte sich zufrieden von dem „wunderschönen Kindergarten“, der „einer der schönsten in Bretten“ sei. Er sei froh darüber, dass das Projekt nach dem „langen Hin und Her“ nun ein glückliches Ende gefunden habe. Immerhin blicke die Erneuerung des Kindergartens auf eine „elf Jahre lange Genese“ zurück.

Kindergarten war "politische Kontroverse"

Das Projekt sei ein „politischer Wettstreit“ gewesen, holte Nöltner aus. Dem pflichtete Treut bei. Als Ortsvorsteher habe er mit der Stadt eine „politische Kontroverse“ ausgefochten. Mit der gemeinsamen Bauherrschaft von Stadt und Kirche sei dann der „gordische Knoten“ durchschlagen worden. Der Träger des Kindergartens bleibt die evangelische Kirche. Für den Bau erhielt sie Zuschüsse von der Stadt Bretten, wodurch nun ein geteiltes Eigentum entstanden ist. Wie Nöltner berichtete, sei die gemeinsame Bauherrenschaft zwar ein „schwieriges Konstrukt“ gewesen, allerdings wäre das Bauvorhaben sowohl personell als auch finanziell von der Kirche alleine nicht leistbar gewesen. Durch ihre Zuschüsse habe die Stadt „das Ding vorangetrieben“.

Baukosten von rund 2,4 Millionen Euro

Die Kosten für den Bau würden sich endgültig auf rund 2,4 Millionen Euro belaufen, berichtete Nöltner. Für die Erweiterung sei es notwendig gewesen, dass die Stadt zwei Grundstücke erwirbt, darunter das Gebäude des nebenliegenden kirchlichen Vereins "Augsburger Bekenntnis". In diesem befindet sich nun die Kinderkrippe. Für die Erweiterung der Außenanlage habe die Stadt zudem ein weiteres Anwesen erworben. Insgesamt besitze der Kindergarten nun eine Fläche von 488 Quadratmetern. Dort sei Platz für maximal 66 Kinder, wovon zehn Plätze für Krippenkinder vorgesehen seien. Ganz abgeschlossen ist der Kindergarten aber noch nicht: Das Außengelände werde voraussichtlich bis Februar nächsten Jahres fertiggestellt sein, so Nöltner. Eine offizielle Einweihung soll dann im Frühjahr stattfinden, kündigte Treut an.

Verkehrssituation noch problematisch

Bei aller Freude über den neuen Kindergarten gab Treut zu bedenken, dass die Verkehrssituation noch problematisch sei. Die Einrichtung liegt direkt in der Ortsmitte an einer viel befahrenen Hauptstraße. Die parkenden Autos an der Knittlinger Straße und der rege Verkehr würden eine unübersichtliche Lage schaffen, an der noch gearbeitet werden müsse, etwa durch eine Verkehrserziehung für die Kinder. Oberbürgermeister Martin Wolff richtete seinen Appell auch an die Eltern, die Kinder möglichst ohne Auto zum Kindergarten zu bringen. "In Ruit ist ohnehin alles fußläufig erreichbar", so Wolff. Ihm sei aber auch bewusst, dass viele Eltern vom Kindergarten aus direkt zum Job fahren würden.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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