Schaffen statt gendern!
FDP gegen Sprachverhunzung in Behörden und Schulen

FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung setzt sich gegen das Gendern in Behörden und in der Schule in Baden-Württemberg ein. Das Foto zeigt ihn während der namentlichen Abstimmung im Landtag am 1. Februar 2023.
 | Foto: Lena Draffehn
  • FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung setzt sich gegen das Gendern in Behörden und in der Schule in Baden-Württemberg ein. Das Foto zeigt ihn während der namentlichen Abstimmung im Landtag am 1. Februar 2023.
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Bretten/Stutensee. Die Benutzung von Gendersternen in der öffentlichen und internen Kommunikation von Behörden oder sogar im Schulunterricht ist nach Meinung von FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung für die sehr große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger ein besonderes Ärgernis. Die Genderdebatte erhitzt immer wieder die Gemüter, weshalb die FDP-Landtagsfraktion Anfang Februar 2023 in einer Landtagsdebatte eine klare Positionierung des Landtags einforderte.

Denn vor kurzem hatte sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL (Bündnis 90/Die Grünen) folgendermaßen zu dem Thema geäußert: „Die Schulen müssen sich an das halten, was der Rat für deutsche Rechtschreibung vorgibt. (…) Es ist schon schlimm genug, dass so viele Grundschüler nicht lesen können. Man muss es denen nicht noch erschweren.“ Dazu sagte FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung: „Wo Kretschmann recht hat, hat er recht. Es ist unnötig und kontraproduktiv, das Erlernen der deutschen Sprache auf diese Art zusätzlich zu belasten.“

Nach Meinung der Landtagsliberalen und von FDP-Fraktionsvorsitzenden Hans-Ulrich Rülke „verhunzen Gendersterne, Unterstriche, Doppelpunkte und Binnen-Is unsere schöne deutsche Sprache.“

Goethes Erlkönig würde am Ende dann nach Analyse von Rülke vermutlich so aussehen:

„‘Wer reitet so spät durch Nacht und Wind
Elternperson und Kindsperson ganz geschwind

Sie hat die Kindsperson wohl in dem Arm
Sie fasst sie sicher, sie hält sie warm

Kindsperson, was birgst Du so bang dein Gesicht, Siehst Elternperson Du, die Erlperson nicht
Elternperson, ach Elternperson, und hörest Du nicht, Was ErlenkönigIn mir leise verspricht?‘

Der nächste Vers müsste vermutlich als politisch völlig unkorrekt komplett indiziert werden:

‚Willst feine Kindsperson, du mit mir gehen?
Der Elternperson grausets, sie reitet geschwind Erreicht den Hof mit Mühe und Not

In ihren Armen die deutsche Sprache war tot!‘ -

Wollen wir tatsächlich so mit der Sprache von Goethe, Schiller und Hannah Arendt umgehen?“, fragte Hans-Ulrich Rülke im Landtag.

Deshalb habe ebenso die CDU-Landtagsfraktion nach Analyse der FDP völlig recht. In ihrem Beschluss vom September 2022 in Freudenstadt, in dem sie Wert auf eine korrekte Sprache und ihre korrekte Verwendung legte, forderte die CDU: „Wir fordern deshalb, dass sich alle amtlichen, behördlichen, schulischen und hochschulischen Einrichtungen des Landes Baden-Württemberg und nachgeordnete Behörden ausschließlich an die gültigen Grammatik- und Rechtschreibregelungen halten.“ Für die Liberalen kann man Gendergerechtigkeit aber auch anders herstellen: Mit der Formulierung „Schülerinnen und Schüler“ beispielsweise. „Es droht sonst Verwirrung beim Erlernen der Rechtschreibung in den Schulen. Es droht eine ideologiegetriebene Verhunzung der Sprache von Goethe, Schiller und Hannah Arendt. Deshalb hat CDU-Fraktion recht. Deshalb bitte ich heute den Landtag darum, unseren Antrag für Landesbehörden und insbesondere Schulen beschließen“, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende weiter. „Aus den dargelegten Gründen hat die Gendersprache in Schulen und Behörden nichts verloren. Für uns als FDP gilt: Schaffen statt gendern!“, fügte Christian Jung hinzu.

In der folgenden namentlichen Abstimmung des Landtags stimmten die beiden FDP-Landtagsabgeordneten Alena Trauschel (Wahlkreis Ettlingen) und Christian Jung (Wahlkreis Bretten) für den Antrag gegen das Gendern in Landesbehörden und den Schulen in Baden-Württemberg. Zur großen Überraschung stimmten die drei CDU-Landtagsabgeordneten Christine Neumann-Martin (Wahlkreis Ettlingen), Ansgar Mayr (Wahlkreis Bretten) und Ulli Hockenberger (Wahlkreis Bruchsal) gegen den Antrag und gegen ihre eigene CDU-Beschlusslage. Gegen die Meinung des Ministerpräsidenten zum Gendern stimmten zudem die beiden Grünen-Landtagsabgeordneten Barbara Saebel (Wahlkreis Ettlingen) und Andrea Schwarz (Wahlkreis Bretten). „Ein interessantes und kurioses Abstimmungsverhalten. Die CDU stimmt beim Gendern gegen ihre eigene Beschlusslage. Und die grünen Landtagskolleginnen folgen beim Gendern nicht den öffentlichen Statements ihres Ministerpräsidenten“, fasste Christian Jung das Abstimmungsverhalten zusammen. Auch der überregionale Verein „Deutsche Sprache“ setzt sich nach einer aktuellen Mitteilung ebenfalls für den durchdachten Gebrauch des Standardhochdeutschen in der öffentlichen Kommunikation ein. Der Verein lehnt die „Gendersprache“ ab, da sie „diskriminierend, integrationsfeindlich und vorurteilsbeladen“ sei.

Autor:

Freie Demokraten FDP / Region Bretten aus Bretten

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