Raumprobleme der Hebelschule werden entschärft
Gemeinderat Bretten ebnet Weg für Sanierung der Jahnhalle

Die Jahnhalle am Postweg in Bretten wird für sechs Millionen Euro saniert. | Foto: hk
  • Die Jahnhalle am Postweg in Bretten wird für sechs Millionen Euro saniert.
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Bretten (hk) Gleich zwei fraktionelle Anträge standen auf der Tagesordnung der Sitzung des Gemeinderates am gestrigen Dienstag in Bretten. Zum einen hatten Bündnis90/Die Grünen einen Antrag zur Umgestaltung des Kirchplatzes der Stiftskirche eingereicht. Konkret schlug die Fraktion der Verwaltung vor, ein Konzept für einen wassergebundenen Belag und für neue Baumstandorte zu entwickeln sowie zu prüfen, ob das Dachwasser der Stiftskirche künftig in einer Zisterne aufgefangen werden kann, um es als Gießwasser zu nutzen. Gleichwohl die Überlegungen der Fraktion grundsätzlich sinnvoll seien, wäre eine Umgestaltung des Platzes im nächsten Haushalt finanziell nicht darstellbar, stellte die Verwaltung klar. Daher hatte diese zunächst vorgeschlagen, die Planung zurückzustellen, bis sich eine bessere Haushaltssituation abzeichne.

Antrag zum Umbau des Kirchplatzes

Damit war der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Otto Mansdörfer, nicht einverstanden und konterte, dass die Verwaltung den Antrag missverstanden habe. Darin werde das Haushaltsjahr 2023 gar nicht erwähnt und es sei eine falsche Annahme der Verwaltung, dass die Grünen den Umbau des Kirchplatzes im nächsten Jahr anstreben würden. Ziel des Antrages sei es vielmehr, den Stein für die Erarbeitung eines Konzeptes zur „nutzerkonformen Entsiegelung des Platzes“ ins Rollen zu bringen, so Mansdörfer. Man verstehe deshalb nicht, warum die Verwaltung den Antrag „wegdrücken“ wolle. Der Beschlussantrag der Verwaltung sei von Seiten der Grünen also „inakzeptabel“. Oberbürgermeister Martin Wolff schlug daraufhin eine Änderung des Beschlussantrages vor und bot an, den Antrag der Grünen als Ergänzung zu den „umsetzbaren Aufgaben“ des Klimaschutzkonzeptes dem gemeinsamen Klimaschutzmanager für Bretten und Gondelsheim, Andreas Hintz, zu übermitteln, worauf Mansdörfer Zustimmung signalisierte. Edgar Schlotterbeck (SPD) befürwortete den Kompromiss, doch dürfe der derzeitige Charakter des Kirchplatzes nicht zerstört werden. Mit zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat mehrheitlich der vorgeschlagenen Vorgehensweise zu.

Antrag für Wasserspender an Sport- und Spielplätzen

Es folgte der Antrag der SPD zur Bereitstellung von öffentlichen Trinkwasserspendern an Sport- und Spielplätzen. Die Verwaltung erläuterte, dass mit Baukosten von rund 10.000 Euro pro Wasserstelle gerechnet werden müsse. Bei rund 70 Spielplätzen ergebe sich daraus ein Investitionsvolumen in Höhe von 700.000 Euro. Die Verwaltung empfahl dem Gemeinderat, den Antrag der SPD in der Haushaltsklausur zu beraten, wobei OB Wolff auf eine "gewisse Eigenverantwortung, sich selbst mit Getränken zu versorgen", verwies. Für die SPD sprach Valentin Mattis, der den Anwesenden versicherte, dass sich die SPD der finanziellen Situation der Stadt bewusst sei und dass man durchaus dazu bereit sei, Kompromisse einzugehen: „Unser Anliegen bei den Trinkwasserspendern war es, einen mehrjährigen Prozess zu beginnen, währenddessen neue Trinkwasserspender entstehen.“ Man schlage daher vor, mit den „Hot Spots“ wie dem Hallensportzentrum zu beginnen und jedes Jahr zehn öffentliche Wasserspender aufzustellen. Nicht außer Acht gelassen werden dürfen laut Bernd Diernberger (FWV) die jährlichen Unterhaltungskosten der Trinkwasserspender sowie mögliche Probleme mit Vandalismus und hygienische Probleme, auf die Ariane Maaß hinwies. Auch diesem Beschlussantrag stimmte der Rat mehrheitlich zu.

Entwurfsplanung für Sanierung der Jahnhalle

Überzeugt hat den Gemeinderat auch die vorgestellte Entwurfsplanung für die Sanierung der aus den 1960er-Jahren stammenden Jahnhalle. Die Turnhalle ist Teil des Schulkomplexes der Johann-Peter-Hebelschule. Daher sollen im Rahmen der Sanierung durch eine Hallenerweiterung vier zusätzliche Räume für die Hebelschule geschaffen werden, um dem dringenden Raumbedarf der Schule gerecht zu werden. Die vom Darmstädter Architekturbüro grüningerarchitekten vorgelegte Kostenberechnung sieht für den ersten Bauabschnitt „Sanierung der Turnhalle und Nebenräume“ rund 3,9 Millionen Euro sowie weitere 2,1 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt "Neubau Erweiterung Schule und Multifunktionalraum", also Gesamtkosten von rund sechs Millionen Euro, vor. Für die Sanierung der Jahnhalle erhält die Stadt Bretten eine Zuwendung in Höhe von 1,4 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Der Rat stimmte der Entwurfsplanung und der Fassung des Baubeschlusses mehrheitlich zu. Zuvor hatten die Stadträte zwei Änderungen des Bebauungsplans „Östlicher Promenadenweg“ jeweils einstimmig beschlossen und somit den Weg für die Sanierung der Jahnhalle geebnet. Bereits 2020 sei klar gewesen, dass eine umfassende Sanierung der Jahnhalle notwendig sei, erinnerte Ute Kratzmeier (Grüne). "Dass wir 2022 einen um 1,3 Millionen Euro höheren Betrag bereitstellen müssen, ist hart. Andererseits ist die umfassende energetische Sanierung ein dickes Plus", betonte Kratzmeier.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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