Glasfaser für Brettener Kernstadt: BBV entscheidet sich für Ausbau und geht damit in Vorleistung
Die Entscheidung ist gefallen: Auch die Brettener Kernstadt wird mit Glasfaser-Technologie für schnelles Internet ausgebaut.
BRETTEN (ch) Die Entscheidung ist gefallen: Auch die Brettener Kernstadt wird mit Glasfaser-Technologie für schnelles Internet ausgebaut. Das hat der Vertriebsleiter des Versorgungsunternehmens BBV Rhein-Neckar, Wolfgang Ruh, heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Oberbürgermeister Martin Wolff im Brettener Rathaus bekannt gegeben. Erst gestern war eine von der BBV gesetzte Frist abgelaufen, bis zu der rund 600 noch benötigte Verträge zustande kommen sollten. Obwohl die Vermarktungsaktivitäten in den vergangenen zwei Monaten noch einmal verstärkt wurden, fehlten laut Ruh zuletzt in der Gesamtbilanz noch 500 Verträge. Um dennoch ausbauen zu können, will das Unternehmen jetzt in Vorleistung gehen. Nach den Sommerferien soll schrittweise mit dem Ausbau der Kernstadt begonnen werden.
OB: Gewaltige Aufwertung des Wirtschaftsstandorts
Brettens Oberbürgermeister begrüßte die Entscheidung der BBV als „gute Nachricht für Bretten“. „Mit dem Ausbau der Kernstadt hat sich die Entscheidung, auf die Zukunftstechnologie Glasfaser für die Stadt Bretten zu setzen, als richtig und weitsichtig erwiesen. Wir sind damit sogar der Bundesregierung zuvorgekommen, die ab sofort nur noch den Ausbau der Glasfaser fördern möchte“, betonte Wolff. Im Namen der Bürgerinnen und Bürger sowie der gesamten Stadt bedanke er sich für das Vertrauen der BBV und für die Entscheidung, die Kernstadt auszubauen. „Mein besonderer Dank geht an die vielen Engagierten in den Vereinen und verschiedenen Initiativen, die sich so lange mit Nachdruck und letztlich erfolgreich für die Glasfaser eingesetzt haben. Damit erfährt der Wohn- und Wirtschaftsstandort Bretten in der gesamten Region und weit darüber hinaus eine gewaltige Aufwertung“, freute sich der Rathauschef.
Schrittweiser Ausbau
Nach den Worten des BBV-Vertriebschefs will die Firma beim Ausbau der Kernstadt kleinteilig vorgehen. Dazu sei die Kernstadt in verschiedene Bereiche aufgeteilt worden. „Wir beginnen dort, wo wir die meisten Verträge haben“, so Ruh. Die anderen Bereiche würden dann abhängig von den Vertragszahlen Zug um Zug erschlossen. Ruh verwies auf die Internetseite der BBV: „Die Bürger können im Internet sehen, was der Reihe nach ausgebaut wird.“ Er geht davon aus, dass in den für den Ausbau der Kernstadt veranschlagten vier bis sechs Monaten die notwendige Anzahl fehlender Verträge noch abgeschlossen werden kann. „Mit dem Essen kommt der Appetit“, zitierte Ruh den neben ihm sitzenden OB und erinnerte an Erfahrungen in der Stadtteilen: Wenn die Straße erst einmal auf sei, sprängen viele doch auf den Zug auf. Die Frage, was ihn so sicher mache, beantwortete Ruh mit den Worten: „Die Frage ist nicht, ob jemand bei uns Kunde wird, sondern wann.“
Flickenteppich vermeiden
„Wir haben immer gesagt, dass uns die Kernstadt besonders am Herzen liegt und unbedingt zur Glasfaserstadt Bretten gehören sollte“, betonte Wolfgang Ruh. Er kündigte jedoch gleichzeitig an: Wie die bestehende wirtschaftliche Lücke geschlossen und der Ausbau optimiert vorangetrieben werden könne, müsse die BBV in den kommenden Wochen in detaillierten Gesprächen mit der Stadt Bretten diskutieren. Ruh wiederholte seine frühere Aussage, dass die BBV einen Flickenteppich verschiedener Technologien auf jeden Fall vermeiden wolle. „Wir werden einen Teufel tun, diesen wichtigen Stadtteil einer veralteten Technik zu überlassen“, meinte Ruh in Anspielung auf die von einem Mitbewerber derzeit propagierte Super-Vectoring-Technologie. Alle Straßen der Kernstadt sollten nach und nach in den Ausbau einbezogen werden, um bisher unentschlossenen Anwohnern und Gewerbetreibenden die Möglichkeit zu geben, während laufender Baumaßnahmen oder später auf den Glasfaserzug aufzuspringen.
Vertragsabschlüsse weiter möglich
Nach BBV-Angaben können weiterhin Glasfaserverträge abgeschlossen werden. Alle Hausanschlüsse in der Kernstadt seien bei der Feinplanung des Glasfasernetzes bereits berücksichtigt. Solange die Straßen beim Ausbau noch offen sind, berechnet die BBV für einen Anschluss 600 Euro. Wenn der Ausbau beendet ist, erhöhen sich die Anschlusskosten nach ihren Angaben auf mindestens 900 Euro.
Verkaufslokal bleibt bestehen
Rückenwind hat die BBV laut Ruh in letzter Zeit unter anderem durch die Entscheidung der Firma Harsch erhalten, den Steinzeugpark mit Glasfaser auszustatten. Im Hinblick auf zu erwartende weitere neue Wohngebiete verwies der BBV-Vertriebsleiter auf die technische Planung des Unternehmens. Sie sei „so ausgelegt, dass wir an jeder Ecke erweitern können.“ In diesem Zusammenhang lobte er die Zusammenarbeit mit den Brettener Stadtwerken als „sehr konstruktiv“. Das bestehende Ladenlokal in der Weißhofer Galerie bleibt laut Ruh bestehen und wird sogar personell verstärkt. Auch das Büro in der Bahnhofstraße habe Zuwachs bekommen. „Bretten ist für uns die Zentrale in diesem Raum“, so Ruh.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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