Gondelsheim
Mangelhafte Planung bei Bahn-Umleitungsstrecke
Landesregierung kann FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung genaue Planungen für die Gemeinde Gondelsheim (Landkreis Karlsruhe) nicht vorlegen / Unklarheit über Funktionsfähigkeit der Kraichgau-Gemeinschaftsschule Gondelsheim
Gondelsheim/Stuttgart. Eine „mangelhafte Planung“ wirft der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung (Landkreis Karlsruhe) der Landesregierung bezüglich der Auswirkungen der erneuten Streckensperrung der Bahn-Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart vom 17. April bis zum 6. Juni 2025 auf die Gemeinde Gondelsheim in seinem Landtagswahlkreis Bretten vor. Die grün-schwarze Landesregierung antwortete nun auf eine parlamentarische Anfrage von Christian Jung zu den Planungen zur Umleitungsstrecke, die vor allem über Mühlacker - Bretten - Gondelsheim - Bruchsal verlaufen wird, wo es auf der gesamten Strecke immer noch beschrankte Schienenquerungen ohne Brücken oder Unterführungen wie in Gondelsheim gibt.
Hintergrund und Anlass
Die Anfrage wurde vor dem Hintergrund einer Starkregen- und Flutkatastrophe gestellt, die Gondelsheim und Teile von Bruchsal am 13. August 2024 heimgesucht hatte. Der Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp (SPD) hatte daraufhin in einem Brief an die Deutsche Bahn auf die gravierenden Folgen der Streckensperrung für seine Gemeinde hingewiesen. FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung wandte sich in der Folge außerdem an die Landesregierung, um den aktuellen Stand der Planungen für Gondelsheim zu erfahren.
Kernpunkte der Anfrage und Antworten
Bestätigung der Streckensperrung: Die Landesregierung bestätigt die geplante Sperrung der Schnellfahrstrecke im genannten Zeitraum (17. April bis zum 6. Juni 2025).
Auswirkungen auf Gondelsheim: Während der Sperrung werden täglich etwa 65 zusätzliche Züge durch Gondelsheim umgeleitet. Dies entspricht durchschnittlich 2 zusätzlichen Zügen pro Stunde und Richtung. Regulär verkehren maximal 126 Züge pro Tag. Während der Sperrung erhöht sich die Zahl auf maximal 191 Züge täglich.
Weitere Aspekte: Die Anfrage von FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung umfasst auch Fragen zu möglichen Schienenersatzverkehren, Umleitungen über andere Strecken, Beteiligung der Gemeinde Gondelsheim an den Planungen, Sicherstellung des Schülerverkehrs und den Stand der geplanten Lärmschutzmaßnahmen sowie des Baus einer Bahnunterführung in Gondelsheim.
Zusammenfassung
„Nach der Analyse der Antworten wird eines deutlich: Die Landesregierung hätte frühzeitig Informationen wegen der Auswirkungen auf die betroffenen Kommunen wie Gondelsheim zukommen müssen. Im Gegensatz zu einer mündlichen Mitteilung eines Spitzenbeamten wusste das Verkehrsministerium von Minister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) schon länger, dass es zu einer erneuten Streckensperrung mit Umleitung über Bretten und Gondelsheim kommen würde, zumal das Ministerium an den Abstimmungsgesprächen beteiligt war. Leider gibt es bisher kein Konzept für einen Schienenersatzverkehr auf der Strecke. Völlig unklar ist, wie die Kraichgau-Gemeinschaftsschule in Gondelsheim während der Umleitungszeit einen kontinuierlichen Unterricht aufrechterhalten soll, wenn die Bahnschranken zu den Stoßzeiten zum Teil permanent geschlossen sein werden. Es reicht ein verspäteter ICE pro Stunde und die Schranken sind erst mal geschlossen“, sagte Christian Jung, der auch verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion ist. Jung fordert deshalb die Landesregierung auf, rasch eine Lösung für die Planungen zu bekommen. Es könnten nach seiner Analyse vor allem in den Stoß- und Pendlerzeiten weitere Fernverkehrszüge über die Neckartalstrecke und die Frankenbahn von Stuttgart in Richtung Heidelberg/Mannheim und Würzburg umgeleitet werden.
Autor:Freie Demokraten FDP / Region Bretten aus Bretten |
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