Nachhaltige und erneuerbare Nahwärme für Diedelsheim: Kooperationsvereinbarung unterzeichnet
(ch) Der Stadtteil Diedelsheim soll, so weit möglich, mit Nahwärme aus nachhaltigen und erneuerbaren Energiequellen versorgt werden. Zu diesem Zweck haben die Stadt Bretten, die Stadtwerke Bretten und die Firma Harsch Bau GmbH & Co. KG am Donnerstag, 20. Juli, im Brettener Rathaus eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Auslöser für das Kooperationsprojekt war die geplante Bebauung des „Steinzeugparks“, des ehemaligen Steinzeugwerk-Areals, durch die Firma Harsch.
Integriertes Quartierskonzept
Geplant ist laut Oberbürgermeister Martin Wolff, außer Wohnungen sowie Dienstleistungs- und Gewerbegebäuden auf dem Steinzeugpark-Gelände auch das benachbarte neue Wohnbaugebiet Katzhälde und eventuell weitere Gebäude in Diedelsheim an die neue Nahwärmeversorgung anzuschließen. Auch die Schwandorf-Grundschule und die Pestalozzi-Förderschule sowie die angrenzende Wohnbebauung im Norden des Gebiets werde in das sogenannte integrierte Quartierskonzept einbezogen, heißt es. Vorteil des Quartierskonzepts sei die Koordinierung der Nahwärmeuntersuchung und der Infrastrukturplanung, um Synergieeffekte zu erzielen. Die Abstimmung von Nachverdichtung und Neubauvorhaben, anstehenden Tiefbaumaßnahmen wie Straßenerneuerung, Kanalsanierung, Breitbandausbau und den Vorhaben für die Nahwärmeplanung spare Zeit und Geld.
Neue Heizzentrale
Für die Nahwärmeversorgung baut die Firma Harsch nach den Worten ihres Prokuristen Johan Busic auf einem außerhalb des Steinzeugparks gelegenen firmeneigenen Grundstück auf der Diedelsheimer Höhe eine neue Heizzentrale, die dann an die Stadtwerke vermietet wird. Nachhaltig und erneuerbar wird die erzeugte Energie vor allem durch die Verbrennung von Holzhackschnitzeln in einem Blockheizkraftwerk und die eventuelle Nutzung des nahe gelegenen Regenrückhaltebeckens sowie von Überflutungsflächen zur Gewinnung von Sonnenenergie.
Ansprechende Fassade
Das Gebäude des Heizwerks werde so konzipiert, dass seine Heizleistung erweiterungsfähig sei, sagte Busic. Auch das Leitungsnetz werde modular aufgebaut, ergänzte Uwe Gährs vom Energieberatungsbüro „tilia“. Und Harsch-Geschäftsführer Andreas Neff versprach, dass die Fassade der Heizzentrale ansprechend gestaltet werde.
Informationen und Beratungen ab Herbst
Betreut wird das Kooperationsprojekt durch die Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe (UEKK). Deren Geschäftsführerin Birgit Schwegle kündigte an, dass die UEKK nach der Sommerpause die Diedelsheimer Gebäudebesitzer mit Anschreiben informieren, befragen und gegebenenfalls zu einer möglichen Beteiligung beraten werde. Diese Erstberatungen seien freiwillig und kostenlos, betonte Schwegle. „Wir werden ganz Diedelsheim prüfen, aber voraussichtlich nicht in ganz Diedelsheim Nahwärme anbieten“, so die Geschäftsführerin. Auch an den Schulen solle intensiv über Energieeinsparung und Nahwärme informiert werden.
Förderprogramm verringert Kosten
Als erste gute Nachricht informierten die Kooperationspartner darüber, dass die KfW-Bank im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Energetische Stadtsanierung“ mit 65 Prozent der kalkulierten Ausgaben die geplante Nahwärmeversorgung für den Stadtteil Diedelsheim unterstützt. Darüber hinaus will die UEKK weitere Fördermöglichkeiten, zum Beispiel durch den Bund, prüfen, um das Projekt noch günstiger zu machen.
Mitte 2018 Baubeginn im Steinzeugpark
Nach Auskunft von Johan Busic sollen bis spätestens Mitte September die Abbrucharbeiten auf dem Steinzeugpark-Gelände abgeschlossen sein. Ende Oktober werde dann mit den Erschließungsarbeiten begonnen, die bis zu sieben Monate dauern könnten. Mitte 2018 wird dann zuerst mit dem Bau der Reihenhäuser und parallel mit dem Bau der Tiefgarage unter den späteren Mehrfamilienhäusern begonnen. An die Wohnbebauung soll sich in einem zweiten Schritt der Gewerbebau anschließen. Laut Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Kleck wird „die Leistungsverlegung so getaktet, dass sie rechtzeitig zum Aufheizen des Estrich fertig ist.“
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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