Leserbrief zur OB-Wahl in Bretten
"OB als Dienstleister?"
Leserbrief zur Oberbürgermeisterwahl in Bretten
OB als Dienstleister? Ja natürlich! Beispielsweise sind die Dänen ganz stolz auf ihre Verwaltungen, weil sie so gut und zuvorkommend arbeiten. Und die Angestellten der Verwaltungen sind stolz ihren Mitmenschen zu helfen – ohne arrogante Einbildung und von oben herab.
Nun kann aber eine Verwaltung nur so gut sein wie der gut bezahlte Chef. Man muss eine Verwaltung mit über 400 Mitarbeitern und über 20 Millionen Euro Personalkosten im Jahr (hier in Bretten) unbedingt mit einem mittelständischen Betrieb vergleichen. Der wesentliche Unterschied liegt in der produktiven Schaffung von Werten und dem immensen Finanzrisiko für den privat haftenden Chef. Bis ein Chef in der freien Wirtschaft von Null auf einen Gehalt von beispielsweise 15.000 Euro im Monat kommt, dauert es Jahre. Entsprechende Qualifikation, Organisationstalent, Innovationswille, Risikobereitschaft usw. vorausgesetzt.
Nun wird ein Kreuzchen gemacht, und plötzlich ist ein(e) OB-Bewerber(in) der (die) Chef(in) eines Dienstleistungsunternehmens (sprich Verwaltung) mit Null-Risiko, weil die Fehlentscheidungen der Gemeinderat bestätigt und der dumme Steuerzahler diese ausgleichen muss! Die Frage bleibt wie lange noch und welche(r) Kandidat(in) die Fähigkeit und den Charakter besitzt, der Brettener Bürgerschaft entsprechende Leistungen zu erbringen. Beispiel einer unvorstellbaren Personalpolitik: In dem letzten Jahrzehnt gab es kaum eine Amtsblattausgabe ohne Stellenanzeigen für sehr, sehr viele offene Stellen in der Verwaltung – warum wohl?
Die OB-Kandidatenvorstellung vom 15. Juni hat gezeigt, mit welch einer Unbekümmertheit der überwiegende Teil der Bewerber über voraussichtliche Schulden von 50 Millionen Euro sprach. Erschreckend ist außerdem, dass es sich dabei um eine absolut freiwillige Leistung der Stadt Bretten handelt – die Gartenschau.
Franz Cizerle,
Bretten
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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