Demonstration der Landwirte
„Politik hat uns nicht verstanden, jetzt werden wir den Druck erhöhen“

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Bretten (hk) Der Verein ,,Land schafft Verbindung Baden-Württemberg", dessen Vorsitzender der Diedelsheimer Landwirt Alexander Kern ist, hat am heutigen Donnerstag, 5. März, Landwirte mit ihren Traktoren zu landesweiten Staffelfahrten durch mehrere Städte von Baden-Württemberg aufgerufen. „Die Politik hat uns wohl noch nicht verstanden, jetzt werden wir den Druck erhöhen!“, heißt es dazu in einer Mitteilung. Der Protest der Landwirte richtet sich unter anderem gegen die strenge Düngeverordnung der Agrarpolitik. Im Regierungsbezirk Karlsruhe starteten die Ackerschlepper in Phillipsburg und fuhren dann weiter über Bruchsal, Karlsruhe, Pforzheim, Bretten und Kraichtal zurück nach Bad Langenbrücken. Gegen 13.30 fuhren die demonstrierenden Landwirte laut hupend und mit Banner geschmückten Bulldozern durch die Melanchthonstadt.

„Deutschland benachteiligt ihre eigenen Landwirte“

Nach Ansicht des Vereins komme die Bundesregierung ihren Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Union und gegenüber der deutschen Landwirtschaft nicht nach. „Die Bundesrepublik Deutschland benachteiligt ihre eigenen Landwirte gegenüber den europäischen Mitbewerbern. Es wurden irreführende Nitratwerte an die Europäische Union gemeldet“, so die Organisation. Ein Aussetzen der Düngeverordnung sei deshalb unabdingbar. Die aktuelle Agrarpolitik und die neue Düngeverordnung würden eine „ernstzunehmende Gefahr“ für die regional verankerte Landwirtschaft darstellen. „Durch die Abhängigkeit von Lebensmittelimporten ist die Versorgung der Bevölkerung in Deutschland mit sicheren, qualitativ hochwertigen und geprüften Lebensmitteln aus der Region nicht gewährleistet“, so der Verein. Jederzeit könnten Lieferketten abreißen, zum Beispiel aufgrund globaler Wirtschaftskrisen oder kritischer Situationen, wie aktuell dem Coronavirus.

„Keine Aufmerksamkeit entgegengebracht“

Die Landwirte fordern konkret „verlässliche, zumutbare und langfristige Rahmenbedingungen und Planungssicherheit“. Bereits im Dezember habe der Verein gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband von der Bundesregierung den Auftrag erhalten, eine Zukunftskommission zu gründen, um Lösungsansätze für Rahmenbedingungen der künftigen Landwirtschaft zu entwickeln. „Land schafft Verbindung Deutschland steht in den Startlöchern, aber auch dieser Kommission wird derzeit von anderer Seite keine Aufmerksamkeit entgegengebracht.“

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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