Gruppe von Bürgern will am 24. Oktober ehrenamtlich Müll aus dem Brettener Haus räumen
Verwaltung gibt grünes Licht für Entmüllung von Böckle-Haus

Im Böcklehaus steht am 3. November eine Begehung durch Experten des Landesdenkmalamtes bevor.
  • Im Böcklehaus steht am 3. November eine Begehung durch Experten des Landesdenkmalamtes bevor.
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Bretten (kn) Die Geschichte um das Böckle-Haus in Bretten (wir berichteten unter anderem hier und hier) ist um eine Episode reicher. In einer Presseerklärung vom Sonntag, 18. Oktober, hatte die Gemeinderatsfraktion von Bündnis90/Die Grünen harsche Kritik am Umgang der Verwaltung mit dem Haus geübt (wir berichteten hier). Die Stadt zeige „erschreckend wenig Wertschätzung für Denkmalaspekte des Hauses“, hieß es dort. Bei dem Gebäude stehe am 3. November eine Begehung durch Experten des Landesdenkmalamtes bevor, so die Grünen. Daher habe sich, angeregt durch den öffentlichen Diskurs um das stadtbildprägende Gebäude, ein Personenkreis aus der Bürgerschaft zusammengefunden, der bereit wäre, den im Haus befindlichen Müll in ehrenamtlicher Arbeit herauszuschaffen, "damit das Landesdenkmalamt überhaupt angemessen arbeiten kann", erklärte die Fraktion ihn ihrer Mitteilung. Die Stadt habe auf dieses Angebot aber bis dato noch nicht einmal reagiert.

Ehrenamtliche Entrümpelung ist erlaubt

Dies holte die Stadtverwaltung am heutigen Montag, 19. Oktober, nach und erlaubte die ehrenamtliche Entrümpelung. Dabei darf eine Gruppe von maximal zehn Leuten das Haus ausräumen. Ausgenommen sind die Räume des Pizzaservice im Erdgeschoss sowie die Keller. Für beide Areale gilt laut Stadtverwaltung ein Betretungsverbot. Dass die Stadt, „die Arbeit der Denkmalexperten keinesfalls erleichtern will, weil sie nichts finden sollen, was dem Abriss entgegenstehen könnte“, wie die Grünen-Fraktion noch am Sonntag kritisiert hatte, bestreitet der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff im Gespräch mit der Brettener Woche/kraichgau.news vehement. Eine Entrümpelung des Hauses sei für die Begehung durch das Landesdenkmalamt nicht zwingend notwendig. Das habe er im Gespräch mit dem Denkmalamt geklärt. Zudem gebe es im Böckle-Haus „keine Vermüllung“, so Wolff. „Das sieht dann anders aus.“ Aufgrund der erteilten Erlaubnis zur Räumung treffen sich die freiwilligen Helfer nun am Samstag, 24. Oktober, um neun Uhr am Böckle-Haus. "Weitere Unterstützer und Unterstützerinnen sind herzlich willkommen", betont Grünen-Fraktionschef Otto Mansdörfer. Der Untersuchung des Denkmalamts sieht OB Wolff nach eigenem Bekunden mit großem Interesse und ergebnisoffen entgegen.

Vorschlag für Verbesserung der Verkehrssituation

Und auch einen weiteren Vorschlag der Grünen will der Oberbürgermeister nicht rundheraus ablehnen. Der mögliche Abriss des Böckle-Hauses ist für die Verwaltung auch Teil einer geplanten Aufweitung des Kreuzungsbereichs an dieser Stelle. Besonders für die Busse sei die Situation problematisch, hieß es in früheren Aussagen der Stadt. Für eine Aufweitung ohne Abriss hatten die Grünen im Juni dieses Jahres ein Konzept vorgelegt. Demnach soll für die Einmündung eine veränderte Verkehrsführung unter Wegfall der eigenständigen Rechtsabbiegespur zum Marktplatz geplant werden. Durch den Wegfall würden die Autofahrer dann von der Sporgasse kommend, auf einer Spur nach rechts oder links abbiegen oder geradeaus fahren können, so die Grünen. Durch den Wegfall der eigenständigen Rechtsabbiegespur zum Marktplatz sei nicht nur der Erhalt des Gebäudes möglich, sondern es werde auch eine Verbesserung der Abbiegebeziehungen erzielt. So vergrößerten sich die Abbiege-Radien in beide Richtungen, und Busse brauchten stadteinwärts nicht mehr auf ihre rechte Spur zurückzuschwenken, sondern könnten den Abbiegeradius beibehalten, führt die Fraktion weiter aus. Dazu komme, dass die Rechtsabbiegespur kein bedeutendes Verkehrsaufkommen und zu keinem Zeitpunkt eine eigenständige Ampelphase habe. Daher sei sie "schlicht entbehrlich", betonten die Grünen damals. „Die vorgeschlagene Kreuzungslösung der Grünen muss genau eruiert und von Fachleuten geplant werden“, gab sich Wolff offen. Die Situation müsse schließlich für alle Fahrzeugarten auf Funktionalität geprüft werden.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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