"Wer nicht mitmacht, darf nicht meckern" - Stimmen aus der Bevölkerung zur OB-Wahl
In Bretten hat mit der Öffnung der Wahllokale die Oberbürgermeisterwahl offiziell begonnen.
Bretten (hk) In Bretten hat mit der Öffnung der Wahllokale die Oberbürgermeisterwahl offiziell begonnen. Rund 23.000 stimmberechtigte Bürger können zwischen vier Kandidaten entscheiden: Martin Wolff, Aaron Treut, Heinz-Peter Schwertges und Andreas Leiling. Wahlschluss ist pünktlich um 18 Uhr. Das amtliche Ergebnis wird dann heute Abend feststehen. Sollte keiner der Kandidaten mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhalten, so folgt Anfang Dezember ein zweiter Wahlgang. Bis dahin wird der Ausgang der OB-Wahl mit Spannung erwartet. Wir haben uns in den Wahllokalen der Stadtteile einen ersten Eindruck verschafft. Gegen 11 Uhr lag die Wahlbeteiligung in Dürrenbüchig bei 12,3 Prozent; für die Jugendgemeinderatswahl sogar erst bei 0 Prozent. Wie die Wahlhelfer berichteten, sei die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl deutlich höher gelegen.
"Niedrige Wahlbeteiligung beschämend"
Um 11.30 Uhr war der Stand in Neibsheim bei 8,7 Prozent. Laut Wahlhelfer sei das für die Uhrzeit tendenziell eine niedrige Wahlbeteiligung. Aufgrund der Neibsheimer Kerwe erhoffe man sich gegen Nachmittag mehr Stimmen. Für die Jugendgemeinderatswahl seien zwei von 35 Stimmen eingegangen. Um 11.40 Uhr haben 16 Prozent aller Wahlbeteiligten in Büchig ihre Stimme abgegeben. "Recht schleppend", sagte Orstvorsteher Uve Vollers. Die niedrige Wahlbeteiligung, so Vollers, sei in keiner Relation zu den Bemühungen der Wahlkandidaten: "Mehrere Wochen lang haben die Bewerber ihre Energie für diese Wahl geopfert. Deshalb finde ich diese bisher niedrige Wahlbeteiligung beschämend. Das ist keine Sternstunde für unsere Demokratie." Obwohl in Büchig die Wahlvorstellungen der einzelnen Kandidaten immer gut besucht gewesen seien, sei die Resonanz heute ungewöhnlich gering. Laut Vollers sei das schade, da man doch mit der OB-Wahl die Möglichkeit habe, unmittelbar einen politischen Vertreter zu wählen.
Geringe Resonanz für Jugendgemeinderatswahl
Um 12.15 Uhr lag die Wahlbeteiligung in Bauerbach bei 20 Prozent. Wie die Wahlhelfer erklärten, sei das trotz des schlechten Wetters ein ordentliches Zwischenergebnis. Einen großen Schwung an Stimmabgaben verzeichneten sie, als der Gesangverein Bauerbach nach ihrem Auftritt dem Wahllokal einen Besuch abstatteten. Auch in Bauerbach hoffe man auf weitere Stimmen im Zuge der Kerwe an diesem Tag. Gegen 12.45 Uhr wurden in Gölshausen bereits 21 Prozent der Stimmen abgegeben. Besonders viel Zulauf habe man in der ersten Stunde vor und nach dem Gottesdienst gehabt. Für die Jugendgemeinderatswahl seien bisher nur acht Stimmen gesammelt worden. Gegen 14 Uhr teilten die Wahlhelferinnen in Ruit mit, dass 26 Prozent der Stimmen abgegeben worden seien.
Viele Wähler unentschlossen
In Sprantal dagegen lag die Wahlbeteiligung gegen 14.20 Uhr bereits bei 33,7 Prozent. Wie die Wahlhelfer in Sprantal von der Stadtverwaltung aus der Kernstadt erfahren haben, wurden zu diesem Zeitpunkt in Sprantal somit anteilsmäßig die meisten Stimmen abgegeben. "Wobei das immer noch sehr verhalten ist", so Wahlhelfer Jens Schabinger. "Sicherlich ist das auch auf das schlechte Wetter zurückzuführen." Besonders auffällig sei aber die Unentschlossenheit derbisherigen Wähler gewesen: "Jeder Kanditat hat seine Vor- und Nachteile. Gerade für die Jüngeren war die Entscheidung für einen der Kandidaten sehr schwer. Viele kamen hier in das Wahllokal und fragten sich noch, wen sie wählen sollen. So haben sich viele Wähler sehr kurzfristig entschieden." Am späten Nachmittag, nur wenige Stunden vor Wahlschluss, konnten die Wahlhelferinnen in Diedelsheim Heike Häring, Renate Kristan und Nadja Scherer eine Wahlbeteiligung von 42 Prozent verzeichnen. "Wir haben uns mehr erhofft", so Heike Häring. Die Wahlhelferinnen vermuten, das schlechte Wetter habe viele davon abgehalten, wählen zu gehen. In Diedelsheim haben zu diesem Zeitpunkt 11 von 66 wahlberechtigten Jugendlichen gewählt. In Rinklingen lag die Wahlbeteiligung knapp eine Stunde vor Wahlschluss bei 44 Prozent. Wahlhelferin Angelika Rupp bewertete die Beteiligung als "sehr schleppend". Schubweise habe es aber immer wieder viele Wähler, nicht zuletzt wegen des Kuchenverkaufs des Födervereins der Grundschule Rinklingen, in die Turnhalle gezogen. Auch in Rinklingen habe die Jugendgemeinderatswahl wenig Interesse erweckt.
Alles über die Brettener OB-Wahl auf unserer Themenseite OB-Wahl Bretten
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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