Wahlprüfsteine von NABU und Initiativkreis zur Gemeinderatswahl Bretten
Wie verhalten sich die Bewerber/innen zu Klima- und Naturschutz?
BRETTEN (kn/ch) Der Naturschutzbund Bretten und der Initiativkreis Energie Kraichgau (IEK) haben für die Gemeinderatswahl in Bretten gemeinsam sieben Wahlprüfsteine erarbeitet, die allen 173 Kandidatinnen und Kandidaten mit der Bitte um Beantwortung zugesandt wurden.
"Klima- und Naturschutz ist sehr wichtig, es droht das Kippen des Klimawandels zu einer Heißzeit, das massenhafte Insektensterben ist in allen Medien – aber, das sind doch bloß Themen für Berlin und Brüssel?" schreiben die beiden Organisationen. Nach ihrer Überzeugung wird ohne engagierte Maßnahmen auf kommunaler Ebene weder der Klimawandel zu bremsen sein, noch der Schutz von Umwelt und Natur gelingen. Bei den ersten drei Prüfsteinen geht es um den Klimaschutz vor Ort, erneuerbare Energie und mehr Energieeffizienz, die Prüfsteine vier bis sechs beziehen sich auf die Positionen zum Natur- und Umweltschutz.
Von Energieeinsparung bis Wohn- und Lebensqualität
Prüfstein 1 stellt die Frage, ob im Falle einer Wahl in den Gemeinderat die engagierte Teilnahme von Bretten beim ‚European Energy Award‘ unterstützt wird – einem europäischen Programm und Wettbewerb für Gemeinden, Städte und Landkreise für Klimaschutz und erneuerbare Energien auf kommunaler und regionaler Ebene. In Baden-Württemberg beteiligen sich laut NABU und IEK bereits über 150 Kommunen und Landkreise an diesem Programm, darunter auch Bruchsal. Wahlprüfstein 2 greift ein wichtiges Einzelthema aus diesem Bereich heraus mit der Frage: Unterstützen Sie die konsequente Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung auf Brettens Dachflächen? Prüfstein 3 zielt auf Maßnahmen zur besseren Wärmedämmung von Gebäuden und effizienteren Heizungen, um die Verschwendung von Öl und Gas und somit die Freisetzung des Klimagases Kohlendioxid (CO2) zu vermindern. Die drei Prüfsteine zum Umwelt- und Naturschutz fragen nach der Notwendigkeit für eine fachkundige Planung zur Biotopvernetzung, konsequenter Zurückhaltung beim Verbrauch weiterer Flächen von Natur und Landwirtschaft, Erhöhung der Attraktivität der Ortskerne durch Instandsetzung und Modernisierung. Mit Wahlprüfstein 6 wird nach der Haltung zur weiteren und nachhaltigen Umgestaltung von Flächen im Siedlungsbereich im Programm NATUR NAH DRAN gefragt. Den Abschluss der Wahlprüfsteine bildet eine offene Frage an alle Bewerber und Bewerberinnen um die 26 Sitze im Brettener Stadtrat: Welche weiteren Vorstellungen und Pläne haben Sie, sich für mehr Umwelt- und Klimaschutz und somit eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität einzusetzen?
Podiumsdiskussion am 9. Mai
Die ersten Antworten auf die Wahlprüfsteine sind laut NABU und IEK bereits eingegangen – im Rahmen einer Podiumsdiskussion am 9. Mai im Alten Rathaus in Bretten als auch auf der Homepage des Initiativkreises (www.energie-kraichgau.de) sollen sie allen Wählerinnen und Wählern in Bretten zugänglich gemacht werden. Auf der Homepage finden sich auch alle Wahlprüfsteine im Wortlaut sowie ergänzende Hintergrundinformationen zu den einzelnen Themen. Zu der Podiumsdiskussion am 9. Mai, 19:30 Uhr im Bürgersaal des Alten Rathauses am Brettener Marktplatz sind je ein Vertreter/eine Vertreterin der acht Listen beziehungsweise Parteien eingeladen, um ihre Positionen zu den Wahlprüfsteinen darzulegen und darüber zu diskutieren, wie diese wichtigen Themen durch eine breite Mehrheit im Gemeinderat engagiert vorangebracht werden können. Die Moderation des Abends übernimmt Volker Behrens.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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