FSJ digital und "analog"
An den Beruflichen Schulen Bretten gibt es zwei Stellen
Bretten (red) Begeistert berichtet Miroslav Bubnov von seinem Bildungsweg im Beruflichen Bildungssystem Baden-Württembergs. Im März 2022 war der junge Mann aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. „Mit einem Abschlusszeugnis der zwölften Klasse meiner Heimat“, erzählt er. „Doch der Abschluss ist noch nicht anerkannt.“ Deshalb musste er hier wieder die Schulbank drücken. Mit der erfolgreich abgeschlossenen Schulart „Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse“ (VABO), qualifizierte sich Bubnov für die duale Ausbildungsvorbereitung (AVdual) im kaufmännischen Bereich weiter.
FSJ zur Überbrückung, bis ukrainisches Zeugnis anerkannt
Die Zeit, bis sein Zeugnis aus der Ukraine final geprüft und anerkannt ist, möchte der junge Mann nun mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) überbrücken. Und das digital. Erstmals war an den Beruflichen Schulen Bretten (BSB) ein „FSJ digital“ ausgeschrieben worden. Für die BSB und Bubnov eine rundum gelungene Premiere. „Derzeit unterstütze ich die Ausgabe der mobilen Endgeräte an die neuen Klassen. Dabei buche ich die ausgegeben iPads, Kabel, Ladegeräte und Stifte in das System ein.“ Später werden administrative Aufgaben in den Klassenräumen dazu kommen, wenn es zum Beispiel darum geht, einen Rechner wieder netzwerkfähig zu machen. „Technik hat mich schon immer begeistert“, strahlt Miroslav Bubnov, dessen Traum eine Ausbildung zum Tontechniker oder Fachinformatiker ist.
FSJ für Lehramt
Ganz andere Ziele hat da Alina Piccinonno, die im vergangenen Schuljahr an den BSB ihr Abitur gemeistert und nun im Rahmen eines FSJ „die Seiten gewechselt hat“, wie sie schmunzelnd erzählt. „Ich möchte nach meinem FSJ auf Lehramt studieren. Mir hat es als Schülerin schon sehr gut an den BSB gefallen, deshalb freue ich mich über die Verlängerung meiner Zeit hier“, schildert die Abiturientin ihre Beweggründe.
"Ist cool, Schlüssel fürs Lehrerzimmer zu bekommen"
Am Anfang sei es ein seltsames Gefühl gewesen, ohne die vertraute Klassengemeinschaft wieder hier zu sein. „Das war schon nostalgisch, aber die Tatsache, dass mich die Lehrerinnen und Lehrer sehr herzlich empfangen und ich einen Schlüssel fürs Lehrerzimmer bekommen habe, ist schon cool“, freut sich Piccinonno. „Aktuell kann ich sagen: Jeder Tag hier ist ein Highlight.“ Sie verstehe das FSJ auch als Berufsorientierung, ob das Lehramtsstudium auch das richtige Ziel für sie sei. „Zu ihren Einsatzgebieten gehören das Verwaltungsmanagement im Rahmen von beruflicher Handlungskompetenz, Öffentlichkeitsarbeit aber auch pädagogische Ebenen durch Hospitation und Durchführung von angeleiteten Unterrichten“, ergänzt Abteilungsleiter Sven Hölig die Agenda für das Jahr. Außerdem werde sie alle Abteilungen der Schule durchlaufen.
1.700 Schülerinnen und Schüler in 98 Klassen
Und die Schule ist groß. Sehr groß. „Wir sind in dieses Schuljahr mit rund 1.700 Schülerinnen und Schülern in 98 Klassen gestartet“, weiß Schulleiterin Nicole Roeder zu berichten. „Aber es gibt noch Ausbildungsbetriebe, die Ausbildungsplätze zu vergeben haben“, so Roeder weiter. Im AVdual, in der einjährigen Berufsfachschule Metall, in der gewerblichen und kaufmännischen Berufsschule seien noch Plätze frei. „Interessenten können sich bei unseren Abteilungsleitern melden“, so Roeder. Trotz der täglichen Herausforderungen habe das Schuljahr relativ ruhig und gut begonnen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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