Diakonie bietet jetzt auch Onlineberatung für Familien, Kinder und Jugendliche
Hilfe per Mail, Chat oder Video
Bretten/Bruchsal (ger) Das Leben in der Pandemie fordert besonders Kindern, Jugendlichen und Familien viel ab. Wer Hilfe braucht, etwa bei Erziehungsfragen allgemein, bei Problemen in Schule oder Kindergarten, bei Entwicklungsthemen, Sozialverhalten, Depressionen oder Ängsten, kann das niedrigschwellige und kostenfreie Angebot der Psychologischen Beratungsstelle (PB) der Diakonie nutzen. Das professionelle Team aus insgesamt zehn Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeitern in Bretten und Bruchsal hat sein Angebot nun auch um die digitale Beratung erweitert. Mit der Plattform BeraDig (Beratung Digital) ist eine Onlineberatung daten-sicher und auch anonym möglich, und sie unterliegt wie auch die Beratung vor Ort der Schweigepflicht.
Beratungsstelle ist auf allen Kanälen ansprechbar
Das Projekt der Landesarbeitsgemeinschaft für Erziehungsberatung, finanziert von der Evangelischen Kirche in Baden, ergänzt damit das Angebot der Beratungsstelle um weitere Kanäle. Seit Corona haben viele Beratungsgespräche am Telefon stattgefunden, berichtet Birgit Eisenhuth-Meister, die die PB in Bruchsal und Bretten leitet. Mit BeraDig könne man die Beratung an noch mehr Bedürfnisse anpassen, erläutert die Psychologin Mina Schäfer, die in Bruchsal die Plattform betreut. „Man kann über Mails, Chat oder per Video kommunizieren.“ Mit dem Format wolle man verstärkt Jugendliche ansprechen, die ja sehr vertraut mit der digitalen Welt sind. Außerdem hoffe das Team, damit auch Hilfesuchende zu erreichen, denen soziale Ängste oder schambehaftete Themen zu schaffen machten.
Hilfesuchende behalten Hoheit über ihre Daten
Die Anmeldung ist ganz unkompliziert: Auf der Homepage www.diakonie-laka.de gibt es den Button zur Onlineberatung. Nutzer benötigen lediglich eine E-Mail-Adresse und ein Passwort. Wenn man Kontakt aufgenommen hat, wird innerhalb des Systems geklärt, wie die Beratung stattfinden soll. Und die Hilfesuchenden behalten dabei stets die Hoheit über ihre Daten: „Wenn die Klienten ihren Account löschen, sind alle Daten weg“, so Sozialpädagoge Michael Diem, der in Bretten für die Plattform zuständig ist. Von der digitalen Beratung kann man auch jederzeit in die Beratung vor Ort wechseln, so es die Corona-Maßnahmen zulassen. Um die Onlineberatung zu nutzen, braucht man nur ein internetfähiges Endgerät.
Individuelle Beratungsangebote
Gefragter denn je sind die Beratungsstellen zur Zeit. „Wir spüren deutlich, dass sich die Belastung in den Familien in der Krise verschärft, und die Kräfte der Kinder und Eltern abnehmen“, so Eisenhuth-Meister. 2020 habe man in Bretten 413 Anfragen für Beratung gehabt, in Bruchsal 495. „Wir beraten nicht nur Eltern, sondern auch Großeltern, Onkel, Tanten, also alle, die in Erziehungsfragen eingebunden sind, und auch pädagogisches Fachpersonal wie Lehrerinnen und Erzieher. Das Besondere an uns ist, dass man sich immer wieder bei uns melden kann.“ Auch die Beratungsdauer ist ganz individuell. Manchen könne schon an einem Beratungstermin weitergeholfen werden, andere lassen sich über einen längeren Zeitraum immer wieder unterstützen.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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