Itse bitse Spinne, wie lang dein Faden ist!

Die Netze der Gartenkreuzspinne sind wahre Kunstwerke.
  • Die Netze der Gartenkreuzspinne sind wahre Kunstwerke.
  • hochgeladen von Katrin Gerweck

Eklig oder faszinierend? Bei Spinnen gehen die Meinungen auseinander.

Ist euch auch aufgefallen, dass man seit einiger Zeit wieder mehr Spinnweben sieht? An meinem Treppengeländer vor dem Haus entstehen täglich neue. Das hängt wohl mit der Jahreszeit zusammen. Der so genannte Altweibersommer, so nennt man die sonnigen Tage im Spätsommer und im Herbst, hat seinen ulkigen Namen vielleicht von diesen vielen Spinnweben, die wie die ausgefallenen oder ausgekämmten weißen Haare alter Frauen auf den Wiesen, im Wald und an den Treppengeländern hängen. Zeit, sich die Urheber dieser Netze mal näher anzusehen.

Alle Spinnen haben Giftdrüsen

Stellt euch vor, in Deutschland gibt es über tausend Spinnenarten! Zu den Spinnentieren zählen auch Zecken, Skorpione (in Deutschland gibt es nur ganz kleine, wie den zwischen zwei und vier Millimeter langen Moosskorpion) und die mikroskopisch kleinen Hausstaubmilben. Alle Spinnentiere haben acht Beine (sie zählen übrigens nicht zu den Insekten, die ja nur sechs Beine haben), und Kopf und Brust sind bei ihnem zu einem Stück verschmolzen. Was wir "Spinnen" nennen, dazu sagt der Biologe "Webspinne". Alle Spinnen haben eine Giftdrüse. Das Gift fließt in die Wunde der Beutetiere und betäubt oder tötet sie. Für Menschen sind nur ganz wenige Spinnen gefährlich. Entweder sind ihre Beißwerkzeuge zu schwach, um die Menschenhaut zu durchdringen, oder das Gift ist recht harmlos, ungefähr wie ein Mückenstich. Bei uns in Deutschland gibt es nur in sehr warmen Gebieten im Rhein-Main-Gebiet oder am Kaiserstuhl die giftigere Dornfingerspinne, sie ist aber sehr selten.

Winkel- und Zitterspinne, Weberknecht und Gartenkreuzspinne

Die großen Spinnen hierzulande, vor denen sich viele Menschen ekeln, sind die harmlosen Winkelspinnen. Sie werden auch Hausspinnen genannt, weil sie gerne in dunklen Winkeln im Haus wohnen. Sie haben einen behaarten Leib und können mit Beinen bis zu zehn Zentimeter lang werden. Die Netze, die an der Zimmerdecke hängen und jedes Frühjahr von fleißigen Hausfrauen entfernt werden, stammen von der zarten Zitterspinne. Sie hat einen winzigen, durchsichtigen Körper und sehr lange dünne Beine. Und obwohl sie so filigran aussieht, gehört die Winkelspinne zu ihren Beutetieren!
Einen ähnlichen Körperbau wie die Zitterspinne hat der Weberknecht, der aber dunkel ist. Weberknechte sind keine Webspinnen, sondern eine eigene Ordnung der Spinnentiere. Bei ihnen besteht der Körper nämlich nur aus einem Teil, sie haben keine Spinn- und keine Giftdrüsen. Und Weberknechte haben lustige Spitznamen, in manchen Regionen werden sie Schneider, Schuster oder Opa Langbein genannt. Die schönsten Netze spinnt die Gartenkreuzspinne. Sie ist gut an der Kreuzzeichnung auf ihrem Rücken zu erkennen.

Gymnastik nach der Häutung

Spinnen haben, wie Insekten auch, eine feste Außenhaut, Außenskelett genannt, daher können sie nur wachsen, indem sie sich häuten. Wenn sie aus der alten Haut geschlüft sind, ist die neue Hautschicht noch weich. An der Luft härtet sie dann aus. Damit die Gelenke nicht auch hart werden und beweglich bleiben, macht die frisch gehäutete Spinne Gymnastik. Bei großen Spinnen wie Vogelspinnen kann diese Gymnastik mehrere Stunden dauern! (ger)

Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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