Feuer in Pforzheimer Helios-Klinikum
(Aktualisierung) Toter bei Brand in Notaufnahme war wohl an Bett fixiert
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Pforzheim (dpa/lsw) Nach dem Feuer in der Notaufnahme eines Pforzheimer Krankenhauses hat die Suche nach der Ursache begonnen. Ein Mensch kam bei dem Brand am Dienstagabend, 2. Mai, laut Polizei ums Leben, sieben Menschen wurden wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung behandelt. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen eines Polizeisprechers vom Mittwoch "im Millionenbereich".
Notaufnahme der Klinik wurde geschlossen
Die Notaufnahme der Klinik wurde geschlossen. Der sonstige Krankenhausbetrieb gehe aber normal weiter, sagte der Sprecher. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf. Für den Nachmittag kündigte die Polizei eine gemeinsame Pressemitteilung mit der Staatsanwaltschaft an.
Polizei schweigt noch zur Identität des Toten
Der Brand war am späten Dienstagabend gemeldet worden. Die Notaufnahme war stark verraucht und musste geräumt werden. Was genau gebrannt hatte, wurde vorerst nicht bekannt. Auch zur Identität des Toten sagten die Ermittler zunächst nichts. Alle anderen Menschen, die sich in der Notfallaufnahme befanden, seien auf den Hof gebracht worden. Andere Abteilungen der Klinik seien vom Feuer nicht betroffen gewesen. Wieviele Menschen beim Ausbruch des Feuers im Krankenhaus waren, wurde zunächst nicht bekannt.
Aktualisierung (14.30 Uhr): Mit einer ausführlichen Pressemitteilung hat sich die Polizei inzwischen zum Stand der Ermittlungen geäußert. Demnach ist ein Mann bei dem Brand in der Zentralen Notaufnahme des Helios Klinikums in Pforzheim ums Leben gekommen. Um 22.38 Uhr sei die Polizei über den Brand in der Kanzlerstraße informiert worden. Nach bisherigen Erkenntnissen befanden sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers rund 20 Menschen in den Räumen der Notaufnahme. Sie konnten selbstständig das Gebäude verlassen. Die genaue Anzahl der Personen, die durch den Brand verletzt wurden, ist allerdings noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.
Toter war wohl ans Bett fixierter Patient der Klinik
Durch die Einsatzkräfte wurde der Brand gelöscht und das Gebäude gelüftet. Kräfte der Berufsfeuerwehr fanden dann in der Notaufnahme den Toten. Bei dem Mann handelt es sich offenbar um einen zuvor in die Notaufnahme eingelieferten und schwer alkoholisierten Patienten der Klinik. Nach ersten Erkenntnissen war dieser im Vorfeld des Brandes aufgrund aggressiven Verhaltens durch das Krankenhauspersonal an seinem Klinikbett fixiert worden.
Umstände der Fixierung werden untersucht
Die näheren Umstände dieser Fixierung sind nach Angaben der Polizei Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Diese sollen sowohl die Rechtmäßigkeit der Fixierung klären, als auch den Fragen nachgehen, ob die Fixierung für den eingetretenen Tod des Mannes verantwortlich ist und ob die im Umgang mit dem Patienten gebotenen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen wurden.
Brandursache noch unklar
Die Staatsanwaltschaft hat zur genauen Klärung der Ereignisse und der Todesursache die Hinzuziehung von Sachverständigen des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg angeordnet und die Obduktion des Leichnams veranlasst. Bezüglich der Brandursache können nach Angaben der Polizei noch keine Angaben gemacht werden. Ersten Schätzungen zufolge entstand Sachschaden in Millionenhöhe.
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Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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