Polizei ermittelt wegen Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung
Mann wird zusammengeschlagen und niemand hilft

Foto: Heiko Kueverling - stock.adobe.com
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Karlsruhe (dpa/lsw) Zwei Männer haben in Karlsruhe den Bewohner einer Nachbarwohnung zusammengeschlagen, der sich über zu viel Lärm beschwert hatte. Obwohl der 39-Jährige mit Faustschlägen und Fußtritten traktiert wurde, weigerten sich Passanten, einzugreifen und Hilfe zu holen. Nach Angaben der Polizei vom Donnerstag war es zum Streit gekommen, als das Opfer die Männer wegen des Lärms zur Rede gestellt hatte. Die Auseinandersetzung eskalierte und wurde vor dem Haus fortgesetzt.

39-Jähriger verständigte schließlich selbst die Polizei

Als eine Frau einen Passanten bat, die Polizei zu verständigen, weil sie kein Handy bei sich hatte, lief der einfach weiter. Auch eine Gruppe in der Nähe tat nichts. Der 39-Jährige verständigte schließlich selbst die Polizei, als die Angreifer von ihm abließen. Er erlitt leichtere Verletzungen, die von Rettungssanitätern versorgt wurden.

«Nur soweit einschreiten, wie es nach den eigenen Möglichkeiten zumutbar ist»

Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und auch wegen des Anfangsverdachts der unterlassenen Hilfeleistung. Die Beamten wiesen darauf hin, dass Zeugen schon allein aus Gründen der gebotenen Zivilcourage helfen müssten, in bestimmten Notfällen seien sie auch rechtlich dazu verpflichtet. «Dabei muss sich niemand selbst in Gefahr bringen, sondern nur soweit einschreiten, wie es nach den eigenen Möglichkeiten, zum Beispiel durch das Absetzen eines telefonischen Notrufs, zumutbar ist», hieß es in der Pressemitteilung.

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Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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