Gedenkveranstaltungen in Bruchsal zum 75. Jahrestag der Kriegszerstörung
Ausstellungen, Filme, Theater, Konzerte und mehr

Bruchsal in Ruinen: Mit einer Veranstaltungsreihe erinnert die Stadt an ihre Zerstörung durch einen Bombenangriff am 1. März 1945. | Foto: Stadtarchiv Bruchsal
  • Bruchsal in Ruinen: Mit einer Veranstaltungsreihe erinnert die Stadt an ihre Zerstörung durch einen Bombenangriff am 1. März 1945.
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BRUCHSAL (kn) Am 1. März 1945 erlebte Bruchsal den tiefsten Einschnitt seiner neueren Geschichte. Bei einem schweren Bombenangriff, der über 80 Prozent der Innenstadt zerstörte, starben binnen 40 Minuten rund 1000 Menschen. Wie viele andere Städte in ganz Europa wurde auch das alte Bruchsal innerhalb kürzester Zeit weitgehend ausgelöscht.Am Jahrestag der Kriegszerstörung erinnert Bruchsal mit einer umfangreichen Veranstaltungsreihe an die Ereignisse vor 75 Jahren.

Ausstellungen zu Krieg und Versöhnung

Von Freitag, 28. Februar, an ist im Rathaus am Marktplatz eine Ausstellung mit Schüler- und Dozentenarbeiten zum Thema Krieg und Versöhnung zu sehen. In der Stadtbibliothek werden ab Samstag, 29. Februar, Bilder und Literatur zu Krieg, NS-Zeit und dem Luftangriff 1945 zu sehen sein. Der Eintritt zu beiden Ausstellungen ist zu den üblichen Öffnungszeiten frei. Am 29. Februar, 17 Uhr, lädt Rainer Kaufmann zu der Führung „Vergessenes Bruchsal“ ein. Treffpunkt ist am Bergfried, die Teilnahmegebühr beträgt 5 Euro.

Film und Theater

Am Sonntag, 1. März, ist im Cineplex Bruchsal zwischen 9 und 13 Uhr in stündlicher Wiederholung der Dokumentarfilm „Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns“ des Bruchsaler Filmemachers Dirk Weiler zu sehen (Eintritt: 2 Euro). Die Badische Landesbühne zeigt im theater treppab um 11 und 19.30 Uhr das Theaterstück „Krieg. Stell dir vor, er wäre hier“ von Janne Teller. Eintrittskarten sind erhältlich zum Preis von 9 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Gedenken im Bürgerzentrum

Zu einer Gedenkveranstaltung lädt die Stadt Bruchsal um 12 Uhr in den auf rund 350 Plätze bestuhlten Ehrenbergsaal des Bürgerzentrums ein. Dabei richtet sich der Blick in besonderem Maße auf den Umgang mit dem Gedenken an das traumatische Erleben in den seither vergangenen 75 Jahren. Die Mannheimer Historikerin Professor Dr. Angela Borgstedt spricht über Erinnerungskultur im Kontext von Nationalsozialismus und Kriegszerstörung, Zeitzeugen berichten über die Ereignisse und über die Anstrengungen des Wiederbeginns in der zerstörten Stadt. Weitere Beiträge leisten Schüler/-innen des Schönborn-Gymnasiums und des Justus-Knecht-Gymnasiums. Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung findet eine Kranzniederlegung am Bergfried statt.

Glockenläuten und Gedenkkonzert

Im Zeitraum zwischen 13.50 und 14.10 Uhr werden die Bruchsaler Kirchengemeinden in ganz Bruchsal und den Stadtteilen die Glocken läuten. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Gemeinden in Bruchsal richtet um 14.15 Uhr in der Lutherkirche ein Gedenkkonzert mit ökumenischen Fürbitten und Wortbeiträgen sowie musikalischen Beiträgen der Organistin Barbara Ludwig und des Bezirksbläserchors unter Leitung von Professor Matthias Gromer aus.

Sonderführung und Animationsfilm

Bereits weitgehend ausgebucht ist die unentgeltliche Sonderführung „Barocke Pracht neu entfaltet“ im Schloss Bruchsal um 15.30 Uhr. Resttickets sind an der Schlosskasse erhältlich. Das Deutsche Musikautomaten-Museum zeigt um 17 Uhr den Animationsfilm „Mathildes Reise“, in dem die Erinnerungen einer Augenzeugin des 1. März 1945 künstlerisch verarbeitet werden. Eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel. (07251) 74-26 52 oder per E-Mail: dmm@landesmuseum.de.

Friedenskonzert in der Hofkirche

In der Hofkirche St. Damian und St. Hugo findet um 18 Uhr ein abendliches Friedenskonzert mit Chor und Orchester unter Leitung von Bezirkskantor Dominik Axtmann statt. Zur Aufführung kommen die Messe C-Dur op. 86 von Ludwig van Beethoven, die Psalmvertonung „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie das lateinische Friedensgebet „Da pacem Domine“ als gregorianische Antiphon und in der Vertonung von Arvo Pärt. Der Eintritt erfolgt auf Spendenbasis.

Nächtliche Fassadenprojektion

Den Abschluss des Gedenktages macht ab 19.30 Uhr eine nächtliche Projektion an der Ehrenhofseite der Schlossfassade mit Bildern zur Zerstörung und dem Wiederaufbau von Bruchsal. Mit dieser etwa 20-minütigen, leisen und nachdenklichen Mahnung erinnern die Stadt Bruchsal und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg gemeinsam an die Ereignisse vor 75 Jahren. Nach der erstmaligen Vorführung um 19.30 Uhr wird die Präsentation in 30-minütiger Abfolge noch fünf weitere Male wiederholt (20 Uhr, 20.30 Uhr, 21 Uhr, 21.30 Uhr und 22 Uhr).

Stadtführung zum Wiederaufbau

Am Samstag, 7. März lädt Stadtplaner Hartmut Ayrle zu einer Stadtführung mit dem Titel „Bruchsal: Ein städtebauliches Ensemble der Wiederaufbau-Architektur“ ein. Treffpunkt ist um 16 Uhr beim Rathaus am Otto-Oppenheimer-Platz. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Weitere Einzelheiten unter https://www.bruchsal.de/Home/Aktuelles/Terminkalender.html

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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