Erhalt und Nachzucht des Baums im Klosterhof
Bangen um die Friedenslinde

Von links: Alexandra Müller, Leiterin der Klosterverwaltung Maulbronn, Meike Kirscht, Gartenkonservatorin bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg (SSG);  Lea Wieczorek, wissenschaftliche Volontärin (SSG); Felicia Behrens-Bamberg, wissenschaftliche Volontärin (SSG); Hanna Nimmenich, Arboristin (SSG) . | Foto: ssg
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Maulbronn (red) Die mächtige Friedenslinde vor dem UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn ist ein geschichtsträchtiger Baum, der seit Jahren besondere Pflege durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg erfährt. Bei einem Pressetermin gaben Fachleute am Donnerstag, 14. Dezember, Auskunft zum Stand bei Erhalt und Nachzucht des prägenden Baums.

Erhaltende Maßnahmen

„Unser oberstes Ziel ist es nach wie vor, den alten Baum so lange wie möglich zu erhalten,“ erklärte Dr. Meike Kirscht. Die Gartenkonservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten wies auf die besondere Bedeutung der vermutlich mindestens 250 Jahre alten Linde hin: „Sie ist von großer historischer Relevanz und prägt das UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn.“ Doch seit Jahren kämpft der Baum: Die trockener werdenden Sommer und insbesondere ein holzzersetzender Pilz, der vermutlich durch Wurzelverletzungen in das Gewebe eindringen konnte, haben die Linde dauerhaft geschädigt. Hanna Nimmenich, Arboristin bei den Staatlichen Schlösser und Gärten, erläutert die bereits ergriffenen Maßnahmen, um den Baum zu bewahren: „Wir haben die Linde eingekürzt, um so ihre Stand- und Bruchsicherheit zu gewährleisten.“ Auch Standortverbesserungen – wie eine spezielle Ansaat zur Auflockerung des verdichteten Bodens und die Bewässerung im Sommer – unterstützen die Vitalität des Baumes.

Zukunftsaussichten

Für die Staatlichen Schlösser und Gärten ist die Sicherheit auf dem Klosterhof des UNESCO-Welterbes Maulbronn ein zentrales Anliegen. Deshalb wird die Friedenslinde in regelmäßigen Intervallen untersucht und kontinuierlich überwacht. Dafür haben die Fachleute auch die Abstützung des Baumes ins Auge gefasst. „Das ist abhängig von den Ergebnissen einer Sondage des Untergrundes, die am kommenden Montag stattfinden wird“, erklärte Dr. Meike Kirscht im Klosterhof. Zukünftige Maßnahmen schließen außerdem die Entwicklung eines Konzepts zur Nachbepflanzung ein, welches die Anzahl der zu pflanzenden Bäume und deren Standorte definieren soll. Die Expertinnen und Experten der Staatlichen Schlösser und Gärten arbeiten zudem mit mehreren wissenschaftlichen Institutionen an der vegetativen Vermehrung der Friedenslinde aus Ablegern. Sobald die Nachzuchten groß genug sind, sollen sie den alten Baum ersetzen.

Ein Baum mit Geschichte

Gemäß örtlicher Überlieferung könnte die Linde vor der Westfassade des Klosters und vor dem sogenannten „Paradies“ sogar zu den Friedenslinden, welche nach dem Dreißigjährigen Krieg, also nach 1648, gepflanzt wurden, gehören. Diese Information findet sich unter anderem im „Maulbronn Heimatbuch“. Bereits im 19. Jahrhundert war sie in den Turnplatz des Seminars integriert.

Von links: Alexandra Müller, Leiterin der Klosterverwaltung Maulbronn, Meike Kirscht, Gartenkonservatorin bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg (SSG);  Lea Wieczorek, wissenschaftliche Volontärin (SSG); Felicia Behrens-Bamberg, wissenschaftliche Volontärin (SSG); Hanna Nimmenich, Arboristin (SSG) . | Foto: ssg
Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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