„Kerwe“ in Walzbachtal (1)
Jöhlinger- und andere „Kreuzköpf“
Walzbachtal (wb). Früher waren die Bewohner eines Dorfes oftmals nicht so amüsiert, wenn man sie mit ihrem Un- oder Necknamen konfrontierte. So erging es sicherlich auch so manchem Jöhlinger Bürger. Das hat sich heutzutage zum Glück gelegt und es regt sich, darauf angesprochen, eher ein Schmunzeln um die Lippen.
Bei den Kreuzköpfen war es wohl die Religionszugehörigkeit
Kreuzköpf oder in unserem Dialekt „Greizkepf“ war ein weit verbreiteter Unname für Einwohner von Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung. Sicherlich waren die vielen Kreuze auf den Gemarkungen dieser Orte einer der Anlässe, die zu dieser Titulierung führten. So sind die Jöhlinger bei weitem nicht die Einzigen, die sich mit diesem, wenig schmeichelhaften, Attribut abfinden müssen.
Kreuzköpf – auch Anderswo
Schon im nahen nordbadischen Umfeld findet man einige Orte, die denselben Unnamen haben.
Aber auch weiter entfernt gibt es einige Kreuzköpf, wie beispielsweise in Weil der Stadt. Dort gibt es noch die Gemeinsamkeit einer ungeliebten Fusion mit den Nachbarn aus Merklingen im selben Jahr wie Jöhlingen und Wössingen. Auch der Markt Bürgstadt am Main hat den selben Über-Namen. Nach der Legende soll ihnen dieser von Martin Luther persönlich angehängt worden sein.
„Allerhand Kreuzköpf“ heißt der Titel eines Buches, in welchem Geschichten aus den Tiroler Alpen zu lesen sind. Der Titel schaffte es sogar auf die Bühne in Form eines Theaterstückes. Vielleicht ein Grund eher, ein wenig stolz auf den Namen zu sein.
Autor:Werner Binder aus Region |
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