Ausstellungen im Fruchtschuppen auf der Bundesgartenschau in Heilbronn
Treffpunkt Baden-Württemberg

Heilbronn (kn) Mit drei Ausstellungen eröffnet der Treffpunkt Baden-Württemberg am 15. August im Fruchtschuppen das neue Leitthema: „Innovatives Baden-Württemberg“. In den kommenden fünfeinhalb Wochen präsentieren insgesamt zehn Institutionen und Landesbehörden innovative The-men, die interaktiv erlebbar sein werden. Den Auftakt der „innovativen“ Wochen machen vom 15. bis 25. August folgende Ausstellungen:

• Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und BIOPRO Baden-Württemberg GmbH: „Schaufenster in die Zukunft – Leben in einer nachhaltigen Bioökonomie“

• Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg mit proHolz BW GmbH: „Triple Wood – Nachhaltige Holzbaukultur im Alpenraum:
Sieben mal sieben gute Beispiele aus den Anrainerstaaten“

• Kompetenzzentrum LOGWERT – Fraunhofer‐Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation: „Daten zum Anfassen – wie Daten helfen können, unsere Städte zu verbessern“

„Schaufenster in die Zukunft – Leben in einer nachhaltigen Bioökonomie“

Angesicht der großen gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts steht fest, dass es ein einfaches „Weiter so“ nicht geben kann: Die Bereitstellung und der Verbrauch fossiler Ressourcen sind nicht nachhaltig und für einen Großteil der ausgestoßenen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Knapper werdende Ressourcen gefährden die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit Nahrung, Rohstoffen und Energie.

Ein Lösungsansatz wird in der Transformation hin zu einer nachhaltigen und kreislauforientierten Bioökonomie gesehen. Deren Ziel ist eine Lebens- und Wirtschaftsweise, in der endliche fossile Ressourcen geschont und zunehmend durch erneuerbare biologische Ressourcen ersetzt werden. Als Vorbild dienen biologische Systeme und natürliche Stoffkreisläufe. Ein besonderer Fokus liegt auf der effizienten und hochwertigen Nutzung von biogenen Reststoffen und Abfall-strömen, denn die Natur kennt keinen Abfall.

Die Landesregierung sieht in einer nachhaltigen Bioökonomie mehr als eine Substitutionsstrate-gie für fossile Rohstoffe. Eine nachhaltige Bioökonomie zielt vielmehr auf ein intelligentes Management von natürlichen Ressourcen und (regionalen) Stoffströmen zur Bereitstellung von Nah-rungs- und Futtermitteln sowie Materialien und Rohstoffen für die stoffliche und energetische Nutzung ab. Die Stoffströme sind dabei möglichst kreislauforientiert organisiert und ausgerich-tet. Neben Pflanzen als klassische „nachwachsende Rohstoffe“ bezieht die Bioökonomie auch Lebewesen wie Tiere, Pilze und Mikroorganismen (Biotechnologie) mit ein. Sie berücksichtigt funktionale Aspekte der Biologie wie Stoffwechselleistungen, biologische Systeme und weitere Systemfunktionen. Auch biologisches Wissen, Systemverständnis und die Verknüpfung von Biologie mit Technologie zählen zu den Ressourcen einer Bioökonomie.

"Mit der Ausstellung Schaufenster in die Zukunft – Leben in einer nachhaltigen Bioökonomie des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und der Landesgesellschaft BIOPRO Baden-Württemberg wollen wir durch anschauliche Beispiele zeigen, welche innovativen Lösungskonzepte und biobasierten Produkte es im Rahmen der Bioökonomie-Entwicklung schon gibt und welche Ideen in Zukunft in Baden-Württemberg umgesetzt werden können. Hierfür haben wir zwölf Ausstellungspartner gewinnen können, die jeweils an einem der Ausstellungstage den BUGA-Besuchern ihren Ansatz präsentieren.
Wir wollen die BUGA-Besucher durch die Ausstellung informieren, sensibilisieren und in den di-rekten Dialog mit der Gesellschaft über das Thema Bioökonomie treten", heißt es von den Organisatoren.

„Triple Wood – Nachhaltige Holzbaukultur im Alpenraum“

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Triple Wood – Nachhaltige Holzbaukultur im Alpenraum“ auf der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Das Bauen mit Holz ist für eine nachhaltige Baukultur in Baden-Württemberg unverzichtbar. Der kluge Einsatz erbringt einen ökologischen, ökonomischen und sozialen Mehrwert. Dadurch verbinden sich auch Handwerkstradition und Zukunftstechnologien auf inno-vative Art und Weise – gerade in Baden-Württemberg, dem Holzbaubundesland Nummer eins.“

In der Ausstellung zum EU-Projekt „Triple Wood“, welches sich unter Leitung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg für die Förderung der Holzbaukultur im Alpenraum einsetzt, werden insgesamt 59 Holzbauprojekte aus den Anrainerstaaten der Alpen vorgestellt. Gezeigt werden vielfältige Bauaufgaben wie Wohn-, Büro- und Ingenieurbau, Sanierungen oder Gewerbebauten, die in Deutschland (Baden-Württemberg und Bayern), Italien, Frankreich, Österreich, Liechtenstein, Slowenien und der Schweiz realisiert worden sind. Mit den Mitteln der Holzbauoffensive des Landes Baden-Württemberg wurde die Ausstellung zusätzlich um acht Beispiele erweitert, die zeigen, wie moderner Holzbau einen Beitrag zur Herstellung von Wohnraum im Land leistet.

Nach Überzeugung von Ministerin Hoffmeister-Kraut ist das Bauen mit Holz ein Bauen für die Zukunft: „Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir konsequent auf Nachhaltigkeit setzen. Mit dem leichten und natürlichen Baustoff Holz können wir der Atmosphäre dauerhaft CO2 entziehen, aber auch Wohnraum schaffen, etwa durch Aufsto-ckungen im Bestand, oder mit attraktiven Arbeitsplätzen unsere Standortqualitäten ausbauen. Bauen mit Holz ist darum ein wichtiges Thema der Landesinitiative zur Stärkung der Baukultur, unter deren Label ‚Triple Wood‘ steht.“

Auf der Bundesgartenschau 2019 ist „Triple Wood“ in der Ausstellungsperiode „Innovatives Baden-Württemberg“ des Treffpunkt Baden-Württemberg im Fruchtschuppen zu sehen. Dass das Bauen mit Holz als Ausweis der Innovationskraft Baden-Württembergs gezeigt wird, ist dabei kein Zufall. Baden-Württemberg ist mit einer Holzbauquote von etwa 30 Prozent in diesem Be-reich bundesweit führend, wofür die zahlreichen klein- und mittelständischen Handwerksbetriebe des Landes ebenso verantwortlich sind wie die Hidden Champions der Maschinenbauindustrie und die breit vernetzte Hochschullandschaft. Das Land baut diese Stärke konsequent aus. In der jüngsten Novelle der Landesbauordnung für Baden-Württemberg wurde jüngst eine wirksame Er-leichterung bei der Verwendung von Holz bei tragenden und raumabschließenden Bauteilen umgesetzt. Ein anschauliches Beispiel für das, was mit Holz möglich ist, ist dabei das „SKAIO“ in der Stadtausstellung Neckarbogen auf dem Bundesgartenschaugelände. Das „SKAIO“ ist mit zehn Geschossen und 34 Metern Höhe das erste Holzhochhaus Deutschlands.

„Daten zum Anfassen – wie Daten helfen können, unsere Städte zu verbessern“

Was ist ein Sensor? Wie werden Sensordaten erzeugt und verarbeitet? Und wie können große Datenmengen genutzt werden, um neue Ideen und Geschäftsmodelle voran zu treiben? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Besucherinnen und Besucher am Stand des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Treffpunkt Baden-Württemberg- auf der diesjährigen Bundesgartenschau in Heilbronn.

An den Themeninseln werden zum Gegenstand »Daten im öffentlichen Raum« unterschiedliche Schwerpunkte anschaulich dargestellt. Die Themeninsel »Datenpotenziale« informiert über generelle Möglichkeiten des Einsatzes von Daten in der Stadt. Die zweite Themeninsel »Daten & Sensorik« verdeutlicht, wie bereits mit handelsüblichen Komponenten leistungsfähige Sensoren gebaut werden können. An der Themeninsel »Datenanalyse« steht die Auswertung großer Da-tenmengen im Mittelpunkt.

Zu sehen gibt es zum Beispiel ein mit Sensorik ausgestattetes Lastenrad, einen virtuellen Planungstisch, ein Virtual-Reality-Anwendungsszenario sowie Demonstrationen, die eindrucksvoll veranschaulichen, wie große Datenmengen gesammelt, aggregiert und analysiert werden. Die Gäste lernen, wie Daten entstehen, wie große Datensätze aussehen und mit welchen Instrumenten und Verfahren sie analysiert werden können. Darüber hinaus ist eine inter-aktive Befragung vorgesehen, bei der die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit den In-teressenten am Stand in den Dialog zu kritischen Fragen zum Thema Datenschutz kommen können.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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