Unermüdlich für den sozialen Frieden: Petra Schalm mit Kreisintegrationspreis geehrt

Kreisintegrationspreis: (von links) Unterkunftsleiter Oliver Bach, Petra Schalm, Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Bürgermeister Markus Rupp, dessen Partnerin Karin Traut und Petra Schalms Mutter Ilse Schalm bei der Preisverleihung. | Foto: Landratsamt Karlsruhe
  • Kreisintegrationspreis: (von links) Unterkunftsleiter Oliver Bach, Petra Schalm, Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Bürgermeister Markus Rupp, dessen Partnerin Karin Traut und Petra Schalms Mutter Ilse Schalm bei der Preisverleihung.
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(ch) Für ihr außerordentliches Engagement zugunsten der Chancengleichheit von Zuwanderern und der Überwindung von Vorurteilen ist Petra Schalm aus Gondelsheim mit dem Kreisintegrationspreis geehrt worden.

Für die rührige Vorsitzende des örtlichen Gewerbevereins und Gondelsheimer Gemeinderätin ist es nicht die erste Ehrung. 2013 wurde sie bereits mit dem Bürgerpreis der Sparkasse und dem DAFÜR-Preis des DAF – Internationaler Freundeskreis Bretten sowie 2014 mit einer „besonderen Anerkennung“ ihrer Heimatgemeinde „für ehrenamtliches Engagement“ ausgezeichnet. 2015 war sie sogar mit anderen Ehrenamtlichen zum Bundespräsidenten eingeladen. Dennoch empfindet sie den Kreisintegrationspreis als etwas Besonderes.

Petra Schalm ist schon lange sozial engagiert

„Es ist schon eine Ehre, wenn man vorgeschlagen wird“, sagt Petra Schalm. Und wenn man dann noch unter 22 Bewerbern den dritten Preis verliehen bekomme, sei das für eine Einzelperson wie sie eine ganz besondere Ehre. „Natürlich habe ich mich gefreut“, fügt sie hinzu. Ihr seit fünf Jahren ausgeübtes Engagement für Asylbewerber und Flüchtlinge reiht sich nahtlos ein in ihr bereits seit viel mehr Jahren praktiziertes soziales Engagement zu Gunsten aller Gondelsheimer und vieler Menschen in der Region. Bekannt sind zum Beispiel die alljährlich von ihr veranstalteten Hallenflohmärkte in Gondelsheim zu Gunsten von Gondelsheimer Kindergärten, der Kraichgauschule oder für soziale Institutionen in Gondelsheim und in der Region.

Engagement geht weit über Spendensammeln hinaus

Seit 2012 ist sie nun, wie es der Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp formulierte, „die entscheidende Schnittstelle zwischen Gemeindeverwaltung, Bürgerschaft und Gemeinschaftsunterkunft beziehungsweise Anschlussunterbringung“ in der Saalbachgemeinde. Dabei geht ihr Einsatz weit über das Sammeln von Geld- und Sachspenden zur Erstversorgung der Neuankömmlinge hinaus: Sie unterstützt als direkte Ansprechpartnerin die zuständigen Beamten des Landratsamts, spricht vermittelnd mit Schule, Kindergarten, Kirche und Sportverein, unterstützt Gemeinschaftsunterkünfte in anderen Kommunen mit Kleidern, vermittelt Flüchtlinge in Arbeit und Sprachunterricht, sorgt für kundige Begleiter bei Arzt- oder Behördenbesuchen, begleitet persönlich Asylbewerberinnen zur Entbindung in die Geburtsklinik und organisiert Wohnungen für die Anschlussunterbringung sowie Paten für fast jede Familie und koordiniert den Helferkreis der vor zwei Jahren gegründeten Initiative „Gondelsheim hilft Flüchtlingen“.

Durch ihr Vorbild räumt sie Vorurteile aus dem Weg

Durch ihre enorme Leistung ersparte sie der Gemeinde bis vor kurzem nicht nur einen hauptamtlichen Integrationsbeauftragten, sondern räumte als lebendiges Vorbild auch so manches Vorurteil aus dem Weg. Oder, um nochmals den Bürgermeister zu zitieren: „Petra Schalm hilft durch ihren Einsatz, das Verhältnis zwischen Bevölkerung und Flüchtlingen zu verbessern, Berührungsängste durch persönliche Ansprache abzubauen und die Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren.“ All das tut sie, ohne davon groß Aufhebens zu machen, als gäbe es auf der Welt nichts Selbstverständlicheres.

Viele haben ihr gratuliert

Viele haben ihr zur Preisverleihung gratuliert. „Auch Leute, von denen ich es überhaupt nicht erwartet hätte“, sagt Petra Schalm. Die KSC Supporters, bei denen sie Kassier ist, machten die Ehrung in ihrem Organ „KA BLOCK SCHRIFT“ publik. Gemeinsam mit den Supporters hatte sie die Aktion „Bälle für Flüchtlinge“ organisiert. Gratulationen kamen sogar von Beschäftigten im Landratsamt. „Aber meine Arbeit wird dadurch nicht weniger“, lautet ihre typisch nüchterne Reaktion auf all die Glückwünsche.

Hauptaugenmerk auf Schule und Sprachkursen

Schon denkt sie an die nächsten Aufgaben. Sie ist erleichtert, dass sie zum 1. September einen Hausmeister für die Anschlussunterbringung bekommen hat, der sie von kleineren Hausarbeiten entlastet. „Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, dass Kinder und Erwachsene in die Schule oder den Sprachkurs gehen, da muss man auf Pünktlichkeit drängen“, sagt sie und lächelt: „Das klappt im Allgemeinen auch.“

Lob für "tolle Zusammenarbeit" mit Bürgermeister

Im Großen und Ganzen ist sie zufrieden mit dem, was sie und ihre Mitstreiter/innen bislang erreicht haben. „Ich bin froh, dass wir Ruhe haben in der Gemeinde und die Leute sehen, dass jemand da ist und sie unterstützt.“ Es sei ihr immer wichtig gewesen, dass anstelle von Einzelpersonen Familien aufgenommen werden. „Das habe ich für Gondelsheim geschafft.“ Freilich nicht alleine: „Der Bürgermeister hat immer ein offenes Ohr und unterstützt mich, wo er kann. Ich kann immer zu ihm kommen“, lobt sie die „tolle Zusammenarbeit“ mit Markus Rupp. Das gelte auch umgekehrt: „Wenn er mich braucht, bin ich da.“

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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