Untergrombacher besuchten "Sonnenblumen" in französischer Partnergemeinde
Vertreter des Freundeskreises Untergrombach-Ste. Marie-aux-Mines haben in der elsässischen Partnergemeinde auf Einladung der dortigen Freunde ein soziales Projekt besucht.
SAINTE MARIE-AUX-MINES/UNTERGROMBACH (bl) Les Tournesols - Sonnenblumen nennt sich die selbständige Einrichtung in Ste. Marie-aux-Mines, die sich sowohl um geistig wie auch um körperlich behinderte Kinder und Erwachsene kümmert. 1965 begann die Erfolgsgeschichte dieser Institution im Gebäude „Waltersperger“. Der örtliche Textilhersteller stellte seinen Arbeitern das Gebäude zur Verfügung und 1966 wurde darin ein Heim für geistig behinderte Erwachsene ins Leben gerufen. 1990 verbündeten sich zwei Einrichtungen für Behinderte, eine mit Kindern, eine mit Erwachsenen, und nannten sich Les Tournesols.
Erzieher und medizinisch-psychologische Helfer
Die Leitung übernahm damals Daniel Lee, der bis heute dieses Unternehmen erfolgreich führt. 2014 arbeiteten bereits 300 Mitarbeiter in dieser sozialen Einrichtung. Es gibt unter anderem spezialisierte Erzieher und medizinisch-psychologische Helfer. Alle werden besonders geschult, um eine bestmögliche Betreuung der untergebrachten Personen zu gewährleisten. Davon konnte sich eine Delegation aus Untergrombach, die auf Einladung von Daniel Lee angereist war, überzeugen.
Wohnheim für Erwachsene
Zuerst wurde die Einrichtung MAS (La Maison d’Accueil Spécialisé) besucht. In diesem Wohnheim gibt es 60 Plätze für Erwachsene, die eine oder mehrere Behinderungen haben und nicht in der Lage sind, selbständig zu leben. Eine komfortable Unterkunft, die tägliche Pflege, Bewegung, Entspannung und ein angepasster Lebensrhythmus auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt, bestimmen das Leben im MAS.
Alter Vogesenbauernhof
Angenehm überrascht hat die Untergrombacher Besucher die zweite Station, ein alter Vogesenbauernhof. Das 10 ha große Gelände mit dem renovierungsbedürftigen Gebäude soll nach dem Umbau von Behinderten und deren Betreuern bewirtschaftet werden. Hier ist eine touristische Einrichtung geplant, welche die Landwirtschaft und die Tierwelt der verschiedenen Epochen darstellen und auf dafür angelegten Rundwegen den Besuchern präsentieren soll. Der hier vorgesehene Streichelzoo mit Kleintieren, der mittelalterliche Garten, weitere Tiere und Pflanzen sind vielversprechend, so dass auch aus diesem Plan ein Erfolg werden kann. Der Untergrombacher Ortsvorsteher Karl Mangei bedankte sich bei den Mitarbeitern für die Vorstellung des Projekts und sagte weitere Besuche zu.
Kaltes Buffet mit Leckereien
Die Gastgeber hatten noch eine gelungene Überraschung vorbereitet. Mireille Köpfert und ihre Kolleginnen und Kollegen hatten im Hof des ehemaligen Bauernhofes ein kaltes Buffet mit feinen Leckereien angerichtet. An geschmack- und liebevoll gedeckten Tischen war es angenehm zu sitzen. Der kühle Wein und das Essen schmeckten großartig im Schatten der alten Bäume. Die erst eine Woche alten Küken und die stolzen Hähne, die auf dem Hof spazierten, trugen zur allgemeinen Erheiterung der deutsch-französischen Gruppe bei. Dennoch verließ die Delegation diesen idyllischen Platz, um die nächste Einrichtung zu besuchen.
Rinder- und Schweinestall
Es war ein Rinder- und Schweinestall, der etwas höher auf einer Kuppe liegt. Hier werden Kälber und Schweine gezogen, die bereits jetzt in der Küche des Behindertenheims zubereitet werden. Sobald der auf dem zuvor besuchten Vogesenbauernhof geplante Hofladen fertig gestellt ist, soll das Fleisch dort vermarktet werden. Auch hier ist ein Ausbau geplant, damit Besucher auf einem Rundweg um die Stallungen Informationen zur Einrichtung erhalten.
Sowohl auf dem Bauernhof, als auch im Stall sollen Bewohner von Les Tournesol beschäftigt und betreut werden. Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen werden in diesen Institutionen sicherlich glücklich und zufrieden sein, denn was gibt es Schöneres als draußen in der Natur mit Tieren und Pflanzen zu arbeiten? Die Untergrombacher bedankten sich herzlich für die Gastfreundschaft und versprachen wiederzukommen, um die Entwicklung dieser beiden Projekte mitzuerleben. Barbara Lauber
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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