„Baukultur Kraichgau“: Architektenkammer und RP stellen Auszeichnungsverfahren vor
Zum Auftakt der Initiative „Baukultur Kraichgau“ haben die Karlsruher Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und der Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, Markus Müller, kommunale und regionale Verantwortungsträger, Planer aller Fachrichtungen sowie Vertreter von Wirtschaft, Tourismus und Verwaltung zu einem intensiven Gedanken- und Erfahrungsaustausch nach Oberderdingen eingeladen.
OBERDERDINGEN (pm) Die Stärkung der Baukultur in den Städten und Gemeinden ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg als Wohn- und Wirtschaftsstandort. Attraktive, individuelle Stadt- und Ortsbilder, vor allem lebendige und vielgestaltige Innenstädte und Ortskerne sind gefragte und unverzichtbare Qualitäten. Baukultur erfasst als ganzheitliches Thema darum unterschiedlichste Bereiche und Facetten des Planens, Bauens und Gestaltens in den Städten und Gemeinden. Um den kreativen Dialog über Chancen und Perspektiven der regionalen Baukultur zu befördern, haben die Architektenkammer Baden-Württemberg im Kammerbezirk Karlsruhe, das Regierungspräsidium Karlsruhe und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg die Initiative „Baukultur Kraichgau“ als gemeinsam getragenes Projekt gestartet. Aktuelle Erkenntnisse und Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis sollen ebenso wie die Kommunikation guter Beispiele genutzt werden, die Qualität des Bauens in der Region nachhaltig zu sichern und zu fördern.
Beispiele guten Bauens und Planens aufzeigen
Zum Auftakt der Initiative „Baukultur Kraichgau“ hatten Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und der Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, Markus Müller, kommunale und regionale Verantwortungsträger, Planer aller Fachrichtungen, sowie Vertreter von Wirtschaft, Tourismus und Verwaltung zu einem intensiven Gedanken- und Erfahrungsaustausch nach Oberderdingen eingeladen. Verschiedene Beiträge aus Wissenschaft und Praxis rundeten das Programm ab. Die Architektenkammer Baden-Württemberg und das Regierungspräsidium Karlsruhe stellten als ersten Baustein der Initiative „Baukultur Kraichgau“ das Auszeichnungsverfahren vor, das im März 2018 starten wird. „Ziel des Auszeichnungsverfahrens ist es, herausragende Projekte und Projektideen zu prämieren, um Beispiele guten Bauens und Planens aufzuzeigen und für das Thema insgesamt zu sensibilisieren“, erläuterte Regierungspräsidentin Nicolette Kressl. „Mit diesem Projekt möchten wir einen Beitrag dazu leisten, die Identifikation der Bevölkerung mit ihrem Lebens- und Wohnort und gleichzeitig das Bewusstsein für die lokale Baukultur zu stärken“ ergänzte Andreas Grube, Vorsitzender im Kammerbezirk Karlsruhe der Architektenkammer Baden-Württemberg.
Prämierungszeitraum 2008 bis 2017
Im Rahmen dieses Verfahrens können in den Jahren 2008 bis 2017 errichtete Bauwerke und Projekte, aber auch Konzepte und Planungen für Vorhaben in den Gemeinden eingereicht werden. Teilnahmeberechtigt sind Kommunen, private und öffentliche Bauherren sowie Architekten und Ingenieure, Innenarchitekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten. Über die Auszeichnungen wird im Herbst 2018 eine fachkundige Jury entscheiden. Die Urkunden und Plaketten werden in einer Abschlussveranstaltung Anfang 2019 verliehen. Die ausgezeichneten Projekte und Konzepte werden in einer Dokumentation und mit einer Wanderausstellung gewürdigt und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Hintergrund
Die Initiative „Baukultur Kraichgau“ ist Bestandteil der Landesinitiative Baukultur Baden-Württemberg und wird in diesem Rahmen vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg unterstützt und gefördert. Die Stärkung der Baukultur in den unterschiedlichen Regionen ist ein Schwerpunkt der Landesinitiative. “Baukultur Kraichgau“ steht im Kontext mit den Initiativen „Baukultur Schwarzwald“ (Regierungs- und Kammerbezirk Freiburg) und „Baukultur Schwäbische Alb“ (Regierungs- und Kammerbezirk Tübingen) und will wie diese den Blick auf regionale bauliche Qualitäten lenken und zu einem Planen und Bauen anregen, das die nachhaltige Entwicklung der Städte und Gemeinden in der Region als Wohn- und Wirtschaftsstandort mit Stärkung ihrer lokalen Eigenart und Identität in hoher städtebaulicher und gestalterischer Qualität zum Ziel hat. Die Initiative setzt darauf, weitere Akteure und Mitstreiter in der Region zu gewinnen und die Bildung eines regionalen Netzwerks zur Stärkung der Baukultur anzustoßen. Neben dem öffentlichen Dialog gehört dazu auch die Auseinandersetzung am praktischen Beispiel, um den Blick und das Verständnis dafür zu schärfen, was gutes Bauen ermöglicht, und wie dessen Gelingen zur Lebensqualität und zum guten Miteinander in Städten und Gemeinden beitragen kann. Eine starke regionale Baukultur kann zugleich auch ein wertvoller Beitrag zur Stärkung der regionalen Identität sein und die Region dabei unterstützen, über die regionalen Grenzen hinaus positiv wahrgenommen zu werden.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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