Walzbachtaler Unternehmer laden zu eigener Bewerbervorstellung ein
Chefs wollen Bürgermeisterkandidaten auf den Zahn fühlen

WALZBACHTAL (ch) Unter dem Motto „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen“ laden Walzbachtaler Unternehmer die Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten zu einer eigenen Befragung vor der Wahl ein. Geplant sei ein Treffen mit Dialog, zu dem auch die Vorsitzenden der Fraktionen im Walzbachtaler Gemeinderat eingeladen wurden, heißt es. Am Donnerstag, 16. Mai, ab 18 Uhr können die Eingeladenen in der Kantine der Firma PREFAG im Ortsteil Wössingen ihre „Gedanken, ldeen und Visionen für die Zukunft von Walzbachtal“ darlegen.

Lockere Unternehmerrunde gab den Anstoß

Die Einladung geht auf ein Treffen einiger Walzbachtaler Unternehmensleiter am 10. April zurück. Angesichts der bevorstehenden Wahlen habe man in lockerer Runde über die Herausforderungen und die Zukunft des Standorts Walzbachtal diskutiert, heißt es in dem stellvertretend für die genannte Runde von der Chefetage der Firma PREFAG versandten Einladungsschreiben. Während der Diskussion hätten sich Fragen ergeben, die vor allem „die Zukunftsfähigkeit und die Attraktivität der Gemeinde Walzbachtal und damit den Anreiz für Mitarbeiter der Walzbachtaler Unternehmen, sich im Ort niederzulassen“, beträfen. Im Folgenden werden Fragen zu vier Themenkomplexen formuliert.

„Digitales Niemandsland“

Unter dem Stichwort „Internet und Mobilfunk“ heißt es, die Versorgung mit gutem und schnellem lnternet und Mobilfunk sei, über die Gemeinde betrachtet, sehr unterschiedlich. Es gebe Bereiche wie Hafnersgrund und nach dem Rathausneubau auch die Brettener Straße, die gut ausgestattet seien. Doch Bereiche wie die Prefagstraße und das Gewerbegebiet Bitschengässle befänden sich „weiterhin im digitalen Niemandsland“. Die Bewerber/innen sollen sagen, was sie tun werden, „um in der Gemeinde für gleich gute Bedingungen zu sorgen“.

Fehlende Anbindung über Kreisgrenze

Ein weiteres Thema, das den Walzbachtaler Unternehmern unter den Nägeln brennt, ist die „Anbindung an das öffentliche Netz“. Die nicht vorhandene Anbindung über die Kreisgrenze hinweg wie zum Beispiel nach Königsbach, Weingarten oder Gondelsheim ist aus ihrer Sicht zunehmend ein Hindernis, wenn potentielle Mitarbeiter auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. „lm schlechtesten Fall bewerben sie sich gar nicht erst“, heißt es. Die Bewerber/innen sollen Verbesserungsvorschläge machen.

Nahversorgung und Wohnraum

Die dritte Frage steht unter der Überschrift „Qualifizierte Arbeitskräfte“. Für das Finden von qualifizierten Arbeitskräften sei zunehmend ein attraktives Umfeld des Arbeitgebers von Bedeutung, heißt es. Die Aspekte gute Versorgung vor Ort und bezahlbarer Wohnraum gewännen für junge Familien an Bedeutung. ln Walzbachtal gäben jedoch immer mehr alteingesessene Unternehmer auf und bezahlbarer Wohnraum fehle. Die Frage der Unternehmer an die Bewerber/innen lautet: „Was werden Sie tun, um diesem Trend entgegenzuwirken und die Attraktivität der Gemeinde zu steigern?“

Erweiterungsmöglichkeiten für Betriebe

Das vierte und letzte Stichwort heißt „Gewerbegebiete“. Nach Ansicht der Unternehmer sind die ausgewiesenen Gewerbegebiete „ausgereizt“, für zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten der Gewerbebetriebe stünden keine Flächen zur Verfügung. „Ein gesundes Wachstum der Betriebe sei jedoch „maßgeblich verantwortlich für Entwicklung und Erfolg einer Gemeinde“. Von den Bewerber/innen wird erwartet, dass sie ihr Konzept erläutern, wie sie ein gesundes Wachstum der Betriebe gewährleisten wollen.

Mehr zur Bürgermeisterwahl lesen Sie auf unserer Themenseite

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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