Weitere Aufwertung für den Ortskern in Oberderdingen / Café, Wohnungen und eine öffentliche Toilette
Dachstuhl soll erhalten bleiben

Diese beiden Häuser in der Brettener Straße, Hausnummern 13 und 15, sollen sollen saniert und die Scheune in der Mitte abgerissen werden. Hier sollen zwei Wohnungen, ein Cafe und eine öffentliche Toilette entstehen. | Foto: bea
  • Diese beiden Häuser in der Brettener Straße, Hausnummern 13 und 15, sollen sollen saniert und die Scheune in der Mitte abgerissen werden. Hier sollen zwei Wohnungen, ein Cafe und eine öffentliche Toilette entstehen.
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Oberderdingen (bea) Bereits im Mai hatte der Gemeinderat Oberderdingen den Planungen für den Umbau von zwei Gebäuden samt Scheune im Herzen der Gemeinde zugestimmt. In der Brettener Straße sollen, gegenüber vom Amthof, zwei Wohnungen, eine öffentliche Toilette und ein Café entstehen. Nun informierten die Planer über die Zwischenergebnisse von Gesprächen mit dem Denkmalamt. Der Rat stimmte den vorgelegten Planungen für Umbau und Sanierung in seiner Sitzung vom Dienstag zu.

Fachwerk soll gezeigt werden

Das inzwischen als Kulturdenkmal eingestufte Gebäude mit der Hausnummer 15 wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Die probeweise freigelegte Aussenfassade brachte ein Fachwerk zum Vorschein. Auch wenn dieses nicht als Sichtfachwerk angelegt war, schlugen die Architekten vor, das Fachwerk freizulegen und als künftige Fassade für das Gebäude herzurichten. Darin sollen die öffentliche Toilette und eine Wohnung entstehen.

Scheune wird abgerissen

Die Scheune, die die beiden mit städtebaulicher Bedeutung belegten Gebäude verbindet, wurde im Jahr 1726 gebaut. Da sie historisch bedingt dem denkmaldeschützten Gebäude zugeordnet wurde, unterliegt auch sie dem Denkmalschutz. Dennoch stimmte das Denkmalamt einem Abriss zu. Allerdings sollen die Spuren der Scheune an den Giebelwänden der bleibenden Gebäude an den alten Bau erinnern, so das Amt. An ihrer Stelle soll ein moderner Bau errichtet werden, der den Gastraum des künftigen Cafés beherbergt. Auch soll das Gebälk der Scheune ausgebaut und wiederverwendet werden.

Dachstuhl soll ausgebaut werden

Das Gebäude mit der Hausnummer 13 wurde bereits 1563 errichtet, doch in den 1950er Jahren umgebaut. Da hierbei zu viel verändert wurde, hat das Denkmalamt das Haus nicht als Kulturdenkmal eingestuft. Dennoch spricht er sich für den Erhalt des bestehenden Dachstuhls aus. Das ist laut Bürgermeister Thomas Nowitzki der strittige Punkt. Denn er möchte die mögliche Wohnfläche von über 60 Quadratmetern im Ortskern von Oberderdingen nicht verschenken. "Die Forderung der Ämter nach einer Innenentwicklung ist groß, daher könnten wir einem nicht ausgebauten Dachstuhl nicht zustimmen", so Nowitzki.

"Ich bin positiv überrascht"

Daher beauftragte er die Architekten mit einer Kostenaufstellung über die zur Wahl stehenden Möglichkeiten. So kämen beim Erhalt des Dachstuhls ohne Wohnraumnutzung rund 61.000 Euro auf die Gemeinde zu. Der Erhalt mit Ausbau des Dachstuhls koste laut Schätzungen 129.000 Euro und der Neubau 119.000 Euro. "Ich bin positiv überrascht", sagte er und plädierte dafür den alten Dachstuhl, wenn möglich, zu erhalten. Diesem Vorschlag stimmte der Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen zu.

Fragen der Gemeinderäte

Zuvor wollte Brigitte Harms-Janssen (CDU) jedoch wissen, warum im neuen Entwurf nur noch eine Wohnfläche von 120 Quadratmetern, anstatt der ursprünglich geplanten 140 Quadratmeter ausgebaut werden sollen. Das könne jederzeit nachgeholt werden, antwortete der Bürgermeister. Die Ausbaukosten seien mit 600 Euro pro Quadratmeter angesetzt. Auch fragte Harms-Janssen nach den Risiken beim Erhalt des strittigen Dachstuhls. Diese müssten die Fachleute abklären. Dabei spiele der Statiker eine entscheidende Rolle. Auch im Lesesaal der Mediathek sei die Vorgabe des Denkmalamts gewesen, die Deckenbalken zu zeigen. Nachdem die Decke jedoch geöffnet und festgestellt wurde, dass es massive Probleme gibt, habe man im Gespräch mit dem Denkmalamt die jetzige Lösung gefunden. Daher schlug Nowitzki vor sich jetzt noch nicht endgültig festzulegen. Armin Schäufele (Grüne) plädierte für einen Neubau des Dachstuhls, da man seiner Meinung nach so eine gute Bausubstanz erhalte, die über eine lange Zeit erhalten bleibe.

Weitere Gespräche und Baueingabepläne für August

Nun sollen die Gespräche mit dem Denkmalamt fortgeführt und die Baueingabepläne bis August eingereicht werden. Für September rechnet Nowitzki mit der Kostenberechnung für den Umbau mit Sanierung der Gebäude im Herzen des Ortes.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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