Auf den Spuren der Automobilpionierin
Ein Abend über Bertha Benz

- Die promovierte Historikerin Kathrin Köhl (links) sprach beim Lions Club Pforzheim – Bertha Benz über dessen Namensgeberin. Sehr zur Freude von Club-Präsidentin Andrea Boyer.
- Foto: Lions Club Pforzheim - Bertha Benz
- hochgeladen von Nico Roller
Der Lions Club Pforzheim – Bertha Benz hat mit einem historischen Vortrag an das Leben und Wirken seiner Namensgeberin erinnert. Dabei gewährte die Historikerin Kathrin Köhl spannende Einblicke.
Vor dem Pforzheimer Stadttheater erinnert ein Denkmal an ihre herausragenden Leistungen, in Nöttingen trägt eine Schule ihren Namen und in Pforzheim die große Sporthalle des Hilda-Gymnasiums: Die Automobilpionierin Bertha Benz ist auch mehr als 130 Jahre nach ihrer Fahrt von Mannheim nach Pforzheim in der Region immer noch äußerst präsent. Wie außergewöhnlich ihr Beitrag zum anschließenden Siegeszug des neuen Verkehrsmittels damals war, hat vor kurzem ein Vortrag der promovierten Historikerin Kathrin Köhl verdeutlicht. Organisiert hatte ihn der Lions Clubs Pforzheim – Bertha Benz, der damit interessante Einblicke in das Leben und Wirken seiner Namensgeberin gewährte. Die Referentin Kathrin Köhl wurde am Seminar für Zeitgeschichte der Universität Tübingen promoviert und ist derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin eines internationalen Forschungsprojekts über die Geschichte von Frauen in der Theologie. Sie arbeitet als Autorin und in der Geschichtsvermittlung, unter anderen für das Haus der Geschichte in Baden-Württemberg.
Zahlreiche Gäste haben sich im Nieferner Queens-Hotel eingefunden, um von Köhl mehr über die Rolle von Bertha Benz bei der Entwicklung des ersten Automobils zu erfahren. Für die Historikerin steht fest, dass Bertha Benz deutlich mehr war als die Frau an der Seite eines genialen Erfinders. Sie war nicht nur an allen Konstruktionen wesentlich beteiligt, sondern auch äußerst selbstbewusst und mutig. Ohne das Wissen ihres Mannes Carl hat sie im Jahr 1888 mit ihren beiden Söhnen die mehr als 100 Kilometer lange Strecke von Mannheim nach Pforzheim zurückgelegt und dabei die Alltagstauglichkeit des Automobils ebenso eindrucksvoll unter Beweis gestellt wie ihre Fähigkeit, aufkommende Probleme selbst zu lösen: Bertha Benz hat nicht nur kleine Reparaturen vorgenommen, sondern auch wesentlich zur Verbesserung Technik beigetragen. Etwa, indem sie die Idee für Bremsbeläge entwickelte.
„Bertha Benz ist heute ein bemerkenswertes Vorbild: nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch als entschlossene Persönlichkeit“, sagt Andrea Boyer. Die Präsidentin des Lions Clubs Pforzheim – Bertha Benz freut sich, dass auch zahlreiche hochkarätige Gäste den Vortragsabend besucht haben. Darunter Professor Martin Storck, der seit kurzem neuer Governor ist und einen Ausblick auf das vor ihm liegende Lions-Jahr gab. Den Schwerpunkt will er dabei auf die Förderung der Jugend legen. Boyer ist sicher: „Mit seiner menschlichen und sympathischen Art hat er bei allen Anwesenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“
Autor:Nico Roller aus Region |
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